Sieger 2011

Im größten deutschen Wettbewerb für Wirtschaftspublizistik, dem zum 40. Mal von den Industrie- und Handelskammern (IHKs) ausgeschriebenen Ernst-Schneider-Preis, wurden die Preise verliehen.
Vor fast 700 Gästen – darunter Landesminister, Intendanten und zahlreiche Chefredakteure – wurden in der Kölner Vulkanhalle unter 28 nominierten Journalisten die Preisträger geehrt, die sich gegen mehr als 1.000 Mitbewerber durchgesetzt hatten.
Durch den Abend führte schlagfertig Oliver Welke.
Ausgezeichnet wurden:
I. Wirtschaft online (Dotierung 5.000 Euro)
Stefan Schultz / Alexander Trempler / Roman Höfner: "Zockerjagd für Anfänger", spiegel.de. Die Autoren greifen das vom früheren Bundespräsidenten gewählte Bild von Finanzmärkten als Monster auf, um Begriffe wie Transaktionssteuer ihren Usern auf ungewöhnliche Art zu erklären – mit Comicfiguren, kurzen Textbeiträgen, Grafiken und einem Animationsfilm.
II. Wirtschaft in regionalen Printmedien (Dotierung 7.500 Euro)
Tomma Schröder, "Die Nordsee", Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag. Die Wissenschaftsjournalistin beschreibt in einer ungewöhnlichen Serie die wachsenden Spannungen, die in der Nutzung des Meeres als Energie- und Nahrungsquelle, Transportweg und Erholungsraum liegen.
III. Wirtschaft in überregionalen Printmedien (Dotierung 7.500 Euro)
Florian Hassel, "Welt am Sonntag", "Ein Desaster, viele Verantwortliche. Die Griechenlandkrise". Bemerkenswerte Recherchen in Athen führen Florian Hassel zu neuen Fakten und bis dahin unbekannten Zusammenhängen, die die Leser die Gründe der Krise in Griechenland verstehen lassen.
IV. Förderpreis für Nachwuchsjournalisten (Weiterbildung im Wert von 2.500 Euro)
Preisteilung: Kerstin Bund, "Die Zeit", und Carola Sonnet
– Kerstin Bund verfügt über einen guten Sprachrhythmus, findet prägnante Einstiege und beobachtet präzise. Ihre bildhaften Details erschließen dem Leser komplexe Geschichte um Geschäftsstrategien und Rivalitäten in der Informationstechnologie.
– Carola Sonnet widmet sich ethischen und politischen Fragen der Gesundheitsindustrie. Ihre sachkundigen und ideologiefreien Beiträge sind in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" erschienen.
V. Hörfunk Kurzbeitrag (Dotierung: 5.000 Euro)
Nicolai Kwasniewski / Jörg Pfuhl / Benjamin Großkopff / Kathrin Schmid (Redaktion Jens-Peter Marquardt): "Das Konjunkturpaket II", NDR. Die Autoren hinterfragen im Gespräch mit Bauunternehmern, Architekten, Handwerkern und Bürgermeistern den Sinn und die Folgekosten staatlicher Wirtschaftsförderung.
VI. Hörfunk Große Wirtschaftsendung (Dotierung: 7.500 Euro)
Peter Rothammer (Redaktion Marita Knipper): "Bankraub: Der Fall Hypo Real Estate", ARD (WDR). Der Autor schreibt in diesem ARD-Feature den Thriller der Hypo Real Estate-Rettung weiter. Da die Hauptbeteiligten schweigen, zeichnet er Positionen und Szenarien nach und lässt sie von Schauspielern sprechen.
VII. Innovation / Unterhaltungssendung (Dotierung: 5.000 Euro)
Stefanie Frebel / Peter Werse (Redaktion Stefanie Frebel) "Rachs Restaurantschule", RTL. Die von Sternekoch Christian Rach moderierte "Real-Life- Doku" verbindet gesellschaftspolitischen Anspruch mit Unterhaltung. Die Zuschauer erleben, wie Menschen, die auf dem Arbeitsmarkt kaum eine Chance haben, an die Arbeitswelt herangeführt werden.
VIII. Technik (Hörfunk oder Fernsehen, Dotierung 7.500 Euro)
Preisteilung: Thomas Reintjes (Redaktion Gerhard Pasch) "MyPhone – Ideen zum Handy der Zukunft", DLF, und Anne Hoffmann (Redaktion Hans-Christian Ostermann) "Nach dem Öl – Visionen am Golf: Ökologischer Aufbruch", DW-TV
– Thomas Reintjes schafft durch die raffinierte Verbindung von O-Tönen ein außergewöhnliches Hörerlebnis. Die Hörer verstehen, wie sich die Handytechnik entwickeln wird und welche Anwendungen Fachleute in Kürze erwarten.
– Anne Hoffmann zeigt, wie in Masdar mit deutscher Umwelttechnik die Stadt des 21. Jahrhunderts wächst: mit Hightech-Materialien, Windtürmen und solar erzeugter Kühlung.
IX. Fernsehen Kurzbeitrag (Dotierung 5.000 Euro)
Josef Streule / Sabina Wolf (Redaktion Carl Hermann Diekmann) "Kreditausfallversicherungen", BR. In der monothematischen Plusminus-Sendung "Griechenlandkrise" verdeutlichen die Autoren Nutzen und Risiko von Kreditausfallversicherungen, sogenannten Credit Default Swaps.
X. Fernsehen Große Wirtschaftssendung (Dotierung: 7.500 Euro)
Thadeus Parade (Redaktion Harald Lüders) "Auf nach Indien – Ein Rheinländer trotzt der Krise", ZDF. Die Reportage über einen Mittelständler, der in Indien eine Niederlassung gründet, um deutsche Arbeitsplätze zu retten, machte einen Aspekt der Globalisierung verständlich.
Lobende Erwähnung für Julia Melchior / Sebastian Dehnhardt (Redaktion Christiane Hinz) "Deutsche Dynastien: Die Thyssens" ARD (WDR)
Mehr Details zu den prämierten Beiträgen stehen in Kürze auf der Website des Ernst-Schneider-Preises bereit: www.ernst-schneider-preis.de.
Ernst-Schneider-Preis 2012
Alle Autorinnen und Autoren, deren Beiträge ideenreich und verständlich wirtschaftliche oder technische Themen darstellen, sind ab sofort herzlich zur Teilnahme am 41. Wettbewerb eingeladen. Einsendeschluss ist der 20. Januar 2012. Info und Kontakt: www.ernst-schneider-preis.de