Klare Spielregeln für Künstliche Intelligenz

KI-Anwendungen im Einsatz

Generative KI-Anwendungen – deren bekannteste wohl ChatGPT ist – haben einen erheblichen Entwicklungssprung hingelegt und beeindrucken selbst Fachleute durch eine hohe Qualität.
ChatGPT (GPT = Generative Pre-trained Transformer) ist eine mit Hilfe von KI textgenerierende Anwendung, die den Anschein erweckt eine menschliche Kommunikation zu führen - dabei auf Fragen antwortet und Probleme löst. ChatGPT kann sekundenschnell Texte formulieren, Recherchen durchführen, Fragen beantworten und Aufgaben lösen.
Die Potentiale, die sich daraus für Unternehmen ergeben, sind vielfältig: Egal ob im Marketing, im Einkauf, in der Buchhaltung oder in Forschung und Entwicklung - in vielen Bereichen lassen sich durch den Einsatz von Software wie ChatGPT Vorteile erzielen.

Anwendungsbereiche von ChatGPT

  • Planung & Organisation (z. B. Erstellen eines Konzepts für eine Großveranstaltung, Planung eines Betriebsausflugs)
  • Kreativleistungen (z. B. Kreieren von Logos, Marketing-Slogans, Visualisierung etc.)
  • Produktion von Texten (z. B. Schreiben einer Rede oder Brief)
  • Recherchetätigkeiten (z. B. Marktrecherche der 10 größten E-Commerce-Unternehmen inklusive Link, Verfügbarkeiten von Hotels mit Preise, Lage und Ausstattung der Zimmer)
  • Vorbereitende Tätigkeiten (z. B. Erstellen einer Präsentation, Aufsetzen eines Vertrags, Kündigungsschreiben etc.)
  • Strukturierungstätigkeiten (z. B. Aufgaben im Datenmanagement, Extraktion von Daten aus Datenbanken, Gliederung von Berichten, Erstellen von Überschriften)
  • Programmierung und Coding (z. B. Erstellen von Coding-Bausteinen in verschiedenen Programmiersprachen, Überprüfen von Codes)

Herausforderungen und Risiken

  • Datenschutzrechtliche Risiken: OpenAI ist ein US-amerikanisches Unternehmen und hat bisher keinen europäischen Vertreter nach Art. 27 DSGVO benannt. Unklar ist, auf welcher Rechtsgrundlage personenbezogene Daten in die USA übermittelt und gespeichert werden. Eine betroffene Person kann derzeit ihre Betroffenenrechte nicht geltend machen, also z.B. das Recht auf Löschen, das Recht auf Berichtigung oder der Prüfung, welche Daten überhaupt von der betroffenen Person verarbeitet werden. Es sollte sorgfältig abgewogen werden, welche Informationen in das System eingespeist werden, da mit diesen Daten die KI weiter trainiert wird.
  • Datengrundlage: Es ist wichtig zu wissen, dass ChatGPT auch ungenaue, irreführende oder nicht aktuelle Aussagen generieren kann. den aktuellen Gesetzesstand. Das kann). Die Zuverlässigkeit des Outputs ist zum aktuellen Zeitpunkt zu hinterfragen und zu prüfen. Es ist nicht transparent, welche Datenquellen für die Generierung der Antworten von ChatGPT genutzt werden, und welcher Meinungsschwerpunkt dabei repräsentiert wird.
  • Urheberrechtsverletzungen: ChatGPT kann Texte, Bilder oder andere Materialien generieren, die möglicherweise Urheberrechtsverletzungen darstellen. ChatGPT selbst hat als künstliche Intelligenz kein Recht auf geistiges Eigentum, da das Urheberrecht eine „persönliche“ geistige Schöpfung voraussetzt. Demnach können nur natürliche Personen Urheber sein.

Rechtssicherheit und Vertrauen

Es gilt vor allem, Rechtssicherheit zu schaffen und das Vertrauen in Technologien wie ChatGPT im Sinne der Wirtschaft zu stärken. Hiervon wird abhängen, wie sich die Nutzung weiterentwickelt und wie hoch die Akzeptanz und der Erfolg der Technologie ist.
Um das Vertrauen zu stärken, ist es wichtig:
  • die Vermittlung der Grundlagen über KI-Technologien und insbesondere. über die Funktionsweise von generativer KI voranzutreiben. Nur wer die Möglichkeiten und auch die Grenzen versteht, ist in der Lage, sie sinn- und verantwortungsvoll einzusetzen.
  • einen klar definierten Rechtsrahmen zu schaffen: Auf EU-Ebene wird an einer entsprechenden Gesetzesgrundlage bereits seit 2021 gearbeitet. Im Europäischen Parlament hat man sich im Juni 2023 auf einen aktualisierten Kompromisstext zum Gesetz über Künstliche Intelligenz, (AI-Act) geeinigt, welches horizontale, risikobasierte Regeln für den Umgang mit KI schaffen soll. Die KI-Regulierung könnte ab 2026 anwendbar sein.

Angebote und Unterstützung

Die kleinen und mittelständischen Unternehmen benötigen Unterstützung und Hilfestellung beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Angebote sind zu finden bei:
  • Industrie- und Handelskammern in Deutschland Mit der Initiative #GemeinsamDigital verweisen wir auf Veranstaltungen zu Themen der Digitalisierung in ganz Deutschland.
  • Mittelstand-Digital-Netzwerk des Bundes Die regionalen Mittelstand-Digital-Zentren haben die Aufgabe, die kleinen und mittelständischen Betriebe bei der Digitalisierung zu unterstützen.
  • Plattform “Lernende Systeme” Das KI-Netzwerk für Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilbevölkerung soll den Austausch zu Künstlicher Inteeligenz fördern.
  • Bundesamt für Sicherheit in der Informationssicherheit (BSI) Das BSI leistet Grundlagenforschung und entwickelt bedarfsorientierte wie praxisnahe Anforderung, Prüfkriterien und Prüfmethoden, um den Einsatz von KI zum Wohle der Allgemeinheit sicher zu gestalten.