Wasser für die Welt - Seltersbrunnen in Niederselters

Das Selterswassermuseum ist das Ziel der sechsten Sommertour. Unter der Führung von Dr. Norbert Zabel startet die Tour am Mittwoch, 12. August, um 18 Uhr am Museum. Das Museum befindet sich „Am Urseltersbrunnen 5“. Mit dem Auto einfach ab dem Ortseingang dem Hinweis „Mineralbrunnen Niederselters“ folgen.
Anmeldung
  • E-Mail mit Stichwort "Sommertour Selterswasser" an a.hohlwein@limburg.ihk.de.
  • Postkarte mit Stichwort "Sommertour Selterswasser" an IHK Limburg, A. Hohlwein, Walderdorffstraße 7, 65549 Limburg
Alle Anmeldungen, die bis Freitag, 7. August, 10 Uhr vorliegen, werden berücksichtigt. Maximal 40 Teilnehmer können dabei sein. Bei mehr Einsendungen entscheidet das Los.
Für die Tour wird ein Unkostenbeitrag in Höhe von vier Euro pro Teilnehmer erhoben, das ist der Eintrittspreis für das Museum.
Die Teilnehmer werden am Freitag benachrichtigt. Geben Sie deshalb bitte bei der Anmeldung eine E-Mail und Telefonnummer an.
Der Name steht auch dann für Wasser, wenn es nicht aus Selters kommt. Das Wasser aus dem Goldenen Grund hat sich weltweit einen Namen gemacht, auch wenn es heute in Niederselters nur noch als Haustrunk abgefüllt werden kann.
Im 18. und 19. Jahrhundert war der Seltersbrunnen in Niederselters der größte Mineralwasserproduzent Europas. Jährlich wurden Millionen Krüge Selterswasser aus dem Niederselterser „Gesundbrunnen“ in die ganze Welt verkauft. Die Bezeichnung Selterswasser steht seit dieser Zeit für Mineralwasser. Und immer wieder kommt es einmal vor, dass irgendwo in dieser Welt alte Krüge gefunden werden, in denen das Wasser in Vergangenheit auf Tour ging. Die Krüge aus Ton stammen aus dem Kannebäckerland und sind auch Zeugnis einer frühen wirtschaftlichen Verzahnung.
Aber wie so oft, die wirtschaftliche Blüte – verbunden mit der Monopolstellung auf dem Markt – endete mit zunehmender Konkurrenz und führte in Niederselters sogar dazu, dass der Brunnen ganz versiegte beziehungsweise das Wasser nicht mehr vermarktet wird, sondern als Haustrunk dient und damit selbst abgeholt werden muss.
Das Wasser aus Niederselters als Wasser für die Welt, das ist Geschichte. Aber mit dem Museum in Niederselters gibt es einen Ort, an dem Geschichte des Wassers, dessen Förderung und Vermarktung sowie Bedeutung für das Dorf und vieles mehr anschaulich wird.
Als Referent steht Dr. Nobert Zabel zur Verfügung. Der ehemalige Bürgermeister der Gemeinde ist ausgewiesener Fachmann der Niederselterser Brunnengeschichte, treibende Kraft für den Aufbau des Museums und quasi google und wikipedia in einem, wenn es um die Geschichte des Selterswassers aus Niederselters geht.
Bekanntes Heilwasser
Bereits 1581 hat Jakob Theodor Tabernaemontanus über das Selterswasser geschrieben, das aus einem Sauerborn am Ortsrand von Niederselters gefördert wurde. In Kurtrierischer Zeit (bis 1802) stieg das Wasser zu einer bekannten Heilquelle auf, dessen Wasser schon im 18. Jahrhundert an Europas Fürstenhöfen geschätzt wurde. Im 19. Jahrhundert wurden in Niederselters bis zu drei Millionen Tonkrüge pro Jahr mit Wasser gefüllt und gingen anschließend auf Reisen.
Das Brunnengebäude ist Zeugnis der jüngeren Geschichte des Selterswassers und wurde in den Jahren 1906 bis 1908 errichtet. Der „Brunnentempel“ wurde in den letzten Jahren vollständig und aufwendig restauriert. Die in dem Gebäude befindliche Quelle wurde neu gefasst. Im Jahre 1999 war die ehemals berühmte Selterswasserquelle nach mehreren Besitzerwechseln stillgelegt worden, 2001 hatte die Gemeinde Selters die Brunnenanlage erworben und mit einer Umgestaltung begonnen. Das Museum ist heute auch Bestandteil des Geoparks Westerwald-Lahn-Taunus.
Text: Johannes Laubach, Nassauische Neue Presse