Stimme der Wirtschaft in unsicheren Zeiten
André Rummel (Hauptgeschäftsführer der IHK Magdeburg) und Klaus Olbricht (Präsident der IHK Magdeburg)
Die wirtschaftliche Lage im Jahr 2024 war erneut von Unsicherheit und strukturellen Herausforderungen geprägt. Eine spürbare konjunkturelle Erholung blieb abermals aus. Vielmehr sorgten geopolitische Krisen, eine fragile Nachfrageentwicklung und anhaltend hohe Kosten in vielen Bereichen für Druck auf die Unternehmen. Zwar entspannte sich die Inflationslage etwas, doch hohe Energie- und Finanzierungskosten sowie ein zunehmender Mangel an Arbeits- und Fachkräften belasteten weiterhin die wirtschaftliche Entwicklung. Vor allem im Bau- und Immobiliensektor hinterließen steigende Zinsen und rückläufige Investitionen deutliche Spuren.
Viele Unternehmerinnen und Unternehmer blicken deshalb mit Sorge in die Zukunft. Die Unsicherheit, wie die notwendigen wirtschaftspolitischen Weichenstellungen – insbesondere in der Energie- und Steuerpolitik, im Bürokratieabbau oder bei der Fachkräftesicherung – aussehen sollen, ist groß. Umso wichtiger war es für die IHK Magdeburg, auch im Jahr 2024 die wirtschaftspolitische Interessenvertretung auf allen Ebenen weiter zu stärken.
Die Formulierung und Übergabe unserer „Wirtschaftspolitischen Positionen“ an die Landespolitik, der Mittelstandsdialog „Wettbewerbsfähige Wirtschaft“, die IHK-Dialog-Formate sowie die Beteiligung an überregionalen Konferenzen wie dem Ostdeutschen Wirtschaftsforum zeigen, dass wir uns konsequent für verlässliche wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen und eine unternehmensfreundliche Politik einsetzen.
Im Jahr 2024 unterstützte die IHK Magdeburg ihre Mitgliedsunternehmen mit einem breiten Spektrum an Leistungen – von individueller Beratung zu Ausbildung, Unternehmensförderung und Energiefragen bis hin zu praxisnahen Veranstaltungen. Formate wie der „Tag der Ausbildung“ oder „IHK vor Ort“ in den Regionen Altmark, Harz und Magdeburg förderten den Austausch zwischen Wirtschaft, Verwaltung und potenziellen Fachkräften. In der Berufsbildung organisierte die IHK Magdeburg Prüfungen, beriet Betriebe und engagierte sich für die Fachkräftesicherung. Auch international war die IHK Magdeburg aktiv – mit Angeboten zur Exportberatung, Informationen zu Zoll- und Außenwirtschaftsthemen sowie der Begleitung von Unternehmensdelegationen. So setzten wir konkrete Impulse für mehr Wettbewerbsfähigkeit, stetige Innovationen und eine engmaschige Verflechtung der regionalen Wirtschaft.
Getragen wird diese eindrucksvolle Arbeit von einem breiten Netzwerk aus engagierten Unternehmerinnen und Unternehmern. Knapp 700 Mitglieder wirkten aktiv in unseren Fach- und Regionalausschüssen sowie Arbeitskreisen mit – ein starkes Zeichen gelebten Unternehmergeistes. Die enge Zusammenarbeit mit Partnern wie der IHK Halle-Dessau, den Handwerkskammern in Sachsen-Anhalt, der DIHK (Deutsche Industrie- und Handelskammer) oder dem Heringsdorfer Kreis, dem Zusammenschluss der ostdeutschen Industrie- und Handelskammern, macht deutlich: Nur gemeinsam können wir erfolgreich sein.
Dabei ist klar: Der politische Dialog allein schafft keine Aufträge und keine Innovationen. Aber ohne ihn fehlt die Grundlage für gute wirtschaftliche Entwicklung. Die IHK Magdeburg wird deshalb auch im Jahr 2025 alles daransetzen, die Voraussetzungen für erfolgreiches Wirtschaften zu verbessern – fundiert, verlässlich und mit klarer Stimme.
Klaus Olbricht
Präsident der IHK Magdeburg
Präsident der IHK Magdeburg
André Rummel
Hauptgeschäftsführer
Hauptgeschäftsführer