Ausbildung: Nachrichten

IHK ehrt Aus­bil­dungs­bot­schaf­ter:innen 2023

Sich als Azubi vor eine Schulklasse zu stellen, von seiner Ausbildung zu berichten und alle möglichen Fragen der Schüler:innen zu beantworten – dazu gehört nicht nur eine Menge Mut, sondern das ist auch eine hervorragende Art, Jugendlichen die Duale Ausbildung auf Augenhöhe näher zu bringen. Für diesen Einsatz wurden die Ausbildungsbotschafter:innen des Schuljahres 2022/23 von der IHK Nordschwarzwald geehrt. Rund 108 engagierte junge Menschen aus der Region hatten sich bei insgesamt etwa 135 Einsätzen an Schulen im gesamten Nordschwarzwald für die Duale Ausbildung eingebracht.

Das Erfolgsrezept der Ausbildungsbotschafter ist der direkte Austausch zwischen jungen Menschen

Pforzheim, 21.07.2023 „Initiativen wie diese waren noch nie wichtiger als heute. Das Erfolgsrezept der Ausbildungsbotschafter ist der direkte Austausch zwischen jungen Menschen. Dieses Projekt ist in seiner besonderen Nähe zu den Schülern durch keine Broschüre, keine Internetplattform und keine Beratung zu ersetzen. Darum gilt unser besonderer Dank auch den Unternehmen, aber vor allem den Auszubildenden, die es jedes Jahr aufs Neue ermöglichen“, betonte Knut Lohrisch, der als Mitglied der IHK-Geschäftsleitung die Urkunden und ein kleines Präsent überreichte.

Geballten Erfahrungsschatz eingesetzt

Lütviye Sara Cetin, Projektkoordinatorin bei der IHK, zeigte sich beeindruckt von der Leistung der Azubis: „Es ist großartig mitzuerleben, wie jeder einzelne Ausbildungsbotschafterinnen und Ausbildungsbotschafter die Nervosität vor der Präsentation überwindet, um den Schülerinnen und Schülern voller Hingabe von den gesammelten Erfahrungen während des Übergangs von der Schule in den Beruf und den Eindrücken des Ausbildungsalltags zu berichten.“
Seit Beginn des Programms im Jahr 2011 wurden insgesamt 1169 junge Menschen geschult. Derzeit sind für die Initiative 147 Azubis aktiv im Nordschwarzwald unterwegs.

Über die Initiative Ausbildungsbotschafter

Immer mehr Jugendliche verlassen die Schule ohne konkreten Berufswunsch. Und nur wenige denken an eine Ausbildung. Häufig streben sie den Besuch von weiterführenden Schulen oder eine akademische Laufbahn an, ohne zu wissen, dass eine Lehre aussichtsreiche berufliche Perspektiven bietet. Die landesweite Initiative „Ausbildungsbotschafter“ wirkt dieser Entwicklung entgegen, indem Auszubildende in allgemeinbildenden weiterführenden Schulen für eine Ausbildung werben. Die Ausbildungsbotschafter:innen ermöglichen direkte und authentische Einblicke in interessante Ausbildungsberufe und geben umfassende Informationen über die Berufsausbildung, die Vielfalt der Berufswelt und über Karrieremöglichkeiten. Der Kontakt zum wirklichen Arbeitsleben baut bei den Schülerinnen und Schülern Unsicherheiten ab und schafft Motivation und Lernbereitschaft für neue Erfahrungen in der Berufsorientierung. Landesweit übernehmen 25 Koordinatoren die Gewinnung, Vorbereitung und Begleitung der Auszubildenden sowie die Planung und Steuerung der Schuleinsätze.
Seit Beginn der Initiative am 1. August 2011 konnten mittlerweile über 21.687 Ausbildungsbotschafter aus rund 209 verschiedenen Berufen geschult und eingesetzt werden. Derzeit sind rund 4.302 Ausbildungsbotschafter aktiv und immer mindestens zu zweit in baden-württembergischen Schulen unterwegs. Bisher habe sie knapp 21.015 Schuleinsätze im Land absolviert und damit über 513.381 Schülerinnen und Schüler erreicht. Seit 2015 werden auf Elternabenden auch „Senior-Ausbildungsbotschafter“ eingesetzt, um Eltern über die Chancen einer beruflichen Ausbildung zu informieren. Dies sind Beschäftigte oder Führungskräfte aus der Wirtschaft, die ihre berufliche Karriere mit einer betrieblichen Ausbildung begonnen haben. Die Senior-Ausbildungsbotschafter:innen haben bisher bei mehr als 703 Elternveranstaltungen über 21.629 Eltern erreicht.
Die Leitstelle der vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg geförderten Landesinitiative Ausbildungsbotschafter ist beim Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) angesiedelt. Weitere Partner der Initiative sind der Baden-Württembergische Handwerkstag, die Landesvereinigung Baden-Württembergischer Arbeitgeberverbände e. V. und der Deutsche Gewerkschaftsbund Baden-Württemberg.