Jüdische Geschäfte und Unternehmen in Limburg
Die dreizehnte Sommertour "Das erste moderne Kaufhaus - Jüdische Geschäfte und Unternehmen in Limburg" unter der Führung von Dr. Christoph Waldecker startet am Dienstag, 1. September, um 18 Uhr auf dem Neumarkt, Treffpunkt ist am Georgsbrunnen.
Anmeldung
Alle Anmeldungen, die bis Donnerstag, 27. August, 12 Uhr vorliegen, werden berücksichtigt. Maximal 30 Teilnehmer können dabei sein. Bei mehr Einsendungen entscheidet das Los.
Die Teilnehmer werden am Donnerstag benachrichtigt. Geben Sie deshalb bitte bei der Anmeldung eine E-Mail und Telefonnummer an.
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Limburg ist eine Handelsstadt. Die zentrale Lage und ihre gute Verkehrsanbindungen sind dafür eine wichtige Voraussetzung. Aber ohne Händler und Kaufleute gibt es auch keine Handelsstadt. Jüdische Bürger haben in der Vergangenheit ihren Teil dazu beigetragen, dass Limburg eine Stadt des Handels und Einkaufens war.
Bereits im 12. Jahrhundert ist jüdisches Lebens für die Stadt Limburg belegt. Allerdings wurde das Zusammenleben der Menschen unterschiedlicher Religionen immer wieder dadurch getrübt und erschwert, dass die Juden aus der Stadt vertrieben wurden. Im ausgehenden Mittelalter musste die Gemeinde noch einmal Limburg verlassen, durchgehendes Gemeindeleben ist dann erst nach dem 30-jährigen Krieg wieder belegt.
Am Neumarkt stand nicht nur das erste Hochhaus der Stadt (Möbel Reuss), sondern mit dem Geschäft der Geschwister Mayer gab es auch ein Warenhaus mit modernen Marketingmethoden. Im Limburger Volksmund auch „Geschwister Durcheinander“ genannt, gab es in dem Haus nur Festpreise (in anderen Häusern konnte noch gehandelt werden), gleichzeitig aber auch schon verschiedene Sonder- und Rabattaktionen. 1935 wurde das jüdische Geschäft „arisiert“, wechselte für einen Spottpreis an deutsche Besitzer. Hugo Putziger, der eine Tochter aus dem Haus Mayer geheiratet hatte, und seine Familie zogen zunächst nach Frankfurt und flohen später vor den Nazis nach Südamerika.
Auch die Familie Löwenberg hatte am Neumarkt ihr Geschäft. Gegründet von Moritz Löwenberg aus Katzenelnbogen entwickelte es sich von 1897 an zu einer wichtigen Adresse für Manufakturwaren und Bekleidung und galt als das größte Haus seiner Art in der Stadt. Durch den mit der Machtergreifung der Nazis einsetzenden starken Umsatzrückgang verkaufte Moritz Löwenberg sein Geschäft mit Sommer 1938.
Text: Johannes Laubach, Nassauische Neue Presse
Bereits im 12. Jahrhundert ist jüdisches Lebens für die Stadt Limburg belegt. Allerdings wurde das Zusammenleben der Menschen unterschiedlicher Religionen immer wieder dadurch getrübt und erschwert, dass die Juden aus der Stadt vertrieben wurden. Im ausgehenden Mittelalter musste die Gemeinde noch einmal Limburg verlassen, durchgehendes Gemeindeleben ist dann erst nach dem 30-jährigen Krieg wieder belegt.
Am Neumarkt stand nicht nur das erste Hochhaus der Stadt (Möbel Reuss), sondern mit dem Geschäft der Geschwister Mayer gab es auch ein Warenhaus mit modernen Marketingmethoden. Im Limburger Volksmund auch „Geschwister Durcheinander“ genannt, gab es in dem Haus nur Festpreise (in anderen Häusern konnte noch gehandelt werden), gleichzeitig aber auch schon verschiedene Sonder- und Rabattaktionen. 1935 wurde das jüdische Geschäft „arisiert“, wechselte für einen Spottpreis an deutsche Besitzer. Hugo Putziger, der eine Tochter aus dem Haus Mayer geheiratet hatte, und seine Familie zogen zunächst nach Frankfurt und flohen später vor den Nazis nach Südamerika.
Auch die Familie Löwenberg hatte am Neumarkt ihr Geschäft. Gegründet von Moritz Löwenberg aus Katzenelnbogen entwickelte es sich von 1897 an zu einer wichtigen Adresse für Manufakturwaren und Bekleidung und galt als das größte Haus seiner Art in der Stadt. Durch den mit der Machtergreifung der Nazis einsetzenden starken Umsatzrückgang verkaufte Moritz Löwenberg sein Geschäft mit Sommer 1938.
Text: Johannes Laubach, Nassauische Neue Presse