Weiterbildung

Stellenwert der Weiterbildung stärken

Vor allem mit Blick auf die Chancen und Herausforderungen, die die Digitalisierung mit sich bringt, ist die praxisnahe und qualitativ hochwertige Weiterbildung aus Sicht der Unternehmen eine wichtige Maßnahme, um auf aktuelle und künftige Fachkräfteengpässe zu reagieren.

Intelligente und bürokratiearme Förderanreize setzen

Leichtere Antragsverfahren in dem Landesprogramm Sachsen-Anhalt Weiterbildung oder zusätzliche Anreize im Steuersystem können die Bereitschaft für berufliche Weiterbildung nachhaltig steigern und sind daher konsequent umzusetzen. Die umgesetzten Erleichterungen in der aktuellen Förderprogrammatik sind positiv zu sehen, eine konsistente Digitalisierung der bürokratischen Bearbeitungsabläufe muss zwingend zeitnah sichergestellt werden. Zudem ist eine Optimierung von Bearbeitungszeiträume für Weiterbildungsinteressierte von ausgesprochener Wichtigkeit.

Geförderte Weiterbildung wirtschaftsfreundlicher gestalten

Die durch die Arbeitsagenturen geförderte Weiterbildung muss unternehmensfreundlicher gestaltet werden. So können etwa eine geringere Mindeststundenzahl von Maßnahmen oder die gleichberechtigte Aufnahme alternativer Qualitätssicherungsmechanismen nicht AZAV zertifizierter Angebote die Attraktivität der Förderung erhöhen.
Förderhöhen für Unternehmen mit geringer Mitarbeiterzahl müssen zwingend erhöht werden, um die Bereitschaft zur Weiterbildung positiv zu beeinflussen.

Höhere Berufsbildung stärken

Die fortwährende Optimierung des Aufstiegs-BAföG und seiner Bearbeitungsabläufe ist wünschenswert, um die Vorbereitung auf eine Prüfung in der Höheren Berufsbildung zeitgemäß zu unterstützen. Weiterhin ist eine Prämie für das erfolgreiche Bestehen von Aufstiegsqualifizierungen auf Ebene der Stufe 6 des Deutschen Qualifizierungsrahmen analog zu anderen Bundesländern einzuführen.

Alle Kompetenzen einbeziehen

Informelle Kompetenzen, die man sich z.B. „on the job“ erworben hat, sollten im Vergleich zu einem konkreten Beruf sichtbar und bewertbar gemacht werden. Pilotprojekte wie ValiKom sind dafür ein guter Ausgangpunkt und können unter Beteiligung der Wirtschaftskammern als so genannte zuständige Stellen, einen rechtlichen Rahmen schaffen.

Digitale Weiterbildungsstrategie entwickeln

Kompetenzlücken von Beschäftigten müssen in Hinblick auf zukunftsorientierte digitale Kompetenzen identifiziert und durch bedarfsgerechte Weiterbildungsangebote geschlossen werden. Dies gilt es durch eine digitale Weiterbildungsstrategie des Landes zu unterstützen. Darüber hinaus müssen herstellerunabhängige Fortbildungsabschlüsse und Weiterbildungsangebote im IT-Bereich entwickelt, angeboten und gefördert werden. Die weitere Unterstützung bestehender Formate, wie die Mittelstand-Digital Zentren sowie entstehender Initiativen, wie den European Digital Innovation Hub, kann hier ebenfalls eine wichtige Rolle spielen.

Nachträglichen Erwerb von Qualifikationen befördern

Um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden, muss die Weiterbildung der Beschäftigten der hiesigen Wirtschaft niedrigschwellig ermöglicht und bestmöglich gefördert werden. Dazu gehört zum einen die Stärkung des Erwerbs von Teilqualifikationen und der Ausbau von Förderprogrammen für den nachträglichen Erwerb von Qualifikationen (z. B. Sachsen-Anhalt Weiterbildung). Zum anderen muss die Weiterbildungsberatung weiter ausgebaut und ein fairer Wettbewerb im Weiterbildungsmarkt ermöglicht werden. Alle Angebote sollten dabei die betrieblichen Anforderungen bei der Gestaltung von Bildungsangeboten berücksichtigen und entsprechend unternehmensnah umsetzen. Im Zuge dessen wird auch die IHK Magdeburg die Aufstiegsfortbildung stärken in dem Kombimodelle entwickelt und vermarktet werden.