Wirtschaftsfaktor Caravaning-Tourismus
Im Auftrag des es Caravaning Industrie Verband e. V. (CIVD) hat das dwif 2019 die Effekte für die Wirtschaft durch Caravaning-Urlauber ermittelt. Das Ergebnis verdeutlicht die wirtschaftliche Reelevanz von Caravaning-Tourismus in Deutschalnd: 14,8 Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2019 – ein deutlicher Anstieg um 17,6 Prozent seit 2016.
Knapp 1,3 Mio. Freizeitfahrzeuge (700.000 Caravans und 590.000 Reisemobile) sind bis 2019 offiziell in Deutschland zugelassen – Tendenz stark steigend. Circa 110.000 zusätzliche Fahrzeuge sind als Pkw zugelassen, werden aber durch Um- und Ausbauten aber auch für touristische Zwecke genutzt. Rund 230.000 weitere Fahrzeuge waren auf Campingplätzen im Dauereinsatz. Das macht in Summe über 1,6 Millionen Fahrzeuge.
Touristische Camper tätigten 2019 51 Mio. Übernachtungen auf deutschen Campingplätzen. Das ist sind 2,6 Prozent mehr als 2016 (49,7 Mio.). Reisemobilstellplätze zählten im vergangenen Jahr 16,6 Mio. Übernachtung – ein Wachstum von statten 23,0 Prozent zu 2016. Reisemobilisten machten zudem 17,5 Mio. Tagesreisen – 20,7 Prozent mehr als vor drei Jahren (14,5 Mio.).
Zudem wurden 52,9 Mio. Aufenthaltstage von Dauercampern in Deutschland gezählt. Das bedeutet einen Rückgang von 11,5 Prozent vergleichen mit 2016 (59,8 Mio.). Insgesamt ergibt das 138 Mio. Übernachtungen bzw. Tagesreisen im Jahr 2019.
Die Untersuchung des dwif ergab, dass jeder Caravaner und Reisemobilist pro Urlaubstag rund 50 Euro ausgibt. Hinzu kommen Besucher*innen wie Verwandte und Freund*innen. Die Ausgaben dieser Personen in den Zielgebieten zusammengenommen ergeben 5,4 Mrd. Euro. Ein Plus von 8,6 Prozent gegenüber 2016. Wesentlicher Treiber sind Reisemobilisten. Ihr Konsum im Zielgebiet außerhalb von Campingplätzen stieg um 27,1 Prozent auf 1,7 Mrd. Euro. Touristische Camper auf Campingplätzen sind für 2,6 Mrd. Euro verantwortlich (plus 6,8 Prozent), Dauer-Camper hingegen nur für 1,1 Mrd. Euro. Zudem sind ihre Umsätze deutlich rückläufig (minus 8,1 Prozent).
Die Ausgaben verteilen sich neben den Übernachtungskosten vor allem auf den Einzelhandel, die Gastronomie und alle Formen von Freizeit- und Kulturangeboten. Einen wichtigen Faktor stellen auch die Investitionen der Caravaning-Touristen in Equipment in Höhe von 4,7 Mrd. Euro dar und die Fahrtkosten, die sich auf 4,6 Mrd. Euro summierten. Davon profitiert auch der deutsche Fiskus: der Steuereffekt stieg um 19,1 Prozent auf knapp 3 Mrd. Euro.
Quelle: dwif-Consluting GmbH