Volkswirtschaft und Konjunktur
Konjunkturbericht Nordschwarzwald
Weiter warten auf den Aufschwung
Pforzheim, 19.05.2025. Die regionale Wirtschaft im Nordschwarzwald leidet noch immer unter der seit fast drei Jahren schlechter werdenden Geschäftslage. Doch es gibt Unterschiede zwischen den Branchen. Die Industrie scheint sich nunmehr etwas zu erholen. Insgesamt steigen bei den hiesigen Unternehmen aller Branchen auch die positiven Erwartungen zu einer sich verbessernden Lage innerhalb der nächsten zwölf Monate.
Der Anteil der Unternehmen, die von einer befriedigenden Geschäftslage sprechen, ist mit 61 Prozent weiterhin hoch (Frühsommer 2024: 61 Prozent). 22 Prozent nehmen eine schlechte Geschäftslage wahr.
Die Bewertung der branchenübergreifenden Geschäftslage befindet sich – linear betrachtet – seit nunmehr zwei Jahren in einem Sinkflug. Dazu trugen insbesondere die negativen Salden der Branche Industrie bei. Die Salden liegen zwar im negativen Bereich. Dennoch kündigt sich bei der Branche Industrie eine Besserung an, sodass sich der branchenübergreifende Sinkflug abbremst und eine Kehrtwende in greifbare Nähe rückt.
Nach wie vor liegt der Saldo im negativen Bereich (-8,7), die Mehrheit der Unternehmen bewertet den Auftragseingang also als verschlechternd. Dies ist zwar eine kleine Verschlechterung zur vergangenen Umfrage; der Saldo liegt aber deutlich höher als vor einem Jahr -30,2).
Beide Salden sind gefallen, wobei sich die Ertragslage noch verschlechtert hat. Sowohl für Ertrag als auch Umsatz stellt dies eine Verschlechterung zur vergangenen Umfrage dar, bei der Ertragslage sogar eine Verschlechterung zur Lage vor einem Jahr.
25 Prozent der Unternehmen insgesamt gehen von in den nächsten zwölf Monaten sich verbessernden Geschäften aus. Das sind fünf Prozentpunkte mehr als im Vorjahreszeitraum. 57 Prozent sehen gleichbleibende Geschäfte, 18 Prozent erwarten eine Verschlechterung. Dieser Wert lag im Frühsommer 2024 noch bei 37 Prozent.
Die Entwicklung des Gesamtsaldos ist positiv – erstmals seit dem Frühsommer 2023, wenn auch nur leicht. Bei den Branchen setzt sich die positive Entwicklung der Industrie fort, sodass auch für die anderen Branchen begründete Zuversicht besteht. So kann in den nächsten Erhebungen für den Handel, bei dem sich der Saldo ebenfalls vergrößert hat, und im Dienstleistungsbereich, in dem er sich zuletzt deutlich verringert hatte und em stagnierenden Hotel- und Gastgewerbe eine positive Entwicklung der Salden erwartet
„Die aktuelle Lage ist weiterhin keine gute, die Erwartungen an die Politik sind groß und die Unternehmen schöpfen aber zunehmend wieder Mut“, so fasste es IHK-Präsidentin Claudia Gläser bei der Pressekonferenz zur Veröffentlichung der neuesten regionalen Konjunkturdaten zusammen.
Die IHK Nordschwarzwald hat von Mitte April bis Mitte Mai rund 300 regionale Unternehmen zur deren wirtschaftlichen Situation befragt.
Nur 17 Prozent der Unternehmen im Nordschwarzwald berichten derzeit von einer guten Geschäftslage, verglichen mit 16 Prozent im Vorjahreszeitraum. Der Anteil der Unternehmen, die von einer befriedigenden Geschäftslage sprechen, ist mit 61 Prozent weiterhin hoch (Frühsommer 2024: 61 Prozent). 22 Prozent nehmen eine schlechte Geschäftslage wahr. „Insofern ist die Lage weiterhin sehr ernst, denn die Werte sind vor dem Hintergrund der letzten Jahre relativ zu sehen. Einige Unternehmen gaben bereits bei den letzten Erhebungen an, dass die Geschäftslage schlecht oder nur befriedigend sei“, so IHK-Hauptgeschäftsführerin Tanja Traub.
Die IHK Nordschwarzwald hat von Mitte April bis Mitte Mai rund 300 regionale Unternehmen zur deren wirtschaftlichen Situation befragt.
Nur 17 Prozent der Unternehmen im Nordschwarzwald berichten derzeit von einer guten Geschäftslage, verglichen mit 16 Prozent im Vorjahreszeitraum. Der Anteil der Unternehmen, die von einer befriedigenden Geschäftslage sprechen, ist mit 61 Prozent weiterhin hoch (Frühsommer 2024: 61 Prozent). 22 Prozent nehmen eine schlechte Geschäftslage wahr. „Insofern ist die Lage weiterhin sehr ernst, denn die Werte sind vor dem Hintergrund der letzten Jahre relativ zu sehen. Einige Unternehmen gaben bereits bei den letzten Erhebungen an, dass die Geschäftslage schlecht oder nur befriedigend sei“, so IHK-Hauptgeschäftsführerin Tanja Traub.
Hoffnung für den Jahreswechsel 2025/2026 – besonders bei der Industrie
„Es gibt kleine, aber sichtbare Anzeichen für Verbesserungen. Das zeigt sich bei den sogenannten Früh-Indikatoren – also den ,Auftragseingängen‘ und den ,Geschäftserwartungen‘“, so Traub weiter. 24 Prozent der Unternehmen erwarten steigende Auftragseingänge. Das waren im Vorjahreszeitraum 11 Prozent. 43 Prozent erwarten eine gleichbleibende Auftragslage (Frühsommer 2024: 48 Prozent). Etwas weniger als 33 Prozent erwarten fallende Auftragseingänge. Bei der Industrie zeigt sich der Unterschied noch deutlicher – bei aktuell 24 Prozent mit steigender Auftragslage im Vergleich zu nur zehn Prozent im Frühsommer 2024.
25 Prozent der Unternehmen insgesamt gehen von in den nächsten zwölf Monaten sich verbessernden Geschäften aus. Das sind fünf Prozentpunkte mehr als im Vorjahreszeitraum. 57 Prozent sehen gleichbleibende Geschäfte, 18 Prozent erwarten eine Verschlechterung. Dieser Wert lag im Frühsommer 2024 noch bei 37 Prozent. Auch hier sind die Zahlen der Industrie mit 24, 68 und acht Prozent im Saldo sogar noch etwas besser.
„Die Region Nordschwarzwald ist eine produktionsstarke Wirtschaftsregion. Deshalb stimmen diese Zahlen und auch frische bundesdeutsche Zahlen zuversichtlich“, sagt IHK-Präsidentin Gläser. Letzte Woche veröffentlichte das Statistische Bundesamt, dass im März 2025 die Bestellungen in der Industrie um 3,6 Prozent gemessen am Vormonat angezogen haben. „Gleichwohl muss man ob der internationalen Lage und möglichen Vorzieheffekten bei damals erwarteten neuen beziehungsweise steigenden Zöllen vorsichtig optimistisch bleiben.“, so Gläser weiter.
„Die Region Nordschwarzwald ist eine produktionsstarke Wirtschaftsregion. Deshalb stimmen diese Zahlen und auch frische bundesdeutsche Zahlen zuversichtlich“, sagt IHK-Präsidentin Gläser. Letzte Woche veröffentlichte das Statistische Bundesamt, dass im März 2025 die Bestellungen in der Industrie um 3,6 Prozent gemessen am Vormonat angezogen haben. „Gleichwohl muss man ob der internationalen Lage und möglichen Vorzieheffekten bei damals erwarteten neuen beziehungsweise steigenden Zöllen vorsichtig optimistisch bleiben.“, so Gläser weiter.
Hohe Erwartungen an die neue Bundesregierung
„Andere Zahlen zeigen einmal mehr, welch schwierigen Rahmenbedingungen die Unternehmen international und national ausgesetzt sind“, sagt Tanja Traub: Nur 19 Prozent der hiesigen Unternehmen erwarten steigende Exporte. Das waren im Vorjahreszeitraum noch 38 Prozent. Und nur weniger als neun Prozent gehen von zunehmenden Inlandsinvestitionen aus (Frühsommer 2024: 23 Prozent). „Diese Zahlen zeigen nicht nur die weltpolitische Volatilität, sondern auch, dass es wirtschaftsfreundlichere Rahmenbedingungen für Investitionen hierzulande braucht. Wir haben eine klare Erwartungshaltung an die schwarz-rote Bundesregierung“, sagen Traub und Gläser deutlich.
„Die Bundesregierung muss jetzt den angekündigten Kurswechsel kraftvoll umsetzen. Positive Ansätze im Koalitionsvertrag, wie der geplante Abbau überbordender Bürokratie, die Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren, steuerliche Erleichterungen sowie Investitionen in die Infrastruktur, können auch für den Nordschwarzwald wichtige Impulse setzen“, so IHK-Präsidentin Gläser.
Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung weiterhin spürbar
In der regionalen Konjunkturbefragung wurden mit der verhaltenen Inlandsnachfrage (71 Prozent), den gestiegenen Arbeitskosten (69 Prozent) und mit den Energiepreisen (52 Prozent) die drei größten Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung des eigenen Unternehmens benannt. Sie bleiben damit die drei Top-Risiken von rund zehn Risikokategorien.
„Langfristig bezahlbare Energie zur Sicherung beziehungsweise Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und die Schaffung von Investitionsanreizen zur Standortstärkung – mit der Einführung degressiver Abschreibungsmöglichkeiten und der Senkung der Körperschaftssteuer – das sind nur einige der Maßnahmen, die wir bereits als IHK-Organisation klar an die neue Bundesregierung adressiert haben. Es braucht diesen politischen Kurswechsel, damit aus der leicht gestiegenen Zuversicht unserer Unternehmen auch eine begründete wird, die Arbeitsplätze erhält und erfolgreiche Unternehmensnachfolgen im Mittelstand ermöglicht.“, so IHK-Hauptgeschäftsführerin Tanja Traub abschließend.
„Langfristig bezahlbare Energie zur Sicherung beziehungsweise Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und die Schaffung von Investitionsanreizen zur Standortstärkung – mit der Einführung degressiver Abschreibungsmöglichkeiten und der Senkung der Körperschaftssteuer – das sind nur einige der Maßnahmen, die wir bereits als IHK-Organisation klar an die neue Bundesregierung adressiert haben. Es braucht diesen politischen Kurswechsel, damit aus der leicht gestiegenen Zuversicht unserer Unternehmen auch eine begründete wird, die Arbeitsplätze erhält und erfolgreiche Unternehmensnachfolgen im Mittelstand ermöglicht.“, so IHK-Hauptgeschäftsführerin Tanja Traub abschließend.
Lage in ausgewählten Wirtschaftszweigen
Verarbeitendes Gewerbe
16 Prozent der Industrieunternehmen sprechen von einer guten Geschäftslage (Vorjahreszeitraum: 14 Prozent), 59 von einer befriedigenden, 25 Prozent von einer schlechten. Die Werte des Vorjahres waren hier 51 beziehungsweise 36 Prozent.
20 Prozent berichten von gestiegenen Umsätzen, 36 Prozent von gleichbleibenden, 45 Prozent von gefallenen. Die Werte im Vorjahreszeitraum (Frühsommer 2024) waren: 17, 16 und 67 Prozent.
Die Ertragslage bewerten 19 Prozent als gut, 33 als befriedigend und 48 Prozent als schlecht. Die Werte im Vorjahreszeitraum waren: 14, 38 und 48.
20 Prozent berichten von gestiegenen Umsätzen, 36 Prozent von gleichbleibenden, 45 Prozent von gefallenen. Die Werte im Vorjahreszeitraum (Frühsommer 2024) waren: 17, 16 und 67 Prozent.
Die Ertragslage bewerten 19 Prozent als gut, 33 als befriedigend und 48 Prozent als schlecht. Die Werte im Vorjahreszeitraum waren: 14, 38 und 48.
Gastgewerbe
Im Tourismusgewerbe der Region trübte sich die Lage – nach guten Werten bei den vorherigen Erhebungen – in den letzten Monaten etwas ein: 36 Prozent bewerten die Geschäftslage als positiv (Vorjahreszeitraum: 50 Prozent), 29 Prozent sehen sie als befriedigend (Frühsommer 2024: 38 Prozent), nunmehr fast 36 Prozent sprechen von einer schlechten Geschäftslage. Zwar stellen 25 Prozent wachsende Umsatzzahlen fest (Frühsommer 2024: 14 Prozent), 50 Prozent geben aber gefallene Umsätze an (Frühsommer 2024: 29 Prozent). Bewerteten noch rund die Hälfte dieser Unternehmen die Ertragslage im Frühsommer 2024 als gut, sind es ein Jahr später nur noch 27 Prozent.
Handel & Dienstleistungen
Und auch im Bereich Handel & Dienstleistungen können die aktuellen Zahlen im Saldo nicht ganz mit denen des Vorjahres mithalten: 18 Prozent sehen eine gute Geschäftslage, 63 Prozent bewerten sie als befriedigend, 19 als schlecht. Die Werte im Vorjahreszeitraum waren 17, 72 und zehn Prozent. Gestiegene Umsätze verbuchen 21 Prozent, bei 42 Prozent bleiben sie gleich, 37 Prozent sehen fallenden Umsätze. Im Frühsommer davor waren auch diese Werte mit 30, 45 und 25 Prozent etwas besser.
Die Ertragslage zeigt den Ernst der Lage noch deutlicher: Neun Prozent sehen eine gute, 53 Prozent eine befriedigende und mittlerweile 39 Prozent sprechen von einer schlechten Ertragslage. Im Frühsommer 2024 lagen die Werte noch bei 13, 63 und 24 Prozent.
Die Ertragslage zeigt den Ernst der Lage noch deutlicher: Neun Prozent sehen eine gute, 53 Prozent eine befriedigende und mittlerweile 39 Prozent sprechen von einer schlechten Ertragslage. Im Frühsommer 2024 lagen die Werte noch bei 13, 63 und 24 Prozent.