Flexibel und mobil - digitales Arbeiten von zu Haus oder unterwegs
Die heutige und künftige Arbeitswelt wird stark beeinflusst durch Globalisierung, Digitalisierung, demografische Entwicklung und einem Wertewandel. Technologische und gesellschaftliche Trends machen es erforderlich, die künftige Entwicklungen der digitalen Arbeitswelt auszuloten, konkrete Handlungsfelder zu identifizieren und Lösungsansätze für Unternehmen, Betriebe und Beschäftigte aufzuzeigen.
Mobiles Arbeiten oder Homeoffice?
Obwohl diese Begriffe im allgemeinen Sprachgebrauch oft synonym verwendet, gibt es einige Unterschiede.
Homeoffice bedeutet, dass die Arbeitsleistung von einem fest eingerichteten Arbeitsplatz – üblicherweise in den eigenen vier Wänden des Arbeitnehmers – erbracht wird. Dabei muss der Arbeitgeber dafür sorgen, dass der Arbeitsplatz zu Hause den gleichen gesetzlichen Anforderungen genügt wie der Arbeitsplatz im Unternehmen. Die Anforderungen an den Arbeitsschutz sind hoch und der Aufwand hinsichtlich der Ausstattung kann entsprechend kostenintensiv sein.
Mobiles Arbeiten bedeutet, dass mobile Endgeräte zur Verfügung gestellt werden. Der Arbeitnehmer muss erreichbar sein und kann seine Arbeitsleistung von überall erbringen, egal ob unterwegs auf Reisen oder zu Hause.
Beide Modelle haben ihre Vor- und Nachteile. Während die Arbeitsstättenverordnung beim mobilen Arbeiten keine Anwendung findet, gelten die Vorschriften des Arbeitsschutzes mit Gefährdungsbeurteilung, Pflichten zur Unterweisung sowie die Betriebssicherheitsverordnung für beide Modelle weiterhin.
Egal, welches Modell in der betrieblichen Praxis zur Anwendung kommt, die Regelungen der Rechte und Pflichten von beiden Seiten sollten dokumentiert werden. Dazu gehören auf jeden Fall Vereinbarungen zu den Arbeitsmittel, zur Haftung, zu den Kosten, zu den Möglichkeiten eines Widerrufes und natürlich zum Datenschutz.
Datenschutz und IT-Sicherheit sind wichtige Voraussetzungen für digitales Arbeiten
Der Anforderungen des Datenschutzes sind sowohl im mobilen Arbeiten als im Homeoffice einzuhalten. Eine Gefahr von möglichen Verstößen gegen den Datenschutz, die mögliche (auch ungewollte) Preisgabe vertraulicher betrieblicher Informationen beim Arbeiten außerhalb des Unternehmens und die allgemeine IT-Sicherheit muss immer im Blick behalten werden.
Hier gilt es, durch den Arbeitgeber entsprechende Schutzmaßnahmen zu treffen und die Mitarbeiter immer wieder zu sensibilisieren, um so einen IT-Sicherheitsvorfall zu vermeiden. Mehr erfahren.
Der Verein Deutschland sicher im Netz (DsiN) hat für die Unternehmen viele Informationen und Checklisten zusammengetragen, die ein sicheres digitales Arbeiten unterstützen.
Ausblick in die digitale Arbeitswelt
Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat den Forschungsbericht Mobiles Arbeiten von zu Hause im November 2021 herausgegeben. Dieser fasst Untersuchungen für die Jahre 2013 bis 2021 zusammen. Während in Deutschland 2017 knapp 23 % der Beschäftigten Homeoffice-Regelungen nutzten, stiegt der Anteil der Beschäftigten in der Corona-Pandemie sprunghaft auf über 50 %.
Technische Hürden und Bedenken wurden sowohl auf Seiten der Betriebe als auch bei Beschäftigten abgebaut. Es ist davon auszugehen, dass Homeoffice oder mobiles Arbeiten die Arbeitswelt auch in der Zukunft nachhaltig verändern werden.
Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales beschäftigt sich der digitalen Transformation der Arbeitswelt in der Denkfabrik Digitale Arbeitswelt und gibt einen Blick auf Zukunftsmodelle bis 2040.