Sommertour

Eisenerzabbau in der Grube Georg-Josef

Die elfte Sommertour "Tief hinunter, hoch hinaus - Eisenerzabbau in der Grube Georg-Josef" unter der Leitung von Herbert Friedrich findet am Dienstag, 25. August, um 18 Uhr statt. Treffpunkt ist am Eingang des Campingplatzes in Gräveneck. Von dort aus geht es mit Fahrgemeinschaften auf die andere Lahnseite zum Wittekindstollen. Festes Schuhwerk sind Voraussetzung für eine Teilnahme, ebenso ein Helm (Bauhelm oder Fahrradhelm) und Taschenlampe.
Anmeldung
  • E-Mail mit Stichwort "Sommertour Eisenerzabbau" an a.hohlwein@limburg.ihk.de.
  • Postkarte mit Stichwort "Eisenerzabbau " an IHK Limburg, A. Hohlwein, Walderdorffstraße 7, 65549 Limburg
Alle Anmeldungen, die bis Samstag, 22. August, 12 Uhr vorliegen, werden berücksichtigt. Maximal 40 Teilnehmer können dabei sein. Bei mehr Einsendungen entscheidet das Los.
Die Teilnehmer werden am Montag, 24. August, benachrichtigt. Geben Sie deshalb bitte bei der Anmeldung eine E-Mail und Telefonnummer an.
22 Meter ragt der mächtige mit Backstein verkleidete Turm aus dem Lahntal heraus. Dass es von ihm einmal eine Verbindung auf die andere Lahnseite gab, ist heute nicht mehr zu sehen. Auf der anderen Lahnseite geht es tief in die Erde hinein.
Es ist eine Tour der Gegensätze. Oben auf der Plattform des Turms gibt es eine tolle Aussicht in das darunter befindliche Lahntal, auf den Campingplatz in Gräveneck und die Lahntalbahn. Auf der anderen Seite des Flusses hingegen ist die Aussicht begrenzt. So weit der Lichtkegel der Taschenlampen reicht. Es ist die Welt unter tage. Über den Wittekindstollen geht es in die Grube Georg Joseph.

Zwischen der Grube und der Aufbereitungsanlage für das abgebaute Eisenerz verkehrte eine Lorenbahn. Mit Hilfe einer Brücke ging es über den Fluss. Von der Brücke ist an diesem Standort nicht mehr viel zu sehen, Fundamente sind noch vorhanden. Was es sonst noch zu sehen gibt, wie es unter tage aussieht und was mit dem Eisenerz auf der anderen Lahnseite geschah, wird Herbert Friedrich erläutern.

Georg-Joseph war die größte Eisenerzgrube im Lahn-Dill-Gebiet. Der Erzabbau begann in der Nähe des heutigen Runkeler Stadtteils Wirbelau im Tagebau. Schon früh geschah dies unter der Regie von Buderus. 1807 steht in den Chroniken. Der Wittekindstollen, 1899 vorgetrieben und etwa 85 Meter unter dem einstigen Förderturm liegend, diente dem Transport des Erzes. Am 31. Mai 1966 endete der Erzbergbau auf Georg-Joseph. Heute dient der Stollen Fledermäusen als Winterquartier.

Der Wittekindstollen führt bis zur Schachtanlage von Georg-Joseph, der tiefste Punkt liegt etwa 350 Meter unter der Erdoberfläche. Von dem Schacht aus geht es natürlich noch weiter, es gab sogar Versuch, bis in andere Abbaugebiete vorzudringen. Dies wurde jedoch nicht weiter verfolgt. Die Gefahr war zu groß, dass es zu Einstürzen kommt.

Die Brecheranlage, 1921 von Buderus direkt neben den Schienen der Lahntalbahn erbaut, dient heute dem Campingplatz. Verwaltung und Sanitärräume befinden sich darin und ein Restaurant ebenfalls. Der Turm ist quasi für die Ewigkeit gebaut und besteht aus Beton, der mit Backsteinen verkleidet ist.

Text: Johannes Laubach, Nassauische Neue Presse