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Cyber­sicher­heit: IHK-Info­veran­stal­tung bot Aufklärung und Lö­sun­gen für Unter­nehmen

Cyberkriminalität ist eine wachsende Bedrohung für die Unternehmen im Nordschwarzwald

Pforzheim, 08.11.2023. Mit einer Reihe hochkarätiger Referenten und einer Beteiligung von über 100 regionalen Unternehmern setzte die Veranstaltung auf Aufklärung und praxisnahe Lösungsansätze. „Cyberangriffe sind eine wachsende Bedrohung“, eröffnete Tanja Traub, Hauptgeschäftsführerin der IHK Nordschwarzwald, die Veranstaltung mit einem eindringlichen Appell, das Thema nicht zu vernachlässigen.

Cybersicherheit muss Chefsache sein

Peter Danil vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) unterstrich die zunehmende Gefahr von Ransomware, die Unternehmen durch Verschlüsselung ihrer Daten erpresst oder sie sogar zerstört. "Cybersicherheit muss Chefsache sein“, betonte Danil. Auch die Sensibilisierung der Mitarbeiter durch Schulungen und ein eine Zwei-Faktor Authentifizierung erhöhen die Sicherheit. Das BSI bietet darüber hinaus auf ihrer Website zahlreiche Informationsmaterialen zum IT-Grundschutz an:

Was tun nach einem Cyberangriff?

Ein eindringlicher Erfahrungsbericht kam von Michael Distl, CFO von Häfele SE & Co KG, der die drastischen Auswirkungen des Angriffs auf das international agierende Unternehmen mit 8.000 Mitarbeitern schilderte. Alle Geräte seien potenziell mit Malware infiziert gewesen und man sei nach dem Angriff im Februar mit verschlüsselten Servern konfrontiert gewesen. Die Herausforderungen, Mitarbeiter zu erreichen, wenn weder Internet noch Telefon funktionierten, verdeutlichten die Dringlichkeit einer effektiven Prävention. Im Vortrag wurden abschließend die Strategie dargestellt, die das Unternehmen nach dem Angriff zur Verbesserung der Cybersicherheit getroffen hat.

Die Polizei warnt vor dem Bezahlen von Lösegeldern

Die Polizei warnte eindringlich vor dem Bezahlen von Lösegeldern. Daniel Lorch, Ermittlungsleiter Cybercrime beim Polizeipräsidium Reutlingen, warnte vor den Folgen: “Eine gute Vorbereitung für den Ernstfall ist sehr wichtig”. Unternehmen, die den Erpressern nachgeben, liefen Gefahr, erneut ins Visier zu geraten. Lorch betonte die Bedeutung der Kooperation mit der Polizei, die in Zusammenarbeit mit Europol und einem internationalen Netzwerk bereits Erfolge verzeichnet hat, wie die Bekämpfung der gefürchteten Ransomware HIVE zeigte. Im Ernstfall können sich betroffene Unternehmen an die Cybercrime-Stelle des LKA unter 0711/54012444 wenden.

Praxisnahe Lösungsansätze vermittelt

Neben den Warnungen und Erfahrungsberichten präsentierten Experten wie Philipp Bauknecht von Medialesson GmbH und Andreas Wach von Microsoft Deutschland praxisnahe Lösungsansätze. Die Nutzung von Cloud-Diensten und die Sensibilisierung der Mitarbeiter durch regelmäßige Schulungen wurden als Schlüsselmaßnahmen hervorgehoben. Die Cybersecurity-Experten Sebastian Thum und Ray-Jay Singrin von der abtis GmbH gaben mit Ihrem Vortrag zahlreiche Hilfestellungen, wie sich kleine und mittlere Unternehmen vor Cyberattacken schützen können.
Die Veranstaltung endete mit einer Podiumsdiskussion, in der die Experten zahlreichen Fragen der Teilnehmer beantworteten. Dabei standen konkrete Schritte zur Verbesserung der Cybersicherheit von Unternehmen im Mittelpunkt.