Edelmetalle - ein glänzen­des Invest­ment

Pforzheim, 07.12.2019. Faszination Edelmetalle – selten, begehrt, leicht zu lagern, recyclebar und transportabel. Aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften werden sie nicht nur für Anlagebarren, Münzen oder Schmuck verwendet, sondern finden auch in anderen Industrien und Produkten Anwendung.

Ganz besonders eignen sich Edelmetalle zur eigenen Geldanlage oder als unvergängliches Geschenk für die Lieben unter’m Weihnachtsbaum. Mit Gold oder Silber setzt man auf bleibende Werte und einen „sicheren Hafen“ in Krisenzeiten. Auch andere Edelmetalle wie Platin und Palladium sind neben ihrer industriellen Nutzung als Wertanlage gebräuchlich und wie Gold und Silber den sich ändernden Kursverläufen ausgesetzt. Hinzu kommt noch das Währungsrisiko. Doch anders als für Gold müssen auf die weiteren Edelmetalle 19 Prozent Mehrwertsteuer bezahlt werden. Der Goldpreis wird von den Vertretern der fünf sogenannten Bullionbanken als Mitglieder der London Bullion Market Association (LBMA) ausgehandelt. Worum geht es beim Handel mit Edelmetallen? Franz-Josef Kron, Vorstandsvorsitzender der Pforzheimer Agosi AG und Hans Neuweiler, Stv. Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Pforzheim Calw gaben im Gespräch mit York Alexander Tetzlaff, Fachvereinigung Edelmetalle und Michael Hasch, IHK, spannende Einblicke in die Welt des Edelmetallhandels:

Kron: Beim Handel mit Edelmetallen geht es um vergleichsweise hohe Werte. Versicherung, Transport, aber auch der Nachweis einer einwandfreien Lieferkette sind einige Punkte, die den Handel mit Edelmetallen besonders machen.
Neuweiler: Der Edelmetallhandel ist gekennzeichnet von hohen Umsatzvolumina in Verbindung mit vergleichsweise niedrigen Margen. Bei der Preisabrechnung werden aktuelle Referenzwerte zugrunde gelegt. Wir verwenden grundsätzlich die Londoner Interbanken Kurse, also meist das LBMA-Fixing. Darauf werden dann vereinbarte Auf- bzw. Abschläge gerechnet. Die Abrechnung von edelmetallhaltigen Produkten erfolgt zudem oft getrennt in Edelmetall- und Verarbeitungsanteil.

Neuweiler: Gold ist eine wichtige Anlageklasse, um ein Portfolio krisensicherer zu machen. Je nach Risikoneigung des Anlegers ist ein Goldanteil von 5 bis 20 Prozent des Portfolios empfehlenswert. Aktuell entwickelt sich der Goldpreis im Umfeld wirtschaftlicher Unsicherheit verbunden mit expansiver Geldpolitik und negativen Realzinsen sehr positiv. Bei physischen Edelmetallinvestments sind Goldbarren und -münzen in Deutschland als Anlagegold von der Mehrwertsteuer befreit. Zudem ist der Goldmarkt sehr liquide, was sich in relativ engen Spannen zwischen An- und Verkaufspreisen ausdrückt. Bei anderen Edelmetallen wie Silber, Platin und Palladium fällt Mehrwertsteuer an, die der Privatanleger beim Wiederverkauf nicht mehr vergütet bekommt. Zudem sind durch die geringere Marktliquidität die Spannen deutlich breiter als bei Gold.

Kron: Das Kreislaufverbundgeschäft ist ein wesentlicher Bestandteil vieler Geschäftsbeziehungen. Die Ergebnisse unserer Aufarbeitungsprozesse sind - neben dem Basismetall Kupfer - die Edelmetalle Feingold, Feinsilber, Platin und Palladium Für sich genommen sind sie bereits Produkte und werden zu Granalien oder Barren geformt. Agosi-Edelmetalle finden Sie in Produkten namhafter Brands der Schmuck-, Uhren- oder Münzindustrie.

Kron: Agosi bietet ein komplettes Paket an Produkt- und Serviceleistungen. Beim Recycling extrahieren wir reine Edelmetalle, wie Gold, Silber, Platin und Palladium aus den angelieferten Materialien. Diese reinen Edelmetalle sind die Basis der Produkte, die wir anbieten. Sie reichen von Investmentprodukten über Halbzeuge für die Juwelierindustrie bis zu Katalysatoren für die chemische Industrie. Häufig liefern unsere Produktkunden ihre Abfälle zur Aufarbeitung an. Der Edelmetallhandel versorgt die Lieferkette mit eventuell zusätzlich benötigtem Edelmetall. Nicht selten ist ein Produktkunde auch Lieferant von Aufarbeitungsmaterial und Handelspartner für Edelmetalle.

Kron: Das Kunden- und Gewichtskonto bei Agosi ist eine „feste Größe“ und lässt unseren gewerblichen Kunden sehr viel Spielraum für den effizienten und flexiblen Umgang mit Edelmetallen. Ob der Kunde eine Gutschrift aus der Aufarbeitung von Scheidgut erhält oder eine Auslieferung wünscht - alle Transaktionen spiegeln sich für eine gute Übersicht auf dem Edelmetallkonto wider. Letztlich ist dieses Konto einem Girokonto ähnlich und erlaubt Transaktionen ohne physische Bewegungen der Edelmetalle.

Neuweiler: Hierbei stellen wir einem edelmetallverarbeitendem Unternehmen Gold als Warenkredit zur Verfügung. Die Edelmetalle sind in den Unternehmen in verschiedenen Formen in den Produktionsprozess eingebunden. Edelmetallkredite sind wichtig, weil der Großhandel die Edelmetallbestandteile in Produkten grundsätzlich zum Kurs des Auslieferungstags abrechnet. Durch einen Edelmetallkredit unterliegt ein Verarbeiter während der Fertigung keinen Kursschwankungen. Umgekehrt bedeutet dies: wer sich kein Gold leiht, muss es kaufen, damit er es bearbeiten kann - und steht damit bis zum Weiterverkauf seiner Produktion voll im Kursrisiko.

Von Michael Hasch, IHK und York Alexander Tetzlaff, Fachvereinigung Edelmetalle e. V.