Anzahl der Unternehmensnachfolgen steigt!

38.000 Unternehmen jährlich suchen einen Nachfolger!

Nachfolgefrage im Zeitraum von 2022 bis 2026 wird für etwa 190.000 Familienunternehmen relevant sein

Die vorliegende aktuelle Studie des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn schätzt , dass im Zeitraum von 2022 bis 2026 für etwa 190.000 Familienunternehmen die Herausforderung Unternehmensnachfolge relevant sein wird. Davon werden schätzungsweise knapp 3 Mio. Beschäftigte betroffen sein.

Zahl der Unternehmen steigt ständig weiter

Gegenüber dem Analysezeitraum 2018 - 2022 hat sich die Zahl der Unternehmen um mehr als 20% erhöht. Dabei gehören laut IfM fast die Häflte der Unternehmen zu den unternehmensbezogenen Dienstleistungen an, gefolgt vom produzierenden Gewerbe und dem Handel. Die überwiegende Zahl der Unternehmen, die ein Nachfolger in diesem Zeitraum suchen, haben einen Umsatz zwischen 250.000 und 2 Mio. € (fast 70%) haben.

Studie enthält nur übergabereife Unternehmen

In diese Studie gehen nur die Unternehmen in die Statistik ein, die nach den Kriterien des IfM übergabereif sind. Das entscheidende Kriterium setzt an dem durchschnittlichen Jahreseinkommen eines Arbeitnehmers aus dem produzierenden Gewerbe inklusive der Arbeitgeberanteils zur Sozialversicherung an. Das liegt derzeit bei 61.250 €. Es wird unterstellt, dass es für einen potentiellen Nachfolger nicht interessant ist, ein Unternehmen zu übernehmen und in die Selbstständigkeit zu wechseln, wenn er nicht mindestens dieses Einkommen erzielen kann.
Zu der Frage, ob es aufgrund der deutlich gestiegenen Anzahl der Unternehmen, die einen Nachfolger suchen,  zu einer Nachfolgerlücke kommt, bezieht das IFM entgegen der vorherigen Studie keine Stellung. Die Erfahrungen der IHKs in Deutschland zeige  weiterhin die Tendenz, dass in der Regel die Abgeber überwiegen. Grundsätzlich gilt aber auch, dass ein zukunftsfähiges Unternehmen seinen Nachfolger findet.
Die Corona-Pandemie hat lt. IFM voraussichtlich keine gravierenden Auswir-kungen auf die Anzahl der Nachfolgen in den kommenden fünf Jahren. Denn die Pandemie führt zwar zu kurzfristigen Umsatzrückgängen, gefährdet aber nur selten das grundlegende Geschäftsmodell und damit die langfristige Rentabilität vieler Unternehmen.