Industriestandort Innenstadt Limburg

Die zweite Sommertour "Industriestandort Limburg" startet unter der Führung von Dr. Hans-Peter Ohl und Manfred Seip am Mittwoch, 29. Juli, um 18 Uhr auf dem ehemaligen Betriebsgelände von Ohl in der Blumenröder Straße.
Anmeldung
  • E-Mail mit Stichwort "Sommertour Industriestandort Innenstadt Limburg" an a.hohlwein@limburg.ihk.de.
  • Postkarte mit Stichwort "Sommertour Industriestandort Innenstadt Limburg" an IHK Limburg, A. Hohlwein, Walderdorffstraße 7, 65549 Limburg
Alle Anmeldungen, die bis Freitag, 24. Juli, 12 Uhr vorliegen, werden berücksichtigt. Maximal 40 Teilnehmer können dabei sein. Bei mehr Einsendungen entscheidet das Los.
Die Teilnehmer werden am Montag, 27. Juli, benachrichtigt. Geben Sie deshalb bitte bei der Anmeldung eine E-Mail und Telefonnummer an.
Der Wandel der Limburger Innenstadt in den vergangenen Jahrzehnten hat viele Zeugen. Von einem Standort der Schwerindustrie ist nicht mehr viel übrig geblieben. Anlass für die NNP und die Industrie- und Handelskammer, sich auf Spurensuche zu begeben.
Kaum vorstellbar, dass noch vor wenigen Jahren die Limburger Innenstadt ein Standort war, an dem große Maschinen hergestellt oder gewartet wurden, an dem die Funken stoben, Metall verarbeitet wurde und Männer in ihrer schwarzen Kluft nach Feierabend das Werksgelände verließen oder in der Mittagspause zu Hunderten in die Kantine strömten. Alles Vergangenheit – aber eine, die gar nicht weit zurückreicht, die Spuren hinterlassen hat.
Am Mittwoch, 29. Juli, wird die zweite Sommertour von NNP und IHK die Limburger Innenstadt zum Ziel haben und versuchen, den Wandel nachzuvollziehen. Dabei stehen Dr. Hans-Peter Ohl und Manfred Seip als Referenten zur Verfügung. Ohl war Geschäftsführer im gleichnamigen Unternehmen und Seip der letzte Leiter des Bahnwerks.

Über Jahrzehnte war die Bahn der größte in wichtigste Arbeitgeber in Limburg. Dazu trug ganz wesentlich das Bahnwerk bei, in dem Loks und Waggons gewartet und repariert wurden. 1200 Beschäftigte und mehr gab es über viele Jahrzehnte. Und oft folgten die Söhne ihren Väter in das Werk, das seinen Lehrlingen ein Ausbildung zugute kommen ließ, von der eine ganze Region profitierte. Wer nach der Ausbildung keine Arbeit im Bahnwerk fand, wurde in anderen Betrieben der Metallverarbeitung gerne genommen.
Es gibt auch heute noch eine Halle, in der Schienenfahrzeug gewartet werden. Doch das eigentliche Areal des Bahnwerks, dessen Anfänge mit der Ankunft der Lahntalbahn vor über 150 Jahren in enger Verbindung stehen, ist heute ein modernes Einkaufszentrum. Die Namensgebung WERKStadt erinnert noch an die Vergangenheit und die Architektur ebenfalls, schließlich galt es für den Investor Marcel Kremer, denkmalgeschützte Bausubstanz mit neuem Leben zu füllen.
Der Wandel des ehemaligen Bahnwerks ist so wie abgeschlossen, davon ist das Gelände zwischen der Blumenröder Straße und der Gartenstraße noch weit entfernt. Doch von der Firma Ohl, die dort fast 150 Jahre ihren Firmensitz hatte, ist so gut wie nichts mehr zu sehen. Das Unternehmen, das in den 1990er Jahren noch über 500 Mitarbeiter verfügte, ist nicht nur am Standort Blumenröder Straße verschwunden, sondern ist am Standort Limburg ganz verschwunden. Auch die Übernahme durch die Barlage-Gruppe im Emsland und der Bezug einer neuen Halle im Industriegebiet auf der Dietkircher Höhe hat dem Unternehmen keine Zukunft beschieden. Seit dem 31. Januar 2014 ist Ohl in Limburg Geschichte.
Text: Johannes Laubach, Nassauische Neue Presse