Gewinnung ausländischer Fachkräfte
Fachkräfteeinwanderungsgesetz vereinfachen
Die im Fachkräfteeinwanderungsgesetz (FEG) bestehende Möglichkeit mit teilweiser Gleichwertigkeit zuzuwandern, um auf Fachkraftniveau zu arbeiten und parallel Kompetenzen hierzulande nachzuholen, muss weiter erleichtert und unbürokratisch umgesetzt werden. Die Voraussetzung der vollständigen Gleichwertigkeit der ausländischen mit der deutschen Berufsqualifikation als ein Zuwanderungskriterium, stellt sich in der Praxis als Hindernis heraus, da das deutsche Ausbildungssystem international nahezu einzigartig und die ausländischen Qualifikationen oftmals nur teilweise gleichwertig sind. Zudem muss die Verfahrensdauer im Zuwanderungsprozess insgesamt verkürzt werden.
Zuwanderungskonzept entwickeln
Das Finden von Fachkräften im Ausland stellt gerade unsere kleinen und mittleren Mitgliedsbetriebe vor große Herausforderungen. Hier bedarf es weiterer Unterstützung, um die Rekrutierung zu erleichtern und auszubauen. Sachsen-Anhalt muss daher ein eigenständiges Zuwanderungskonzept und eigenständige Rekrutierungsmaßnahmen flankiert durch entsprechende Marketingmaßnahmen planen und umsetzen.
Flexible Zuwanderungssteuerung gestalten
Eine gezielte, qualifikationsorientierte und flexible Zuwanderungssteuerung durch das Land Sachsen-Anhalt kann zur Gewinnung ausländischer Fachkräfte beitragen. Ergänzend sollten die Lücken durch eine an den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes orientierte gesteuerte Zuwanderung geschlossen werden. So gelingt es, ein ausreichendes Fachkräfteangebot sicherzustellen und die Technologieführerschaft der regionalen Wirtschaft zu erhalten.
Frühen Spracherwerb ermöglichen
Deutsche Sprachkenntnisse sind für viele Betriebe ein wichtiges Einstellungskriterium und eine nötige Integrationskomponente. Ein wichtiger Schritt wäre beispielsweise der durch den deutschen Staat anteilsfinanzierte Spracherwerb im Ausland. Die Maßnahme würde auch eine Erhöhung der Reputation Deutschlands im Ausland beeinflussen.
Deutschland als attraktiven Arbeitsort besser vermarkten
Im Ausland sollte zielgerichtet über den Arbeits-, Studien- und Ausbildungsort Deutschland sowie über Fachkräftezuwanderungswege und -voraussetzungen informiert werden. Zudem sollten im In- und Ausland Unterstützungs- und Beratungsstrukturen rund um das Thema Zuwanderung und das Fachkräfteeinwanderungsgesetz verstärkt werden.
Willkommenskultur stärken
Zur Unterstützung einer regional und lokal verankerten Willkommenskultur müssen flächendeckend Anlaufstellen für Zuwanderer und hier lebende Migranten mit Informations- und Lotsenfunktion zu Ausländer- und Melderecht, Wohnungsmarkt, Kinderbetreuung, Schulen, Aus- und Weiterbildung eingerichtet und umfassend finanziert werden. Ämter und Behörden müssen ihre Kompetenzen erweitern, um sprachliche Differenzen zu überbrücken.
Englisch als zweite Amtssprache ist zwingend erforderlich.
Englisch als zweite Amtssprache ist zwingend erforderlich.
Neues Außenwirtschaftskonzept ergänzen
Das neue Außenwirtschaftskonzept des Landes Sachsen-Anhalt sollte um das Thema „Gewinnung ausländischer Fachkräfte“ ergänzt werden. Ziel sollte sein, ein effizientes, strukturiertes und ressortübergreifendes Zusammenwirken von außenwirtschaftlichen Maßnahmen und Fachkräftegewinnung anzuschieben und nachhaltig sicherzustellen.