Konjunkturbericht Sachsen-Anhalt 2024

Die konjunkturelle Entwicklung der Wirtschaft in Sachsen-Anhalt im Jahr 2024 musste erneut ohne große Impulse auskommen. Das konjunkturelle Klima wird von den Unternehmen mehrheitlich negativ eingeschätzt. Belastende Faktoren im Jahr 2024 waren erneut die Kostenrisiken, welche sich infolge der hohen Inflation 2022 und 2023 zum einen negativ auf die Gewinne der Unternehmen und zum anderen – durch entsprechende Preisanhebungen – auf die Nachfrage ausgewirkt haben. Einige der konjunkturellen Schwierigkeiten verfestigen sich dabei und werden zunehmend zu strukturellen Probleme.
Den aktuellen detaillierten Konjunkturbericht finden Sie hier (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 500 KB) Dieser wurde zudem im Rahmen einer Livestream-Pressekonferenz am 13.03. vorgestellt.
Die Stimmungswerte im Geschäftsklimaindikator der IHK-Mitgliedsunternehmen in Sachsen-Anhalt verharren entsprechend seit nunmehr zwei Jahren leicht unterhalb der Nulllinie und bestätigen die in den Wachstumszahlen gemessene Stagnation. Zum Jahresende liegt der Klimawert mit -12,2 Punkten fast exakt auf dem Vorjahreswert. (Der Geschäftsklimaindex liegt auf einer Skala von -100 und +100 Punkten – Tiefstwert:-22,2; Höchstwert: +31,0)

Geschäftslage

Die Einschätzungen der Unternehmen zur Geschäftslage zeigen, wie schon im Vorjahr, einen leichten, aber stetigen Abwärtstrend. Zusätzlich zu den Gewinnrückgängen aufgrund steigender Kosten spüren die Unternehmen auch Lageverschlechterungen durch sinkende Auftragseingänge und Umsätze. Die Weitergabe der gestiegenen Kosten stößt auf Budgetbeschränkungen der Haushalte und Unternehmenskunden und erweist sich angesichts dieser Kaufzurückhaltung als schwierig. Die starken Lohnsteigerungen im Jahresverlauf sorgten zwar für eine gewisse Entspannung bei einzelnen konsumorientierten Branchen – konnten die Lage in der Gesamtwirtschaft aber nicht dauerhaft aufhellen.

Geschäftserwartungen

Die Geschäftserwartungen verharrten im gesamten Jahresverlauf – wie auch schon 2022 und 2023 – per Saldo im negativen Bereich. Rund 41 Prozent der Antwortenden rechnen mit Eintrübungen, rund 52 Prozent mit einer gleichbleibenden Entwicklung und ca. 7 Prozent mit einer Verbesserung in den nächsten Monaten. Zumindest für den Jahresbeginn 2025 ist damit keine allgemeine Stimmungsumkehr zu erwarten.
  • Beschäftigungspläne: konjunkturelle Flaute und steigende Arbeitskosten hatten dämpfenden Einfluss auf die Beschäftigungserwartungen
  • Investitionsabsichten: weiter starke Zurückhaltung

Geschäftsrisiken

Das am häufigsten genannte Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung im Jahr 2025 waren die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen – fast 70 Prozent der Unternehmen geben dies an. Ebenfalls häufig geäußert werden die Kostenrisiken bei Energie und Rohstoffen sowie bei den Arbeitskosten.