Unternehmer im Gespräch mit Susanne Henckel

IHK warnt: Marode Infrastruktur bremst Industrie aus

Die gesperrte A45-Talbrücke Rahmede bei Lüdenscheid ist die Realität gewordene Mahnung, was passiert, wenn nicht in Straßen investiert wird. Marode Infrastruktur sorge dafür, dass ganze Industrieregionen abgeschnitten werden und gefährde die Logistik, warnt die Niederrheinische IHK. Damit den Niederrhein nicht das gleiche Los ereilt, müsse hier schneller agiert werden. Auf Einladung der IHK diskutierten Unternehmer mit Susanne Henckel, Staatssekretärin im Bundesministerium für Digitales und Verkehr, über Großprojekte wie den A59-Ausbau. Sie mahnen: Der Koalitionsstreit um das Planungsbeschleunigungsgesetz müsse zeitnah beigelegt werden.
Die Arbeiten an der A40-Rheinbrücke Neuenkamp liegen gut in der Zeit. Auch am Kreuz Kaiserberg haben sie begonnen, doch besonders bei der für den Duisburger Hafen so wichtigen A59 ziehen sich die Planungen hin. Damit der Verkehr nicht gravierend eingeschränkt wird, muss der Neubau der Berliner Brücke 2029 stehen. Sonst werden Investitionen zukünftig woanders getätigt, warnten die Unternehmen beim Gespräch mit Henckel. Thema war auch, dass marode Brücken nicht eins zu eins ersetzt werden können, wenn bereits ersichtlich ist, dass die vorhandenen Spuren nicht reichen. „Wir sollten nicht auf den Ausbau des Dachbodens verzichten, wenn wir wissen, dass das Haus schon heute zu klein ist“, betont Ocke Hamann, Geschäftsführer bei der Niederrheinischen IHK. Seit Monaten diskutieren die Koalitionspartner im Bund darüber, welche Bauprojekte in Zukunft priorisiert und beschleunigt werden sollen. „Diese Debatte um gute oder schlechte Infrastruktur ist eine Scheindebatte. Wir müssen alle Verkehrsträger instand halten und bedarfsgerecht ausbauen“, bekräftigt Hamann.

Susanne Henckel, Staatssekretärin im Bundesministerium für Digitales und Verkehr, unterstreicht: „Deutschland hat zwar eine im internationalen Vergleich leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur. Aber um Straßen, Schienen und Wasserwege fit für die Zukunft zu machen, müssen und werden wir investieren – deutschlandweit in die Erhaltung und auch bedarfsgerecht in den Ausbau. Insbesondere die Modernisierung der Brücken hat dabei höchste Priorität. Dazu wollen wir die Planungs- und Genehmigungsprozesse beschleunigen, um künftig schneller ins Bauen zu kommen.“
Zur Person:
Susanne Henckel ist Diplom-Ingenieurin und seit April 2022 Staatsekretärin im Bundesministerium für Digitales und Verkehr.
Pressemitteilung vom 6. März.