Neuer A-14-Abschnitt freigegeben

Altmark am Autobahnnetz

„Ihr könnt aufmachen!“ Mit diesen Worten hat Steffen Kauert, Leiter der Außenstelle Magdeburg der Autobahngesellschaft, am 14. Dezember 2023 Geschichte geschrieben. Die Freigabe des A14-Abschnitts zwischen Dolle (Anschlussstelle Tangerhütte) und Lüderitz war nicht nur für ihn ein ganz besonderes Ereignis. Denn damit ist die Altmark jetzt offiziell am bundesweiten Schnellstraßennetz.
Die Freigabe dieses A14-Abschnitts bringe eine bessere Anbindung der Region an die Landeshauptstadt und das gesamte überregionale Verkehrsnetz. „Besonders für die Altmärker, die sich die Autobahn sehnlichst wünschen, ist das ein gutes und wichtiges Signal“, sagte Verkehrsministerin Lydia Hüskens(FDP) bei der Freigabe. Baubeginn für den Lückenschluss zwischen den Autobahnkreuzen Schwerin und Magdeburg war im Jahr 2011. Im November 2014 wurde der erste Abschnitt bei Colbitz übergeben. In Sachsen-Anhalt folgte im Jahr 2020 das Stück bis Dolle.
Von Anfang an kämpft die Bürgerinitiative BASTA 14 für das Projekt. Deren langjähriger Vorsitzender, Burkhard Krüger, schwärmte immer wieder davon, bald auf der fertigen Piste an die Ostsee zu fahren. Es sollte nicht sein. Der Osterburger ist 2023 verstorben. Seine Mitstreiter zeigten aber bei der Veranstaltung erneut Flagge. Klagen von Umweltschützern sowie neue gesetzliche Vorgaben verzögerten und verteuerten das Projekt immer wieder. 
Inzwischen ist von 1,9 Milliarden Euro für die insgesamt 155 Kilometer lange Strecke die Rede. Dennoch wächst die A14-Nordverlängerung nun zügig zusammen. Am 4. Dezember wurde bei Wolmirstedt (Landkreis Börde) der erste Spatenstich für einen weiteren Abschnitt gesetzt. Die Strecke von der Anschlussstelle Dahlenwarsleben bis Wolmirstedt wird von der Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (DEGES) gebaut.
Sie umfasst rund 11,5 Kilometer und schließt an die bereits fertige A 14 Dresden – Magdeburg an und beinhaltet eine weitere Anschlussstelle an der B71 zur Anbindung der Kreisstadt Haldensleben. Architektonisches Kernstück ist eine knapp 80 Meterlange Überführung des Mittellandkanals. Baurecht für dieses A14-Stück besteht bereits seit Ende 2020.
Die Klage einer Privatperson gegen den Planfeststellungsbeschluss wurde im September 2021 zurückgenommen. Im Rahmen der Bauvorbereitungen wurden unter anderem archäologische Untersuchungen durchgeführt, Leitungen
umverlegt sowie Umwelt- und Artenschutzmaßnahmen ausgeführt. Für den eigentlichen Straßenbau sind vier Jahre vorgesehen.
Zwischen den Anschlussstellen Wolmirstedt und Lüderitz rollt nun auf knapp 30 Kilometern bereits der Verkehr. Das neu freigegebene Stück hat 181 Millionen Euro gekostet. Baubeginn dafür war im Sommer 2018. Die Strecke bis Stendal soll 2025 fertig sein. Knapp 70 Kilometer der A14-Nordverlängerung (26 in Mecklenburg-Vorpommern und 14 Kilometer im Land Brandenburg) sind insgesamt fertig.
Auch die anderen Abschnitte in Sachsen-Anhalt sind in Bauvorbereitung bzw. im Bau. Wann Krügers Traum wahr wird und man von Magdeburg durchgehend an die
Ostsee fahren kann, steht dennoch weiter in den Sternen. Für einen Abschnitt im Land Brandenburg fehlt noch immer das Baurecht.
Autor: Christian Wohlt