Universität Stuttgart EEP

Ergebnisse des Energieeffizienz-Index Winter 2022

Stuttgart, 14.03.2023. Der Energieeffizienz-Index der deutschen Industrie (EEI) ist die halbjährlich durchgeführte Befragung deutscher Industrieunternehmen, die aktuelle Entwicklungen und Trends branchenspezifisch abbildet. Das Institut für Energieeffizienz in der Produktion (EEP) der Universität Stuttgart erhebt seit 2013 halbjährlich aktuelle und geplante Aktivitäten der deutschen Industrie zur Energieeffizienz und gibt mit dem Index kontinuierlich die Stimmung und Trends der deutschen Industrie wieder.

Winterumfrage 2022/2023

Der Energieeffizienz-Index (EEI) steigt in der Winterumfrage 2022/2023 weiter an, der Investitionsindex ist zwar weiter zurückgegangen, der Bedeutungsindex für die Energieeffizienz ist hingegen weiter gestiegen und auch der Produktivitätsindex setzt seinen Anstieg fort. Das ergibt die aktuelle Erhebung des Instituts für Energieeffizienz in der Produktion (EEP) der Universität Stuttgart. Im Klartext heißt das: Energieeffizienz ist den Unternehmen wichtig, aber das Geld für weitere Investitionen wird in unsicheren Zeiten zurückgehalten.

Gaspreise pushen Energieeffizienz

Deutsche Unternehmen suchen nach Auswegen aus der Gaskrise. Mehr Energieeffizienz ist dabei die „Lieblingslösung“ - das ist natürlich gut fürs Klima. Weil die Preise aber nach wie vor hoch sind, gibt es auch eine schlechte Nachricht: Die Mehrheit der Unternehmen wollen, beziehungsweise müssen dennoch die zusätzlichen Energiekosten für die Herstellung von Produkten an Ihre Kunden weitergeben. Ca. 40% dieser Firmen geben mehr als 75% ihrer Energiemehrkosten oder sonstige Mehrkosten weiter an ihre Kunden.
Ein Diagramm aus dem Energieeffizienz-Index: Hohe Gaspreise und unsichere Versorgung. Wo liegt der Ausweg?
Die Gaspreise sind für Unternehmen Grund zum Handeln. Die Erhebung des EEP hat sie nach ihren Alternativen gefragt: Für Energieträgerwechsel wird Strom gegenüber fossilen Brennstoffen oder Biomasse bevorzugt. Nur 22% der Unternehmen setzen eine Wärmepumpe ein, um Prozesswärme zu erzeugen. Die Hälfte der Unternehmen plant oder hat bereits eine digitalisierte Erfassung ihrer Energieverbrauchsdaten eingeführt und überwacht ihren elektrischen Verbrauch – eine Grundvoraussetzung, um weitere Energie einsparen zu können.

Niedriger Investitionsindex – Angst vor Turbulenzen

Die Investitionsbereitschaft der Industrie hat im Erhebungszeitraum starke Einbrüche erlebt. Das ist ein Trend, der schon seit Anfang 2021 zu beobachten ist. „Der Grund dafür liegt scheinbar in der Pandemie und der Energiekrise“, so Prof. Dr. Alexander Sauer, Direktor des EEP. „Die hohen Energiepreise und die damit verbundene Unsicherheit lösen offensichtlich Bedenken hinsichtlich neuer Investitionen aus und spiegeln sich in einem niedrigeren Investitionsindex wider.“
Das Diagramm aus dem EEI zeigt sie entwicklung der Investitionsfreudigkeit der Unternehmen in Effizienzmaßnahmen seit 2015
„Wir zehren bei den Energieeffizienzsteigerungen von den investitionsintensiven Jahren. Wenn die derzeit wieder vermehrt adressierten geringinvestiven Maßnahmen umgesetzt sind, wird es vermutlich wieder höhere Investitionen in Energieeffizienz benötigen, um signifikante Fortschritte zu erzielen“, resümiert EEP-Direktor Professor Alexander Sauer.

Weitere Daten und Mitwirkung beim Energieeffizienz-Index

Weitere Daten des aktuellen und auch zurückliegender Energieeffizienz-Index Befragungen finden Sie auf der Homepage des EEP der Universität Stuttgart. Dort sind auch generelle Informationen zum EEI hinterlegt und die Ansprechparter für interessieerte Unternehmen genannt.

IHK Nordschwarzwald als lokaler Ansprechpartner

Als lokalen Ansprechparter in der Region Nordschwarzwald bei Fragen und um den Umweltschutz und Energie stehen Ihnen bei der Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald Herr Dr. Andreas Fibich, Tel. 07231 / 201-108 und Herr Dipl.-Biol. Oliver Laukel, Tel. 07231 / 201-155 zur Verfügung. Wir freuen uns, wenn wir Ihnen weiterhelfen können!
Quelle: EEP Universität Stuttgart, IHK Nordschwarzwald