Tourismuskongress 2018

Tourismuskongress 2018: Mach Dir Dein Bild vom Schwarzwald

Tourismuskongress 2018: 150 Experten feilen mit IHK und Schwarzwald Tourismus GmbH (STG) am neuen Bild der Urlaubsregion.

Frischer und jünger soll der Schwarzwald als Tourismusdestination wirken. Die Botschafter, die dieses Bild in den Köpfen der Gäste verankern wollen, erlebten beim dritten Akt der Kampagne "Mach dir dein Bild vom Schwarzwald" in Baden-Baden ein Blitzlichtgewitter an Ideen für diese Verjüngungskur. Dazu trugen neben namhaften Referenten wie der Marken-Experte Professor Dr. Christian Blümelhuber von der Berliner Universität der Künste auch die über 150 Unternehmer und Tourismusexperten bei, die sich seit 2013 jährlich zum Schwarzwald-Kongress treffen.

Tourismus ist eine Gemeinschaftsleistung

"Die Industrie- und Handelskammern haben sich mit der Schwarzwald Tourismus GmbH zum Ziel gesetzt, die Vermarktung dieser Region noch kundenorientierter und innovativer voranzutreiben", betonte Martin Keppler, Hauptgeschäftsführer der IHK Nordschwarzwald, bei der die Tourismus-Akademie Baden-Württemberg angesiedelt ist. "Tourismus ist eine Gemeinschaftsleistung, deshalb stärken wir das Wir-Gefühl."
Der Umbruch könne nur gelingen, wenn das neue, frische Bild "mit dem Herzen zum Gast getragen wird. Dazu würden heute schon Investoren ihren Beitrag leisten, so Keppler, der an die Hängebrücke von Bad Wildbad erinnerte. Mit dem jährlichen Kongress würden Synergien genutzt und Kontraste geschaffen, stimmten die beiden IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Guido Glania (Karlsruhe) und Andreas Kempff (Südlicher Oberrhein) überein.
Daran werde auch die Digitalisierung einen erheblichen Anteil haben, ist sich Hansjörg Mair, Geschäftsführer der Schwarzwald Tourismus GmbH (STG), sicher. Davor brauche jedoch keiner Angst zu haben, ganz im Gegenteil: "Ich sehe das als Chance!"
Aus der digitalen Perspektive betrachtete Netzwerker Martin Birchmeier von Tourismuszukunft die Vermarktung. Es sei wichtig, den potenziellen Gast über soziale Medien zu inspirieren, ihm Informationen zu liefern, Buchungen zu ermöglichen und der Reflektion Plattformen zu bieten. "Gefunden wird, wer Spuren hinterlässt", ist Birchmeiers Erfahrung, deshalb müssten die touristischen Anbieter selber an der Informationswelt der Reisenden teilhaben, "doch mehr denn je entscheidet die Produktqualität." "Marken funktionieren nur über das Erleben", ist Professor Dr. Christian Blümelhuber überzeugt, weshalb "wir das Leben des Gastes bereichern müssen." Dazu sollten Scheuklappen abgelegt und Markenbilder geschaffen werden, die dem Schwarzwald nahekommen. Da gebe es einen großen Fundus an Möglichkeiten, zu der auch die Mystik gehöre, die der Landschaft innewohne. "Sie brauchen zehn Prozent der Touristiker, die die Richtung vorgeben, dann werden die anderen mitschwimmen", lautet die These von Prof. Blümelhuber.

Die Tourismusbranche ist eine Leitökonomie in Baden-Württemberg

Nach Studie des "Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr an der Universität München" (dwif) hat der Tourismus bei allen wirtschaftlichen Kenngrößen gegenüber 2015 enorm zugelegt. Insgesamt gaben die Touristen im Jahr 2017 im Land 24,8 Milliarden Euro aus. Das Bruttoumsatzvolumen ist damit im Vergleich zu 2015 um mehr als 22 Prozent gewachsen. Die Ergebnisse der Studie werden durch die jüngste Beherbergungsstatistik für die Monate Januar bis Mai 2018 bestätigt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stiegen die Gästeankünfte im Land um 4,9 Prozent auf rund 8,1 Millionen Gäste und die Zahl der Übernachtungen um 5,1 Prozent auf rund 19,6 Millionen. Der Anteil der Auslandsgäste beträgt bei den Ankünften 22,2 (+7,0 Prozent) und bei den Übernachtungen 20,4 Prozent (+6,5 Prozent).
Elke Schönborn