Schierker Harzresort und Feuerstein-Arena

Schierker Feuerstein-Arena ist Wintersport(spiel)platz

Schierker Feuerstein-Arena ist Wintersport(spiel)platz!  Wernigerodes Oberbürgermeister Peter Gaffert: "Aus Mission Impossible ein Meisterstück gemacht!"
Mit einem Paukenschlag für die touristische Entwicklung im Ort ging in Schierke das Jahr 2017 zu Ende: Am 15. Dezember haben Wirtschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann und Bauminister Thomas Webel in dem Wernigeröder Ortsteil gleich zwei herausragende Tourismus-Projekte eingeweiht und eröffnet: das »Schierker Harzresort« und die »Schierker Feuerstein-Arena«.
Für das neue »Harz-Resort« sind auf dem Gelände des ehemaligen Heinrich-Heine- Hotels 36 unterschiedlich große Ferienhäuser mit insgesamt 196 Betten sowie ein Haupthaus für Rezeption und Verwaltung, ein Gastronomiegebäude und ein Kinderspielplatz errichtet worden. Die Häuser, aus Naturmaterialien wie Stein und Holz gebaut, bieten alle nur denkbaren Annehmlichkeiten. Sie sind hochwertig mit Holzöfen und Sauna ausgestattet. Die Schlafzimmer befinden sich im Obergeschoss. Zu jedem Haus gehören zwei Parkplätze.
Zusätzlich gibt es in der Ferienhaussiedlung ein Tagungs- und Gruppen- sowie ein Doppelhaus. Im Restaurant »Das Heinrichs« - eine Reminiszenz an das ehemalige Hotel Heinrich Heine – gibt es ein gastronomisches Angebot. Das Land hat die 13,8-Millionen-Euro-Investition mit rund 4,5 Millionen Euro aus der Gemeinschaftsaufgabe »Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur« (GRW) gefördert. Aktuell sind hier 12 Mitarbeiter beschäftigt, zukünftig werden es 18 sein.
Am selben Tag wurde noch ein weiteres wichtiges Großprojekt eröffnet: die Schierker »Feuerstein-Arena«. Das für die Infrastruktur in Schierke wichtige Projekt war im Vorfeld und während des Baus zunächst wegen der gestiegenen Kosten in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Aus den ursprünglich veranschlagten sieben Millionen Euro zum Projektstart im Jahr 2014 sind letztendlich neun Millionen Euro geworden. Vor allem auch wegen des schwierigen Baugrundes, der riesige Granitblöcke während der Arbeiten zu Tage brachte, seien die Kosten gestiegen, hieß es seitens der Stadtverwaltung zu den angefallenen Mehrkosten. Diese wurden durch den Stadtrat mehrheitlich genehmigt, so dass die überdachte Veranstaltungsstätte auf dem Areal des historischen Schierker Natureisstadions umgesetzt werden konnte. Etwa 5,5 Millionen Euro der Gesamtsumme stammen aus Landesmitteln des Förderprogramms »Stadtumbau Ost«.
Die Arena mit der markanten Dachkonstruktion in Stahl-, Seil- und Membranbauweise ist kein reiner Wintersport(spiel)platz für Einheimische, Gäste, Ausflügler oder Touristen. Sie soll ganzjährig genutzt werden, beispielsweise für Konzerte oder andere Veranstaltungen. Besucher finden auf der ursprünglichen Natursteintribüne, die saniert und in die Nutzung der Arena einbezogen wurde, Platz. Daneben sind Gebäude für Sanitäranlagen, Umkleiden sowie Gastronomie errichtet worden. Willingmann betonte während der Eröffnung, dass dieser Tag ein Meilenstein für den Tourismus im gesamten Harz sei. Schierkes langer Dornröschenschlaf sei nun endgültig vorbei. Die Investitionen in die Infrastruktur, ins Gastgewerbe sowie in die auch baulich spektakuläre Feuerstein-Arena würden den Weg in eine erfolgreiche touristische Zukunft für Ganzjahres-Angebote und für den Wintersport gleichermaßen ebnen.
Auch für Webel ist die Eröffnung des Schierker Harzresorts und der Arena ein Schritt in die richtige Richtung: »Der Harz ist damit um zwei Attraktionen reicher. Was hier entstanden ist, wird die Tourismuswirtschaft in der Region weiter beflügeln und zugleich das Gesamtbild des Ortes verschönern.«
Mit der Eröffnung der beiden touristischen Großprojekte ist für Wernigerodes Oberbürgermeister Peter Gaffert auch eine neue Zeitrechnung in dem Ortsteil angebrochen. »Mit der Fertigstellung der Arena ist aus der ursprünglichen Mission Impossible ein wahres Meisterstück geworden«, betonte der Wernigeröder Rathauschef während der Eröffnung vor hunderten geladenen Gästen und Besuchern. Die alte Anlage sei in einem jämmerlichen Zustand und längst nicht mehr zeitgemäß gewesen. Die Entscheidung, hier unter den Vorgaben des Denkmalschutzes Neues entstehen zu lassen, sei richtig gewesen. Betrieben wird die Anlage von der Wernigeröder Tourismus GmbH, die Stadt ist Besitzerin. »Das Projekt ist ein Meilenstein für die Entwicklung des Ortes. Die Zeiten, in denen Schierke lediglich als Parkplatz für Brockenbesucher gedient hat, sind nun endgültig vorbei. Auch die des Niedergangs der Gemeinde hier am Fuße des Brockens«, so Gaffert.
Am Eröffnungswochenende standen mehrere Höhepunkte auf dem Programm. Showacts, ein Eishockeyspiel des ESV Schierke gegen ein Old-All-Stars-Team aus Berlin und vieles mehr. Viele Gäste, Besucher und Schierker Bürger, aber auch Vertreter aus Wirtschaft, Politik und dem öffentlichen Leben nutzten dabei und seitdem die Möglichkeit, sich mit den Angeboten in der Arena vertraut zu machen. Darunter einige, die das Eisstadion noch aus den Zeiten vor dem Mauerbau kannten, hier aktiv Sport trieben, schauten vorbei. So wie Rolf »Rolli« Zieprich. Der 83-Jährige stand hier bis 1961 auf den Kufen, spielte aktiv Eishockey. Das erste Bully der neuen Zeitrechnung, der Anstoß zum Spiel der Schierker gegen die Berliner, vollzog Zieprich mit Trainer Bernd Riemenschneider und Peter Gaffert. Zwar mit einem kleinen Tränchen im Auge, aber überglücklich: »Das ich das noch erleben darf.«
Autor: Frank Drechsler aus "Der Markt in Mitteldeutschland", 01/2018