Standort

Niederbayern in Zahlen

Die Strukturdaten 2022/2023 sind ab sofort erhältlich. Das Datenhandbuch wird von der IHK Niederbayern, der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, der Regierung von Niederbayern sowie dem Niederbayern-Forum e.V. herausgegeben. 2022 war für die niederbayerische Wirtschaft erneut ein herausforderndes Jahr. Zwar hatte sich zu Jahresbeginn eine gewisse Aufbruchstimmung gezeigt. Doch der Ukraine-Krieg mit seinen wirtschaftlichen Auswirkungen machte diesen Optimismus schnell zunichte. Die Energiepreise kletterten in nie geahnte Höhen. Auch der Blick auf die Vergangenheit hebt nicht die Stimmung  – die Pandemie hat Spuren in der Wirtschaft hinterlassen. Das und vieles mehr zeigen die Daten aus der Neuauflage. Hier ein paar Beispiele.

Vom Land in die Stadt

Niederbayern ist kein geschlossener Arbeitsmarkt. 57.000 Einpendler stehen 95.000 Auspendlern gegenüber, sodass per Saldo 38.000 Beschäftigte den Bezirk verlassen. Ein Auspendlerschwerpunkt ist die Stadt München. Innerhalb Niederbayerns ist neben den kreisfreien Städten zusätzlich der Landkreis Dingolfing-Landau eine große Anlaufstelle für Berufspendler. In allen anderen niederbayerischen Landkreisen liegt ein sogenannter Auspendlerüberschuss vor, was bedeutet, dass mehr Einwohner den Landkreis für ihre Arbeit verlassen, als umgekehrt Leute einpendeln. Die Bewohner des Bayerischen Waldes zieht es für ihre Arbeit häufig in südliche Richtung.
Pendler in Niederbayern 2021
Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik. Ob und wie häufig gependelt wird, ist unerheblich.

Straßenverkehr

Anfang des Jahres 2022 waren in Niederbayern 831.085 Pkw (inklusive Wohnmobile) zugelassen. Diese werden größtenteils von Benzin- oder Dieselmotoren angetrieben – alternative Antriebe wie Elektro, Hybrid, Plug-in spielen mit einem Anteil von knapp fünf Prozent eine untergeordnete Rolle. Im Zeitverlauf nimmt deren Bedeutung kontinuierlich zu. 2018 lag der entsprechende Wert noch bei rund ein Prozent.
Personenkraftwagenbestand 2022 nach Kraftstoffarten
Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt, Flensburg

Niederbayern ist Industriestandort

41 Prozent der gesamten niederbayerischen Bruttowertschöpfung kann dem Produktionssektor zugeordnet werden. Im Vergleich mit den Bayernwerten wird die überdurchschnittlich starke Bedeutung der Industrie in Niederbayern deutlich – der entsprechende Anteil liegt dort bei 33 Prozent. Den größten Stellenwert hat im Bezirk der Dienstleistungssektor mit einem Bruttowertschöpfungsanteil von 57 Prozent. Etwas stärker vertreten als im Bayernvergleich ist die Land- und Forstwirtschaft.
BWS nach Sektoren in Niederbayern und Bayern 2020

Corona hat Spuren hinterlassen

Die Pandemie und die damit einhergehenden Lockdowns haben das kontinuierliche Wirtschaftswachstum aus der Vergangenheit ausgebremst. Im Jahr 2020 haben die Betriebe aus dem IHK-Bezirk Waren und Dienstleistungen im Wert von 45,3 Milliarden Euro erwirtschaftet und damit rund zwei Prozent weniger als noch 2019, dem letzten „Vor-Pandemie-Jahr“. Der Rückgang fiel damit etwas weniger stark aus als in Bayern insgesamt (-2,9 Prozent). Auch innerhalb Niederbayerns gab es Unterschiede: Während die Landkreise Landshut, Freyung-Grafenau, Deggendorf und Rottal-Inn sogar ein Wachstum verzeichnen konnten, waren der Landkreis Dingolfing-Landau und die Stadt Landshut besonders betroffen. Trotz der pandemiebedingten Rezession in 2020 nahm das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zum Beispiel in Niederbayern im Zeitraum 2010 bis 2020 um insgesamt 35 Prozent zu.
Veränderung_BIP_Strukturdaten 22
Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik