Allgemeine Wirtschaftspolitik
Energiepolitische Positionen der IHK
Deutschland will bis 2030 seine Treibhausgasemissionen erheblich reduzieren – und bis 2045 die Klimaneutralität erreichen. Die deutsche Wirtschaft kann und soll dabei eine technologische Vorreiterrolle einnehmen. Dies eröffnet neue Chancen und stärkt die Unternehmen.
Energiepolitische Positionen zur Standortsicherung
Pforzheim, 14.12.2024. Die Sicherung des Wirtschaftsstandortes sowie der Erhalt und die Förderung zukunftsweisender, innovativer Unternehmen in der Region hängen entscheidend von der Energieverfügbarkeit und einer leistungsfähigen Energieinfrastruktur ab. Die politischen Akteure sind daher aufgerufen, passende Rahmenbedingungen zu schaffen.
Ziel der Energiepolitischen Positionen der Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald ist es, deutlich zu machen, welche Bedeutung die sichere, nachhaltige und zukunftsorientierte Energieversorgung für den Wirtschaftsstandort hat und wie ein Energiemarktdesign der Zukunft der Wirtschaft dienlich ist. Daher wurden folgende Forderungen für die regionale Wirtschaft formuliert.
Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald hat die Energiepolitischen Positionen in ihrer Sitzung am 13. Dezember 2023 beschlossen.
Zehn Punkte für den Wirtschaftsstandort Nordschwarzwald
- Den Turbo bei erneuerbaren Energien zünden
Kostengünstige und sichere Energieversorgung kann nur durch ein großes, nachhaltiges Energieangebot sichergestellt werden. Daher ist der zügige Ausbau erneuerbarer Energien unumgänglich. - Heimische Potenziale in den Blick nehmen
Regionale Energiepotenziale und die regionale Rohstoffgewinnung müssen gestärkt und nachhaltig genutzt werden, um die Abhängigkeit von globalen Märkten zu reduzieren. - Neben Gas andere Technologien nutzen
Die Technologieoffenheit bei der Transformation zum Energiemarkt der Zukunft wird ein entscheidender Faktor sein. - Wettbewerbsfähige Energiekosten ermöglichen
Neue Konzepte im Strommarktdesign müssen etabliert werden. Entlastungen bei Steuern und Umlagen, die Einführung des Konzepts der DIHK StromPartnerschaft aber auch weitere Entlastungen von energieintensiven Unternehmen, welche im harten internationalen Wettbewerb stehen, sind für die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes entscheidend. - Infrastruktur schneller ausbauen
Der volatile Energiemarkt mit erneuerbaren Energien benötigt eine gut ausgebaute und digitalisierte Infrastruktur. - In den Energiemärkten stärker auf Markt und Europa setzen
Staatliche Eingriffe in den Energiemarkt sollen auf ein Minimum beschränkt werden. Marktverzerrende Subventionen sollen durch die allgemeinen Marktmechanismen ersetzt werden und damit die günstigsten Technologien bevorzugen. - Wasserstoff schnell verfügbar machen
Zur Dekarbonisierung soll auch die Wasserstofftechnologie beitragen. Dazu ist ein schneller und breiter Markthochlauf notwendig. Infrastrukturen und Technologien müssen geschaffen werden. Auch die dezentrale Erzeugung, Speicherung und Verwendung wird eine entscheidende Rolle dabei spielen. - Energieeffizienz durch Freiwilligkeit und Technologieoffenheit steigern
Treiber der Energieeffizienz soll der Erfolg der Unternehmen sein. Mit Innovationen, Technologieoffenheit und Steigerung der Energieproduktivität wird der Anreiz geschaffen, auf die Klimaziele hin zu arbeiten und eine Vorreiterrolle einzunehmen. - Standortqualität erhöhen, sowie Rohstoffversorgung und Lieferketten diversifizieren
Circular Economy, die Rohstoffsicherung und die Resilienz in der Lieferkette sind entscheidende Forderungen für die Sicherung des Standortes. - Investitionen erleichtern
Innovationen zu fördern und technologieoffen Lösungen umzusetzen, kann nur mit entsprechenden Investitionen und Innovationsförderung gelingen.
Energiepolitische Positionen – Beschlusspapier
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