Unternehmerabend mit Ministerin Dr. Lydia Hüskens

Wie gelingt es, die wirtschaftlichen Potenziale der Altmark besser zu entfalten? Welche politischen Rahmenbedingungen und Impulse braucht die Wirtschaft, um zu investieren und weiter zu wachsen? Diese und weitere Fragen standen im Mittelpunkt eines intensiven Austauschs beim Unternehmerabend mit Dr. Lydia Hüskens, Ministerin für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt, am 26. Mai 2025 in der IHK-Geschäftsstelle Altmark in Salzwedel.
Zahlreiche Unternehmerinnen und Unternehmer aus der Region waren der Einladung gefolgt, um gemeinsam mit der Ministerin über aktuelle Herausforderungen und konkrete Handlungsbedarfe zu diskutieren.
Infrastruktur bleibt Schlüsselfaktor für wirtschaftliche Entwicklung
Ein zentrales Thema des Abends war die weitere Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur. Die Unternehmerschaft begrüßte den Baufortschritt an der A14, betonte aber gleichzeitig insbesondere die strategische Bedeutung der B190n. Sie sei essenziell für die verkehrliche Erschließung und wirtschaftliche Anbindung der Region - insbesondere der Westaltmark - und dürfe politisch nicht in Vergessenheit geraten. Für viele Unternehmen geht es dabei um mehr als reine Straßenanbindung – es geht um Wettbewerbsfähigkeit, Investitionssicherheit und die Möglichkeit, neue Märkte zu erschließen. Ministerin Hüskens zeigte Verständnis für die Anliegen und betonte, dass diese regionalen Verkehrsachsen im Gesamtblick der Landesentwicklungsplanung weiterhin eine wichtige Rolle spielen und nicht in Vergessenheit geraten.
Bürokratieabbau als dringender Appell der Wirtschaft
Mit Nachdruck forderten viele anwesenden Unternehmerinnen und Unternehmer eine spürbare Entlastung von bürokratischen Hürden. Die aktuellen Rahmenbedingungen erfordern zu viel Verwaltungsaufwand, der Zeit und Ressourcen bindet, die an anderer Stelle dringend benötigt würden. Die Ministerin zeigte dafür vollstes Verständnis und verwies auf bereits eingeleitete Maßnahmen wie die Anhebung von Schwellenwerten im Landesvergabegesetz, die kleinere Vergaben erleichtern und damit Verfahren beschleunigen sollen. Dennoch wurde im Gespräch deutlich: Der Bürokratieabbau muss ressortübergreifend gedacht und auf allen Verwaltungsebenen vorangetrieben werden, um tatsächlich Entlastung in der Breite zu bewirken.
Digitale Infrastruktur als Standortvorteil besser vermarkten
Positiv hervorgehoben wurde die überwiegend sehr gute Breitbandversorgung der Altmark. Denn diese zählt zu den am besten ausgebauten ländlichen Regionen in ganz Deutschland – eine Tatsache, die in der öffentlichen Wahrnehmung häufig unterschätzt wird. Die Unternehmerschaft sprach sich dafür aus, diesen regionalen Standortvorteil zukünftig noch besser und sichtbarer zu kommunizieren und zu vermarkten. Denn gerade im zunehmenden Wettbewerb um z.B. Fachkräfte oder Investitionen kann eine zuverlässige und leistungsfähige digitale Infrastruktur ein entscheidender Pluspunkt für die Region sein.
Fazit: Dialog zwischen Wirtschaft, Politik und Verwaltung wichtiger denn je
Der Unternehmerabend hat gezeigt, wie wertvoll der direkte Austausch zwischen Politik und Wirtschaft ist. Viele Themen – von Infrastruktur über Digitalisierung bis hin zu Verwaltungsmodernisierung – wurden offen angesprochen und diskutiert.
Der Abend endete mit einem kleinen Grillimbiss, der Raum für persönliche Gespräche und neue Kontakte bot. Deutlich wurde dabei: Die zukünftige Entwicklung einer Region gelingt dort am besten, wo Wirtschaft, Politik und Verwaltung gemeinsam Verantwortung übernehmen und konstruktiv zusammenarbeiten.