Fachkräftemangel

Fachkräftesicherung als Zukunftsaufgabe

IHK-Nordschwarzwald fordert Kinder konsequenter an Bildungsangebote heranzuführen

Fehlende Fachkräfte werden im konjunkturellen Aufschwung zunehmend zu einer ernsten Herausforderung für die Unternehmen. Dabei bestehen Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung über alle Qualifikationsniveaus hinweg, nicht nur bei Akademikern. In den kommenden Jahren wird sich nach Auffassung der IHK Nordschwarzwald das Problem fehlender Fachkräfte allein schon aus demographischen Gründen verschärfen und somit die Wirtschaft weiter belasten.
Daher fordert die IHK-Nordschwarzwald, die schulische und vorschulische Erziehung dahingehend zu verändern, dass die Schulabgänger in der Breite auf eine berufliche Ausbildung vorbereitet werden und sie damit ausbildungsfähig macht. Heute erfüllten gerade Abgänger mit Hauptschulabschluss diese Anforderungen sehr häufig nicht, so die Vollversammlung in ihrer Resolution. Desweiteren werde es in Zukunft unumgänglich sein, bildungswillige und -fähige Migranten und Kinder aus bildungsfernen Familien konsequenter an Bildungsangebote hinzuführen.

Gesamtstrategie zur Sicherung des Fachkräftebedarfs entwickeln

„Ziel aller am Wirtschaftskreislauf Beteiligten muss es sein, eine Gesamtstrategie zur Sicherung des Fachkräftebedarfs zu entwickeln, die alle möglichen Ansatzpunkte im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung abdeckt“, so Carl Christian Hirsch, Mitglied der Geschäftsführung der IHK Nordschwarzwald.
Zur kurzfristigen Behebung der Engpässe im Angebot von Fachkräften müssten die Zuwanderungsauflagen flexibilisiert und die mit der Zuwanderung verbundene Bürokratie reduziert werden. „Dabei steht für die Wirtschaft die Qualifikation und die Integrationsfähigkeit  und -willigkeit der Bewerber im Vordergrund, die Herkunft spielt eine geringere Rolle“, so Hirsch.
Eine gute Möglichkeit, die Zuwanderung qualitativ zu steuern, besteht nach Auffassung der IHK in einem Punktesystem nach verschiedenen Kriterien, über die aber ein gesamtgesellschaftlicher Konsens bestehen muss. Eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie bleibt ebenso ein wichtiger Baustein zur Behebung des Fachkräftemangels. Ein Ausbau der Kinderbetreuung hilft den Frauen, ihre in den vergangenen Jahrzehnten deutlich gebesserte berufliche Qualifikation auch am Arbeitsmarkt einsetzen zu können.