Mit AM-Leichtkraftfahrzeugen frühzeitig und clever mobil

Seit Einführung der EU-Fahrerlaubnisklasse AM im Jahr 2013 und ihrer bundesweiten Anpassung 2021, können Jugendliche in Deutschland bereits ab 15 Jahren mobil werden. Die neue Klasse AM ermöglicht das Führen von zweirädrigen Leichtkrafträdern und vierrädrigen Leichtkraftfahrzeugen wie City-PKWs oder Elektrotransportern der Klasse L6e.
Dr. Klaus Scherbath, Seniorexperte im Verkehrsverein Magdeburg, informiert zur EU-Führerscheinklasse AM.

Vorteile der AM-Fahrerlaubnis

Früher Start in die Mobilität: Jugendliche können schon mit 14,5 Jahren die theoretische Ausbildung beginnen und ab 15 Jahren mobil sein. Dies fördert ihre Unabhängigkeit, besonders in ländlichen Gebieten, wo der öffentliche Nahverkehr oft eingeschränkt ist.
Kosten des Führerscheins: Im Vergleich zur Führerscheinklasse B sparen Familien und Jugendliche rund 2.000 Euro. Auch die Anschaffungskosten für Leichtkraftfahrzeuge sind bis zu 5.000 Euro geringer als bei herkömmlichen PKWs.
Umweltfreundlich und günstig im Unterhalt: Leichtkraftfahrzeuge sind in der Regel emissionsarm und verbrauchen weniger Energie. Sie benötigen kein amtliches Kennzeichen und sind von der Kfz-Steuer befreit. Versicherungskosten sind mit etwa 75 Euro pro Jahr überschaubar.
Ausstattung: Moderne AM-Fahrzeuge bieten Sicherheitsfunktionen wie ABS, Seitenaufprallschutz und Rückfahrkamera. Sie sind praktisch für den Stadtverkehr und bieten ausreichend Stauraum.

Chancen für Ausbildung und Beruf

Frühzeitige Mobilität von Auszubildenden: Auszubildende können AM-Fahrzeuge nutzen, um flexibel zwischen Betrieb und Berufsschule zu pendeln.
Einsatz in urbanen Dienstleistungen: Elektrotransporter und AM-Trucks sind eine kostengünstige und emissionsfreie Lösung für Berufe wie Hausmeister, Kurierfahrer oder Gärtner. Besonders in Branchen, in denen Mobilität entscheidend ist, können sie die Lücke zwischen kleinen Nutzfahrzeugen und großen LKWs schließen.
Förderung der Mobilität in der Ausbildung: Einige Unternehmen setzen bereits verstärkt auf AM-Fahrzeuge in ihren Fuhrparks. Beim direkten Übergang von der Schule in eine Berufsausbildung ist der AM Führerschein eine praktische Alternative zu herkömmlichen Transportmitteln.

Herausforderungen und Perspektiven

Trotz der vielen Vorteile gibt es noch Nachholbedarf in der Führerscheinausbildung, da der praktische Teil des Moped-Führerscheins bisher keine Fahrpraxis mit AM-Leichtmobilen enthält. Einige Fahrschulen testen derzeit, diese Lücke durch Nachschulungen zu schließen.
Zudem besteht großes Potenzial, Leichtkraftfahrzeuge in der beruflichen Bildung zu integrieren. Besonders für Jugendliche in ländlichen Regionen und Menschen ohne Führerschein der Klasse B eröffnen sich durch die Fahrerlaubnis AM neue Möglichkeiten zur beruflichen Teilhabe.

Fazit: Altersgerechte Mobilität braucht innovative Lösungen

Die Einführung der AM-Klasse hat den Weg für eine neue Generation von Fahrzeugen und Mobilitätskonzepten geebnet. Jugendliche können früher Verantwortung im Straßenverkehr übernehmen, und Unternehmen können von kostengünstigen, umweltfreundlichen Transportlösungen profitieren. Der Einsatz von AM-Fahrzeugen, sei es privat oder in der Ausbildung, stärkt die Mobilität und eröffnet neue Perspektiven – sowohl für junge Menschen als auch für Betriebe.

Hinweis: Der Text wurde redaktionell gekürzt.