Limburger Autobahnbrücken
Die zwölfte Sommertour "Zu Fuß über die Lahn - Limburger Autobahnbrücken" startet unter der Führung von Eugen Reichwein am Donnerstag, 27. August, um 18 Uhr am Widerlager Südseite.
Anmeldung
Alle Anmeldungen, die bis Montag, 24. August, 12 Uhr vorliegen, werden berücksichtigt. Maximal 40 Teilnehmer können dabei sein. Bei mehr Einsendungen entscheidet das Los.
Die Teilnehmer werden am Montag benachrichtigt. Geben Sie deshalb bitte bei der Anmeldung eine E-Mail und Telefonnummer an.
|
Vor 50 Jahren wurde die bestehende Autobahnbrücke für den Verkehr freigegeben. Ihr Ende ist besiegelt, sie ist in die Jahre gekommen. Der Neubau direkt neben ihr wächst Tag für Tag und soll Ende des Jahres schon den Verkehr aufnehmen.
Im kommenden Jahr soll damit begonnen werden, die heute noch genutzte Brücke abzureißen. Höchste Zeit also, sie auf eine besondere Art kennenzulernen. Im Rahmen ihrer Sommertour laden NNP und die Industrie- und Handelskammer Limburg zu einem Spaziergang durch die Autobahnbrücke ein.
Mobilität und wirtschaftliche Entwicklung gehören eng zusammen. Das wird auch an der Autobahnbrücke deutlich. Bis zu 100.000 Fahrzeuge überqueren täglich das Bauwerk. Viel mehr, als die Planer in der 1950er Jahren kalkuliert hatten. Und die Achslasten der Lastwagen sind auch deutlich höher geworden.
All das führt zu einer Belastung, der die Brücke auf Dauer nicht mehr gewachsen ist und die auch schon deutliche Spuren hinterlassen hat. Vor elf, zwölf Jahren ist das Bauwerk noch einmal ertüchtigt worden, um die Zeit zu überbrücken, bis eine neue Brücke zur Verfügung steht. Reichlich Stahl und Beton wurden dabei verarbeitet, doch an der Notwendigkeit eines Neubaus änderte das nichts.
Der Überbau der Brücke besteht aus einem Hohlkörper. Es ist also möglich, durch die Brücke hindurch zu gehen und die andere Lahnseite zu erreichen. Damit die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch entsprechend informiert den Gang in und durch die Brücke antreten können, steht Eugen Reichwein, Abteilungsleiter von Hessen Mobil, zur Verfügung.
Der Weg durch das Widerlager führt auch an Überresten der ersten Limburger Autobahnbrücke vorbei. In der Schräge des Lahnhangs befindet sich der letzte sichtbare Rest der ehemaligen Bogenbrücke, die von 1937 bis 1939 gebaut wurde. Auch sie war schon ein Betonbauwerk, das dann mit Naturstein verkleidet wurde.
Bevor es in den Überbau hineingeht, erhalten die Teilnehmer noch einige ungewöhnliche Perspektiven. Zum Beispiel direkt unter der Brücke den Blick auf das 397 Meter entfernte Widerlager auf der anderen Seite und hinunter ins Lahntal. Beim Übergang zwischen dem Widerlager und dem eigentlichen Brückenkörper, ist es besonders laut. Jedes Rad fährt über die Übergänge aus Stahl, die sich zwischen den Betonbauteilen befinden.
Der Weg durch die Brücke wird durch riesige Kennel begleitet, in denen das Wasser von den Fahrbahnen gesammelt und direkt in die Lahn geleitet wird. Im Boden der Brücke befinden sich zudem Entwässerungs-Öffnungen, die von den Besuchern genutzt wurden, um einen außergewöhnlichen Blick auf die Lahn oder die Bahngleise tief unten im Tal zu wagen.
Direkt neben dem seit 50 Jahren genutzten Bauwerk entsteht die neue Brücke. Auch zu ihr gibt es während der Tour einige Erläuterungen über den Stand der Arbeiten, über das gewählte Verfahren und vieles mehr. Ende des Jahres soll der Verkehr der A3 bereits über die Fahrbahn in Richtung Köln laufen. Die neue Brücke wird deutlich breiter als das bestehende Bauwerk und wird eine separate Fahrspur zwischen den Anschlussstellen Limburg-Süd und Limburg-Nord aufweisen, so dass auf diesem Abschnitt ein Einfädeln in den fließenden Verkehr der Autobahn nicht mehr notwendig ist.
Text: Johannes Laubach, Nassauische Neue Presse