IHK Cybersecurity Day 2025 in Pforzheim: Spannende Einblicke und intensiver Austausch

Mit dem Cybersecurity Day 2025 bot die Industrie- und Handelskammer (IHK) Nordschwarzwald am 5. November in Pforzheim erneut eine zentrale Plattform für den Austausch zu IT-Sicherheit. Rund 70 Teilnehmende nutzten die Gelegenheit, sich über aktuelle Angriffsmuster, Schutzkonzepte und praktische Lösungen zu informieren.

Existenzielle Bedrohung für den Wirtschaftsstandort

Carl Christian Hirsch, Mitglied der Geschäftsführung der IHK Nordschwarzwald, eröffnete die Veranstaltung und machte deutlich, warum Cybersicherheit für die regionale Wirtschaft existenziell ist: „Wir sind heute nicht hier, weil Cybersicherheit ein Trendthema ist. Wir sind hier, weil wir es mit einer existenziellen Bedrohung für unseren Wirtschaftsstandort zu tun haben. Die Frage ist nicht mehr, ob es uns trifft – sondern wann. Und wie gut wir dann vorbereitet sind.“
Er verwies auf alarmierende Zahlen: „289 Milliarden Euro Schaden für die deutsche Wirtschaft allein 2024. 87 Prozent der Unternehmen vermelden erfolgreiche Angriffe. Und 80 Prozent der Ransomware-Angriffe zielen auf kleine und mittlere Unternehmen – sie zielen auf das Herz der deutschen Wirtschaft, auch hier im Nordschwarzwald.“ Hirsch betonte die Rolle der IHK als Brücke zwischen Politik und Wirtschaft: „Die Politik liefert den Rahmen, wir als IHK liefern die Plattform. Wir sorgen für Sensibilisierung und praktischen Wissenstransfer. Der Cybersecurity Day ist der beste Beleg für diese Mission.“

Strategische Fragen und praktische Lösungen

Das Programm spannte den Bogen von strategischen Fragen bis hin zu praktischen Lösungen. Den Auftakt bildete ein Lagebericht zur aktuellen Bedrohungslage und zur Rolle von Künstlicher Intelligenz in der Cyberabwehr, präsentiert von Experten der Cybersicherheitsagentur Baden-Württemberg und des Innenministeriums. Anschließend folgte ein Vortrag Philipp Leo, der unter anderem für EUROPOL tätig ist, zum Thema „Social Engineering“. Er zeigte am Beispiel der Schweizer Armee und des Hackings eines Generals eindrucksvoll, wie gezielte Manipulation die „Schwachstelle Mensch“ ausnutzt und warum Sicherheitsstrategien psychologische Aspekte berücksichtigen müssen. Danach ging es um technische Verteidigungsstrategien: Ray Singrin von der Pforzheimer Abtis GmbH erläuterte das Sicherheitskonzept „Zero Trust“ und dessen Umsetzung im Mittelstand. Ebenso praxisnah war die Live-Hacking-Demonstration von Patrick Binder, die in Echtzeit verdeutlichte, wie Angreifer vorgehen und wie Unternehmen sich wirksam schützen können.
Ein besonderes Highlight bildete die offene „Ask-me-Anything“-Session, in der alle Referenten sowie Philipp Bauknecht, Geschäftsführer der medialesson GmbH und Experte für Cloud und KI, den Teilnehmenden Rede und Antwort standen. Ergänzend stellte die IHK Nordschwarzwald ihre Unterstützungsangebote im Bereich Digitalisierung und Innovation vor – vom kostenlosen Cybersecurity-Check über individuelle Beratung bis hin zu Qualifizierungs- und Weiterbildungsangeboten im Bereich IT-Sicherheit.
Neben den Fachvorträgen bot die Veranstaltung reichlich Gelegenheit zum Netzwerken. „Die Resonanz zeigt, wie groß der Bedarf an praxisnahen Informationen und Austausch ist. Das Format werden wir so fortführen und unsere Aktivitäten zum Schutz der Unternehmen intensivieren“, so Hirsch abschließend.

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