Für Unternehmen und Ausbilder

Schneller mehr erreichen: Neues Bildungs­angebot StudiumPLUS

Studienmodell kombiniert Berufsausbildung und Ingenieurstudium

Pforzheim, 07.01.2020. Die Fakultät für Technik der Hochschule Pforzheim, die Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald, die Handwerkskammer Karlsruhe Außenstelle Pforzheim, die Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim, die Clusterinitiative Hochform e.V. sowie die Heinrich-Wieland-Schule Pforzheim bieten gemeinsam ein neues Studienmodell an, das Berufsausbildung und Ingenieurstudium kombiniert.

Im Rahmen des neuen kooperativen Angebots StudiumPLUS können an der Fakultät für Technik der Hochschule Pforzheim in nur fünf Jahren zwei berufsqualifizierende Abschlüsse erworben werden. Angehende Industriemechaniker/Feinwerkmechaniker können ihre Berufsausbildung mit dem Bachelor-Studium "Maschinenbau/Produktionstechnik und -management" oder "Maschinenbau/Produktentwicklung", angehende Mechatroniker ihre Berufsausbildung mit dem Bachelor-Studium "Mechatronik" verbinden. Erste Kooperationsunternehmen sind die Firmen Mahle Behr GmbH & Co. KG, Werk Mühlacker, die OBE GmbH & Co. KG in Ispringen, die SÜSS MicroTec Lithography GmbH in Sternenfels (Oberderdingen) sowie die ADMEDES GmbH in Pforzheim.

Erfolgsversprechender Bildungsweg

Tanja Traub, Mitglied der Geschäftsführung der IHK Nordschwarzwald und zuständig für den Bereich Berufsbildung, freut sich über die Kooperation: "Das neue Angebot StudiumPLUS sehe ich als einen erfolgversprechenden Bildungsweg an. Die Studierenden kombinieren eine Berufsausbildung mit einem Bachelor-Studium, sie werden finanziell unabhängig und können ihre Karriere auf eine smarte Art und Weise starten." Teilnehmer des StudiumPLUS sind während der Studienzeit in einem Unternehmen angestellt und erhalten dafür eine monatliche Vergütung. Bereits während der Zeit der Berufsausbildung, des Studiums und der Thesisarbeit sammeln sie wertvolle Erfahrungen in ihrem künftigen Beruf. "Mein Fazit: Die Studierenden finden mit diesem Angebot hervorragende Rahmenbedingungen. Die intensive Verzahnungen von Studium und Berufsausbildung, von Theorie und Praxis ist, was die Karrierechancen anbetrifft, kaum schlagbar. Das neue Bildungsangebot versetzt Studierende in die Lage, erworbenes Wissen kompetent in berufliche Praxis umsetzen zu können", so Traub. Diese Faktoren sorgen zudem dafür, dass die Absolventinnen und Absolventen nach dem Abschluss qualifiziert sind, sofort verantwortungsvolle Positionen im Unternehmen einzunehmen. "Diese Form des dualen Studiums ist geeignet, den zunehmenden Fachkräftemangel in der Region zu lindern. Und: Studierende werden mit diesem Angebot wirksam an ,ihr' Unternehmen gebunden", schließt Traub. Günter Brecht, Teamleiter Ausbildung der IHK, zu den Vorteilen des Bildungsgangs für teilnehmende Firmen: "Mit dem StudiumPLUS können Unternehmen ihren Nachwuchs exzellent fördern und sichern. Zudem entsteht eine starke Bindung der Studierenden an die Unternehmen, die wiederum von einer hohen Bleibewahrscheinlichkeit profitieren können."

Jetzt bewerben!

Anwärter für den Ausbildungsbeginn im September 2020 können sich ab sofort bei teilnehmenden Unternehmen bewerben. "Unser neues Modell bietet die attraktive Doppelqualifikation von Berufsabschluss und Bachelor of Engineering bei einer Zeitersparnis von bis zu zwei Jahren", so Professor Dipl.-Ing. Jürgen Wrede, Leiter des Fachbereichs Maschinenbau, der das neue kooperative Studienmodell gemeinsam mit seinem Kollegen aus der Mechatronik, Professor Dr.-Ing. Guido Sand, leitet.

Das Modell StudiumPLUS

Das neue Bildungsangebot verbindet praktische Berufsausbildung und Bachelor-Studium in aufeinanderfolgenden zeitlichen Blöcken. Diese orientieren sich an den Semesterzeiten. Nach einer einführenden Präsenzphase im Lehrbetrieb von sechs (Maschinenbau) bis zwölf Monaten (Mechatronik) erfolgen die ersten beiden Semester an der Hochschule. Nach einer weiteren Präsenzphase im Unternehmen im dritten Ausbildungsjahr steht im vierten und fünften Ausbildungsjahr das Studium im Fokus. Sämtliche vorlesungsfreie Zeiten verbringen die Programmteilnehmer in ihren Unternehmen - und absolvieren auf diese Weise in mehreren Abschnitten ihr Praxissemester, das im regulären Bachelor-Studium zusammenhängend im fünften Semester erfolgt. Auch die Bachelor-Thesis wird im Ausbildungsbetrieb geschrieben.
"Die enge Verzahnung von Theorie und Praxis entspricht dem Selbstverständnis unserer Hochschule als Institution für Angewandte Wissenschaften. Wir freuen uns zudem über den engen Austausch mit den Kooperationsunternehmen", so Jürgen Wrede. Diese profitierten vom langfristigen Austausch mit der Hochschule - beispielsweise in Form von Forschungskooperationen. "Unternehmen, die das neue StudiumPLUS in Kooperation mit der Fakultät für Technik anbieten wollen, können gerne auf uns zukommen", so Jürgen Wrede.
Von Tanja Traub