Darlehen

Wussten Sie schon, …
… ein Darlehen ist ein schuldrechtlicher Vertrag, bei dem ein Darlehensgeber einem Darlehensnehmer Geld für eine bestimmte Zeit zur Verfügung stellt. Dieses Kapital ist innerhalb der vereinbarten Laufzeit inklusive Zinsen zurück zu zahlen.
Oft hört man die Begriffe Abzahlungs- bzw. Tigungs-, Annuitäten-, endfälliges und/oder varialbles Darlehen. Doch wie unterscheiden sich diese Darlehen?

Annuitätendarlehen

Das Annuitätendarlehen ist die bekannteste Darlehensform. Eine Annuität besteht aus einem Zins- und Tilgungsanteil. Während der Laufzeit des Darlehens, ändert sich der Zins- und Tilgungsanteil, die Annuität (Rate) bleibt immer gleich. Diese Form der Finanzierung findet man überwiegend in der Immobilienfinanzierung. Der Zinssatz wird oft mit einer Zinsbindung von 5-15 Jahren (Abweichungen möglich) abgesichert. Natürlich ist auch ein variabler Zins möglich.
Vorteile
  • Planungssicherheit, da gleichbleibende Rate (Zins u. Tilgung)
  • sinkender Zins- und steigender Tilgungsanteil mit jeder Rate
  • Zinssicherheit durch Zinsbindung
  • Möglichkeit der Sondertilgung-> in der Regel 5-10% vom Darlehensbetrag
Nachteile
  • während der Zinsbindung nicht kündbar (Ausnahmen sind möglich gegen Vorfälligkeitsentgelt)
  • meist noch Restschuld nach der Zinsbindung
  • Risiko das sich der Zins nach Ablauf verändert
  • eventuell lange Laufzeit

Abzahlungs- bzw. Tilgungsdarlehen

Das Abzahlungs- bzw. Tilgungsdarlehen unterscheidet sich vom Annuitätendarlehen in der unterschiedlichen Belastung. Beim Abzahlungsdarlehen wird eine konstante Tilgungsrate festgelegt. Hinzu kommt der Zins, der mit jeder Rückzahlungsrate kleiner wird, da sich die Zinsbelastung immer an der aktuellen Restschuld des Darlehens orientiert. Auch bei dieser Finanzierungsform ist eine Zinsbindung oder ein variabler Zins möglich.
Vorteile
  • gleichbleibende Tilgungsleistung → dadurch schnell sinkende Restschuld
  • Zinsbetrag wird mit sinkender Restschuld kleiner
  • schnell sinkende Zinskosten
  • Zinssicherheit durch Zinsbindung
  • Möglichkeit der Sondertilgung-> in der Regel 5-10% vom Darlehensbetrag
Nachteile
  • hohe Anfangsbelastung
  • während der Zinsbindung nicht kündbar (Ausnahmen sind möglich gegen Vorfälligkeitsentgelt)
  • meist noch Restschuld nach Zinsbindung
  • Risiko das sich der Zins nach Ablauf verändert
  • eventuell lange Laufzeit

Festdarlehen (endfälliges Darlehen)

Ein Festdarlehen wird zu einem festgelegten Termin vollständig zurückgezahlt. Während der Laufzeit werden auf den Darlehensbetrag nur Zinsen gezahlt. Die Rückzahlung kann z.B. durch eine fällige Geldanlage, auszahlungsreife Lebens- oder Rentenversicherung, durch einen zuteilungsreifen Bausparvertrag oder andere Formen der Sondertilgung erfolgen.
Vorteile
  • gute Kombination mit endfälligen Geldanlagen
  • Zinsbindung möglich bis zur Fälligkeit der Anlage
  • der Zins kann auch variabel vereinbart werden
  • Sondertilgung bei variabler Verzinsung möglich
Nachteile
  • hohe Zinskosten über die Laufzeit
  • keine Sondertilgung während der Laufzeit bei Zinsbindung
  • Risiko der Zinsänderung bei variablem Zinssatz

Variables Darlehen (EURIBOR-Darlehen)

Bei einem variablen Darlehen wird kein Zinssatz über einen längeren Zeitraum vereinbart. Der aktuelle Zinssatz wird an den Drei-Monats-EURIBOR angepasst. Dieser ist ein Referenzzinssatz, zu dem sich die Banken untereinander Geldausleihen. Er orientiert sich am Leitzinssatz der Europäischen Zentralbank. Diese Zinsen können sich unter Umständen alle drei Monate ändern
Vorteile
  • Zinssatz günstiger als bei Zinsbindung
  • jederzeit Sondertilgungen möglich
  • Umwandlung in ein Annuitätendarlehen möglich
  • meist kurze Laufzeit
Nachteile
  • schwankender Zinssatz
  • keine Planungssicherheit
  • damit schwankende Raten verbunden