Unternehmensentwicklung

Green Deal und EU Taxonomie

Was ist der Ausgangspunkt für die neuen Anforderungen an die Wirtschaft? Was bedeutet die EU-Taxonomie für die Finanzwirtschaft und den Mittelstand in der Region? Sind nur große Unternehmen betroffen? Wie ist der Zeitplan und die Umsetzung der zahlreichen Maßnahmen, die allesamt eine nachhaltige Entwicklung der europäischen Wirtschaft im Fokus haben? Wie kann und muss ein Unternehmen schon jetzt auf zukünftige Pflichten reagieren? Bietet das Thema Nachhaltigkeit auch eine Chance für Unternehmen?
Dies waren nur einige Fragen, die die mit fast 70 Gästen sehr gut besuchte Veranstaltung zur EU-Taxonomie am gestrigen Nachmittag (29.11.2023) im Gebäude des Campus Freudenstadt beleuchtete. Die Veranstaltung fand in Kooperation zwischen der IHK Nordschwarzwald, dem Landkreis Freudenstadt, dem Campus Schwarzwald und der Volksbank im Kreis Freudenstadt, sowie der Sparkasse Freudenstadt statt.
Eine gesunde Mischung aus politischen Themen aus Brüssel und praktischen Beispielen aus der Region zeigte auch in den Diskussionen während und nach der Veranstaltung auf, wie wichtig es ist, sich frühzeitig mit den Themen Nachhaltigkeit, Klimabilanzierung und Co. zu beschäftigen und systematisch im Unternehmen vorzugehen.
Hintergrund:
Mit umfangreichen, verzahnten Regulierungsansätzen versucht die EU, auch das Finanzsystem dazu zu bewegen Investitionsströme in nachhaltige Projekte zu lenken und den "Europäischen Green Deal", also Treibhausgasneutralität bis zum Jahr 2050,  umzusetzen.
  • Im Wesentlichen werden drei Instrumente eingesetzt:
    Die seit 2022 geltende, noch im Ausbau befindliche, "EU-Taxonomie" definiert ESG-Kriterien, die Wirtschaftsaktivitäten erfüllen müssen, um als nachhaltig eingestuft zu werden.
  • Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die bis Mitte 2024 in nationales Recht umgesetzt sein muss, erweitert die bestehenden Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung.
  • Schon heute verpflichtet die Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR) Finanzdienstleister dazu, die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsinformationen zu ihren Strategien, Prozessen und Produkten offenzulegen.
Die genannten Instrumente betreffen sämtliche Lieferketten- und Kundenbeziehungen und nicht nur die in erster Linie von den gesetzlichen Vorgaben angesprochenen großen Unternehmen. Über den s. g. Kaskaden- oder Trickle-Down-Effekt sind alle Akteure – und damit auch klein- und mittelständische Unternehmen im Nordschwarzwald – schon jetzt gefordert.
Die Referentin und die Referenten stellen Ihre Präsentationen zur Verfügung: