Ressourceneffizienz

Produzierende Unternehmen setzen Fokus auf Ressourceneffizienz

Schömberg, 15.05.2023. Seit der Gründung 2015 hat die priomold GmbH ein stetiges und starkes Wachstum an den Tag gelegt. Die zukunftsorientierte Denkweise der Gründer und Geschäftsführer Moritz Zumdick und Thomas Schönbucher hat dazu wohl als ein Faktor gewirkt; als Unternehmer haben sie sich auch mit Themen wie Ressourceneffizienz und CO2-Bilanzierung auseinandergesetzt.

Erfolgsfaktoren erneuerbare Energie und schlanke Produktion

Als Spezialist für Kunststoffspritzguss in Kleinserien und Prototyping verfügt priomold mit rund 70 Mitarbeitenden über einen eigenen Werkzeugbau und setzt auch das hocheffiziente Lasersinter 3D-Druckverfahren ein. Eine Photovoltaikanlage versorgt die Produktion und die aus 30 Fahrzeugen bestehende Elektroauto-Flotte mit grünem Strom. Die Spritzgussmaschinen sind miteinander vernetzt, sodass in der Produktion alle relevanten Maschinendaten wie Ausschuss, Auslastung und Stückzahlen in Echtzeit für alle Mitarbeitenden angezeigt werden. Ausschuss oder Angussteile werden außerdem, je nach Kundenanforderung, zu Regranulat gemahlen und können dann als Rezyklat dem neuen Kunststoff wieder zugeführt werden.

Potenzial für Verbesserungen

„Beim Einsatz von Rezyklaten sehe ich noch großes Verbesserungspotenzial“, so Schönbucher. Die meisten Kunden verzichten aus Kostengründen auf kreislaufgeführte Stoffe. Aufgrund der zunehmenden Pflicht zur CO2-Bilanzierung sollte es aber künftig ein Wachstum für Recycling-Produkte geben. Dabei stellt die Globalisierung durch den kostengünstigen Erwerb von konventionellen Produkten aus dem Ausland noch eine Herausforderung dar.

‚KEFF+ Check‘ als Einstieg für Unternehmen

Die Regionale Kompetenzstelle Ressourceneffizienz (KEFF+) stellt ein kostenfreies, neutrales und unverbindliches Angebot für Unternehmen in der Region dar. Die IHK ist in der Region Nordschwarzwald seit 2023 Projektträger. Effizienzmoderator Luis Mayer zeigt im Rahmen eines ‚KEFF+ Checks‘ vor Ort die Einsparpotenziale für Material und Energie auf. Im Anschluss können Maßnahmen zur Optimierung selbst umgesetzt werden oder eine Förderung für eine weiterführende Beratung (BERE) beantragt werden. Dazu gibt es Expert:innen für verschiedene Themenbereiche, die über die ConsultA-RE Plattform gefunden werden können.

Ganzheitliche Lösungsansätze

Einer dieser Experten, der für eine geförderte Beratung zur Verfügung steht, ist Guido Sturm, Geschäftsführer von SturmConsultants, ST-SturmTEC Systeme GmbH. Das Unternehmen hat sich auf den Bereich der Ressourceneffizienz, insbesondere auf Digitalisierungslösungen mit KI, Materialflusskostenrechnung und ,Lean Production‘ spezialisiert. Mit Hilfe von digitalen Tools werden Material- und Energieströme, sowie ihre produkt- und prozessspezifischen Kosten transparent. Die innovative Vorgehensweise deckt Potenziale auf, eliminiert Verschwendung und spart Material ein. Die erhöhte Ressourceneffizienz ermöglicht gleichzeitig eine Einsparung von Energie. Somit wird ein ganzheitlicher Ansatz realisiert, der im Rahmen der Ressourceneffizienz zusätzlich die Reduzierung der CO2-Emissionen zum Ziel hat.