Erstellung einer quantitativen Studie zur Gesundheitswirtschaft in Nordrhein-Westfalen (NRW)


Vergabeart / Vergabeverfahren: Öffentliche Aufforderung zur Abgabe eines Angebotes

Datum der Veröffentlichung: 07.07.2025

Zur Angebotsabgabe / Teilnahme auffordernde Stelle:
Industrie- und Handelskammer zu Essen
Am Waldthausenpark 2
45127 Essen
Kontaktstelle: Branchen & Standort
Ansprechpartner: Géraldine Paschen (Vertretung: Sandra Schmitz)

Ort der Leistungsausführungen:
Industrie- und Handelskammer zu Essen
Am Waldthausenpark 2
45127 Essen

1. Anlass und Zielsetzung
Die Gesundheitswirtschaft ist ein bedeutender Wirtschafts- und Beschäftigungsfaktor in NRW. Zur weiteren Stärkung und nachhaltigen Entwicklung dieser Branche soll im Auftrag von IHK NRW – der Landesarbeitsgemeinschaft der IHKs in NRW – eine Studie die Gesundheitswirtschaft im Land umfassend definieren, analysieren und charakterisieren. Ziel ist es, die Strukturen, Entwicklungen und Potenziale der Branche sowohl auf Landesebene als auch in den sechs definierten Gesundheitsregionen NRWs zu erfassen. Darüber hinaus sollen konkrete Handlungsfelder identifiziert werden, um die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit der Gesundheitswirtschaft in NRW weiter zu verbessern. Vorhandene Kompetenzfelder oder Cluster sollen ermittelt und tiefergehend auf ihre Potentiale hin analysiert werden. Daraus folgende Erkenntnisse sollen mit Ideen für Handlungs- und Förderempfehlungen oder Projektvorschlägen unterfüttert werden. Die Ergebnisse sollen eine belastbare Grundlage für die wirtschaftspolitische Positionierung der IHKs in NRW und deren regionale Aktivitäten bilden.

2. Gegenstand der Ausschreibung
Gegenstand ist die Konzeption, Durchführung und Aufbereitung einer Studie zur Gesundheitswirtschaft in NRW mit folgendem quantitativen Schwerpunkt:
  • Differenzierte Definition der Gesundheitswirtschaft in NRW und deren Einordnung in bestehende Definitionen auf bundes- und akademischer Ebene.
    • Unter Einbezug von gängigen Definitionen, siehe Bundesministerium für Gesundheit und Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWK), Schichtmodell des Institut Arbeit und Technologie (IAT)
    • Siehe Definition & Abgrenzung in Gesundheitswirtschaftlicher Gesamtrechnung (GGR)
    • Kernbereich GW (KGW)
    • Erweiterter Bereich GW (EGW)
    • 1. & 2. Gesundheitsmarkt
  • Quantitative Analyse:
    • Anzahl der Fachkräfte in der Gesundheitswirtschaft in NRW insgesamt und runtergebrochen auf die sechs Gesundheitsregionen sowie in den einzelnen Branchen / Wirtschaftszweigen der Gesundheitswirtschaft (inkl. systematischer Darstellung der Zuordnung)
    • Entwicklung der Erwerbstätigkeit in den letzten Jahren seit 2020
    • Anzahl und Branchen der Betriebe in NRW und den sechs Gesundheitsregionen
    • Wirtschaftliche Bedeutung der Branche (z. B. Bruttowertschöpfung)
    • Indirekte und induzierte Effekte in der ökonomischen Analyse
    • Wachstumsdynamik im Branchenvergleich (Entwicklung der industriellen Gesundheitswirtschaft im Vergleich zur Gesamtwirtschaft)
    • Unterschiede und Schwerpunkte der einzelnen Gesundheitsregionen
    • Branchenkennzahlen & Prognosen
    • Umsatz, Gewinn, Beschäftigung, Forschungsaufwendungen der wichtigsten Original- & Generikahersteller, Marktdaten zu Produkten & Therapieklassen, wichtigste statistische Information zu Akteuren im Gesundheitswesen und der Gesundheitswirtschaft
    • Fortschritt der Digitalisierung in der Gesundheitswirtschaft
    • Kennzahlen zum Außenhandel (EU & International)
    • Neugründungen & Innovationsdichte

3. Methodisches Vorgehen
Die Studie soll primär quantitative Methoden umfassen. Erwartet wird eine datenbasierte Auswertung statistischer Kennzahlen der Gesundheitswirtschaft in NRW, die weiter zwischen Gesundheitsregionen und Branchen unterscheidet. Dies kann mittels einer deskriptiven sekundärstatistischen Auswertung von Literatur- und Internetrecherchen sowie PESTEL- und SWOT-Analysen durchgeführt werden. Die SWOT-Analyse bewertet die Entwicklungsperspektiven der einzelnen Branchen und Gesundheitsregionen vor dem Hintergrund ihrer Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken, wodurch ein Ansatz für zukünftige qualitative Analysen vorbereitet wird. Auch sollen Entwicklungstrends und Entwicklungsherausforderungen in der Gesundheitswirtschaft mittels Literatur- und Internetrecherche dargestellt werden, mit dem Ziel, eine Grundlage für die weiter Arbeit der IHKs zu bilden.
Für die Analyse vorhandener Cluster, Kompetenzfelder oder Netzwerke in der Gesundheitswirtschaft NRW sollen Literatur- und Internetrecherche betrieben werden. Dabei sind vor allem Kriterien wie Größe, Exzellenz sowie Mehrwert für den Standort NRW, bzw. die einzelnen Gesundheitsregionen, relevant. Auch soll der generelle Bedarf eines Clustermanagements und dessen konkrete Ausgestaltung, wenn nötig, erörtert werden.
Dazu soll die Gesundheitswirtschaft zu Beginn des Berichtes definiert werden, sodass dem Lesenden klar ist, um was es in der Studie geht und was unter der Gesundheitswirtschaft zu verstehen ist. Dabei ist eine systematische Zuordnung und Abgrenzung der zur Gesundheitswirtschaft zählenden Branchen und Wirtschaftszweige vorzunehmen. Diese Einordnung soll transparent gemacht und der weiteren Analyse zugrunde gelegt werden. Die Einordnung der Gesundheitswirtschaft NRWs und der einzelnen Gesundheitsregionen soll Trends anhand von Indikatoren wie Bevölkerungs-, Beschäftigungs- und Wirtschaftstrends aufzeigen.

4. Zusammenstellung der Ergebnisse
  • Der Abschlussbericht soll eine detaillierte, klare und strukturierte Darstellung der Ergebnisse enthalten.
  • Einordnung und Interpretation der Daten
  • Eine Clusterbildung zu den bereits bestehenden Gesundheitsregionen ist gewünscht
  • Bezogen auf die Clusterbildung sind Handlungsempfehlungen zu geben, die politisch adressierbar sind und Ansatzpunkte für die weitere Ausgestaltung der Arbeit der IHKs liefern
  • Erwartet werden anschauliche Visualisierungen (z. B. Diagramme, Karten, Tabellen), die für verschiedene Zielgruppen (z. B. Öffentlichkeit, Politik, Wirtschaft) verständlich sind.
  • Der Bericht soll in einer für die Auftraggeberin direkt verwendbaren Form (z. B. PDF) geliefert werden.
  • Alle notwendigen Erläuterungen sowie der dazugehörigen Grafiken, Tabellen und etwaiger Simulationsdateien sollen bereitgestellt werden.

5. Zeitplan
Wünschenswert wäre eine Zulieferung der Studienergebnisse bis spätestens zum 8. Dezember 2025.
Wir bitten um Abgabe entsprechender Angebote bis spätestens Donnerstag, den 31.07.2025.
Eine fortlaufende Kommunikation – Rücksprache und/oder Information – mit dem Auftraggeber wird erwartet (z. B. mittels entsprechender Microsoft Teams-Besprechungen) und ist Bestandteil des Gesamtangebots. Insofern wird seitens des Auftraggebers mindestens vorausgesetzt, dass im Rahmen eines Auftakttermins das Studiendesign sowie das weitere Vorgehen besprochen wird. Ferner wird gewünscht, dass ca. Anfang November 2025 ein Sachstandsbericht sowie – nach Abschluss der Studie – eine Ergebnispräsentation mittels einer Microsoft Teams-Besprechung erfolgt. Für den Fall einer Präsentation der Ergebnisse der Studie im Rahmen einer Presseveranstaltung wird ebenfalls erwartet, dass diese vom Auftragnehmer der Presse sowie weiteren eingeladenen Teilnehmern in Präsenz vorgestellt und erläutert werden.
Ein möglicher Zeitplan könnte wie folgt aussehen:
  • Umsetzungsphase: Mitte August – November 2025
  • Abschlussphase: Dezember 2025
Allerdings bitten wir Sie, Ihren eigenen Zeitplanvorschlag im Angebot detailliert zu beschreiben.

6. Budget
Das maximale Gesamtbudget beträgt 20.000 Euro brutto. Angebote, die dieses Budget überschreiten, können nicht berücksichtigt werden.

7. Einreichung von Unterlagen
Interessierte Parteien sind eingeladen, folgende Unterlagen einzureichen:
  • Preis: Zusendung eines Angebots inklusive eines Kostenplans für die Durchführung der Studie an die genannte Adresse zur Einreichung des elektronischen Angebots; das Angebot sollte den Gesamtpreis (mit Umsatzsteuer) benennen und in einzelne, nachvollziehbare Module mit Kostenansätzen unterteilt werden.
  • Methodik und Ansatz der Untersuchung (Studienkonzept): Der Anbietende sollte in einem ersten Studienkonzept (max. 10 Seiten) beschreiben, welche Aspekte in der Studie behandelt werden sollen und auf welche Datenbanken er gedenkt zurückzugreifen.
  • Visualisierung der Ergebnisse: Anhand beispielhafter grafischer Darstellungen, sollte in dem Studienkonzept ein Einblick verschafft werden, wie die Untersuchungsergebnisse ansprechend visualisiert werden sollen. Insbesondere Karten in Kombination mit Diagrammen sind für einen ersten guten Überblick gefragt. Geben Sie hierbei bitte auch Informationen, mit welchen Programmen diese erstellt werden, in welchen Dateiformaten Texte/Grafiken/Bilder jeweils ausgegeben und dem Auftraggeber zur Verfügung gestellt werden können.
  • Zeitplan: Geben Sie bitte einen detaillierten Zeitplan für die Durchführung der Studie ab, der sich an den oben dargestellten Bedarfen des Auftraggebers orientiert.
Sollten die Vergabeunterlagen nach Auffassung des Bewerbers Unklarheiten oder Unvollständigkeiten enthalten, so hat dieser die Vergabestelle vor Angebotsabgabe darauf hinzuweisen.
Angebote, die nach Ablauf der Abgabefrist bei der ausschreibenden Stelle eingehen, werden nicht berücksichtigt. Fehlende Preisangaben werden nicht nachgefordert.
Vordrucke für die Angebotserstellung existieren nicht; das Angebot kann nach eigenem Muster erstellt werden. Die Kosten für die Erstellung der Angebote werden nicht erstattet.
Sollten während der Laufzeit der Aufforderung zur Abgabe eines Angebotes unsererseits Änderungen an den Vergabeunterlagen notwendig sein, so werden alle Anbieter von bereits eingereichten Angeboten über diese Änderungen informiert.
Die Einreichung von Nebenangeboten sowie von mehreren Hauptangeboten ist nicht zulässig.

8. Zuschlagskriterium
Das Zuschlagskriterium für die Vergabe des Auftrags ergibt sich aus der gesondert als Anlage beigefügten Bewertungsmatrix.
Bei Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Ablauf der Angebots- / Abgabefrist: Donnerstag, 31.07.2025

Ablauf der Angebotsbindefrist: Donnerstag, 21.08.2025

Angebote sind in folgender Form einzureichen:
- Elektronische Einreichung in Textform in deutscher Sprache

Die Adresse zur Einreichung des elektronischen Angebots lautet:
IHK zu Essen
Frau Géraldine Paschen
Am Waldthausenpark 2
45127 Essen
E-Mail: geraldine.paschen@essen.ihk.de

Rückfragen können ebenfalls elektronisch oder telefonisch unter folgenden Kontaktdaten erfolgen:
Ansprechpartnerin:
Frau Géraldine Paschen
Tel. 0201 / 1892 – 203
E-Mail: geraldine.paschen@essen.ihk.de

Vertretung:
Frau Sandra Schmitz
Tel. 0201 / 1892 – 154
E-Mail: sandra.schmitz@essen.ihk.de