Sieger 2016

Sieger 2016: Im größten deutschen Wettbewerb für Wirtschaftspublizistik, dem von den Industrie- und Handelskammern ausgeschriebenen Ernst-Schneider-Preis, sind die Preise verliehen worden. Sie gingen an Au-torinnen und Autoren von Arte, Bayerischer Rundfunk, F.A.Z., Mitteldeutscher Rundfunk, Süddeutsche Zeitung, Südwestrundfunk und Zeit. Insgesamt wurden Preisgelder in Höhe von 40.000 Euro vergeben. Die ausgezeichneten Beiträge vermitteln auf besonders verständliche und interessante, teils spannende, teils unterhaltsame Weise wirtschaftliche Zusammenhänge. Sie wurden in Fernsehen und Radio ausgestrahlt, in Zeitungen gedruckt und online verbreitet. 15 Jurys hatten in einem mehrstufigen Verfahren die Gewinner ermittelt. Susan Link moderierte die 45. Verleihung des Journalistenpreises der deutschen Wirtschaft im Karlsruher Zentrum für Kunst- und Medientechnologie (ZKM). 500 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Medien waren anwesend, darunter zahlreiche Chefredakteure und Intendanten, die als Laudatoren die Juryentscheidungen begründeten.

Die Preisträger des Jahres 2016

1. Internet (Dotierung 5.000 Euro)

Christian Beetz, Tanja Schmoller, Georg Tschurtschenthaler, Bettina Walter und Jakob Vicari, Arte.tv / SWR für „Falcianis Swiss Leaks“. Die Autoren machen aus dem Datendiebstahl in der Schweizer Bank HBSC einen interaktiven Finanzkrimi mit vielen Informationen und einem Spiel. Darin prüfen Leser ihr Gewissen. Sie werden gefragt, wie sie entschieden hätten: Wären Sie selbst zum Täter und Whistleblower geworden? Hätten sie ein Angebot ihrer Bank zur Steuervermeidung angenommen?

2. Print

Wirtschaft in überregionalen Printmedien (Dotierung 7.500 €)
Marc Brost und Andres Veiel für „Sie nennen es Sterbehaus“, Die Zeit. Die Ursache für die Krise der Deutschen Bank suchen die Autoren in komplexen psychologischen Entscheidungs- und Führungsprozessen des Vorstands. Einblicke in dessen Arbeit gewinnen die Autoren in Gesprächen mit ehemaligen Vorständen in einem unscheinbaren Gebäude im Frankfurter Westend, dort wo viele einstigen Manager heute ihr Tagwerk verrichten.
Förderpreis (Dotierung: Weiterbildung 2.500 €)
Ausgezeichnet wird Florentin Schumacher, F.A.Z., der den Lesern die Wirtschaftswelt sehr anschaulich erschließt und mit leichter Hand Einblicke in andere Berufe, fremde Arbeitswelten und in Zukunftsperspektiven vermittelt.
Nominiert waren auch Philipp Alvares de Souza Soares, Manager Magazin, und Gianna Niewel, Süddeutsche Zeitung.

3. Hörfunk

Große Wirtschaftssendung (Dotierung 7.500 €)
Florian Meyer-Hawranek schildert in „Robot Economy“ (Red. Oliver Buschek), BR, mit beeindruckenden Beispielen wie Digitalisierung und technische Ent-wicklungen in die Arbeitswelt eingreifen und Prozesse auslösen, die schneller ablaufen als die Umwälzungen der industriellen Revolution.

4. Fernsehen

Kurzbeitrag (Dotierung 5.000 €)
Knud Vetten dokumentiert in „Arbeitsvermittler“, MDR (Red. Anja Riediger), die Bemühungen eines Coaches, Langzeitarbeitslose in Jobs zu bringen. Die schonungslosen Bilder erzählen eine Geschichte über den Sinn und den Wert von Arbeit und die Teilhabe am Wirtschaftsleben.
Große Wirtschaftssendung (Dotierung 7.500 €)
Hanspeter Michel portraitiert in „Prima Klima - Ventilatoren und Motoren von ebm-papst aus Mulfingen“, SWR (Red. Dieter Pahlke) ein Familienunterneh-men, das soziale Verantwortung sucht, weltoffen ist und wegen seines Stan-dortes in der schwäbischen Provinz in besonderer Weise gezwungen ist innovativ zu sein.
Innovation / Wirtschaft in der Unterhaltungssendung (Dotierung 5.000 €)
Dr. Alexandra Borchardt und Susanne Klingner für: „Plan W - Frauen verän-dern Wirtschaft“. Die 2015 konzipierte Beilage der Süddeutschen Zeitung wirft mit originellen Ideen und lesenswerten Artikeln einen neuen Blick auf die Wirt-schaft, der ebenso pragmatisch wie bereichernd ist. „Plan W“ macht Mut und verdeutlicht Chancen.

Sonderpreis (undotiert)

Mit einem Sonderpreis für „Swiss Leaks“ an Bastian Brinkmann, Robert Gast, Christoph Giesen, Frederik Obermaier und Bastian Obermayer würdigt die Jury eine weitere Stufe der Wirtschaftsrecherche. Sie fußt auf einem temporär geknüpften, internationalen Netz verschiedener Medien, die eine neue Quali-tät der Berichterstattung über globale Themen ermöglicht. Die Autorinnen und Autoren haben die nach Deutschland führenden Spuren exklusiv ausgewertet und beispielhaft aufbereitet. Ihre Arbeit hat politische Initiativen zu mehr Steu-ergerechtigkeit ausgelöst.
In diesem Jahr sprachen die Jurys keine Nominierungen in den Kategorien Wirtschaft in regionalen Printmedien und Kurzbeitrag Hörfunk aus.