„Mehr Netto vom Brutto wäre ein erster wichtiger Schritt“
Für die erste Folge des neuen IHK-Podcasts „Standpunkte – der Wirtschaftspodcast der IHK Nordschwarzwald“ diskutierten Claudia Gläser, Präsidentin der IHK Nordschwarzwald, und Katrin Schindele, Landtagsabgeordnete aus Baden-Württemberg, über die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen und Chancen. Ein zentrales Thema waren die anstehenden Investitionen. Gläser betonte: „Gezielte Investitionen in Infrastruktur und Digitalisierung sind für uns entscheidend, um wettbewerbsfähig zu bleiben.“
Standpunkte - der Wirtschaftspodcast der IHK Nordschwarzwald
Die IHK-Präsidentin forderte eine spürbare Entlastung der Unternehmen ein und warnte vor einem finanziellen „Verschiebebahnhof“, bei dem Mittel an den eigentlichen dringenden Zukunftsinvestitionen in Infrastruktur und Digitalisierung – vorbeigeleitet würden, um Haushaltsdefizite zu decken. Auch die Bürokratie sei ein großes Ärgernis für die Unternehmen in der Region.
Schindele stimmte dem zu und betonte, dass Verlässlichkeit und Stabilität notwendig seien, um das Vertrauen der Unternehmen zurückzugewinnen und Investitionen anzukurbeln. „Wir brauchen eine Reform der Verwaltungsprozesse, um den Unternehmen mehr Raum für Innovationen zu geben“, sagte Schindele.
Beide waren sich einig, dass eine neue Fehlerkultur und mehr Mut notwendig seien, um die Potenziale der Digitalisierung voll auszuschöpfen. „Nur mit digitalen Lösungen auf der Höhe der Zeit können wir unsere Wettbewerbsfähigkeit sichern“, unterstrich Gläser.
Ein weiteres Thema des Gesprächs war der Arbeitsmarkt. Gläser und Schindele betonten, wie wichtig es sei, Arbeit in Baden-Württemberg attraktiver zu machen, etwa durch flexiblere Arbeitszeitmodelle und eine bessere steuerliche Entlastung. „Mehr Netto vom Brutto wäre ein erster wichtiger Schritt, um den Wirtschaftsstandort zu stärken“, so Gläser.