Chemische Werke an der Lahn, die Firma Albert in Fürfurt

Die siebte Sommertour "Chemische Werke an der Lahn, die Firma Albert in Fürfurt" unter der Führung von Herbert Friedrich startet am Donnerstag, 13. August, um 18 Uhr am Bahnhof in Fürfurt. Parkplätze sind zuvor aufzusuchen.
Anmeldung
  • E-Mail mit Stichwort "Sommertour Albert Werke" an a.hohlwein@limburg.ihk.de.
  • Postkarte mit Stichwort "AlbertWerke" an IHK Limburg, A. Hohlwein, Walderdorffstraße 7, 65549 Limburg
Alle Anmeldungen, die bis Montag, 10. August, 12 Uhr vorliegen, werden berücksichtigt. Maximal 40 Teilnehmer können dabei sein. Bei mehr Einsendungen entscheidet das Los.
Die Teilnehmer werden am Montag benachrichtigt. Geben Sie deshalb bitte bei der Anmeldung eine E-Mail und Telefonnummer an.
Die Sommertour von NNP und Industrie- und Handelskammer führt diesmal zu einem längst in Vergessenheit geratenen chemischen Werk an der Lahn nach Fürfurt.

Die Oberlahn-Region ist reich an Bodenschätzen. Schiefer, Eisenerz, Silber, Marmor, Ton und mehr ist dort abgebaut worden. Und es gab Phosphoritvorkommen, die es lohnte, auszubeuten. In Fürfurt, einem kleinen Ort, der heute zur Gemeinde Weinbach zählt, gab es solche Vorkommen. Und es gab die Lahntalbahn, die Ort und Abbaustätten passierte. Das Wehr in der Lahn ermöglichte zudem die Nutzung der Wasserkraft.
Die Summe dieser einzelnen Aspekte lockten den Unternehmer Heinrich Albert nach Fürfurt. Albert hatte sein Unternehmen der Düngemittelerzeugung 1859 gegründet. Auf den Standort an der Lahn war der Unternehmer aus Wiesbaden-Biebrich über die Mineraliensammlung eines Bekannten aufmerksam geworden. In der Sammlung befand sich auch ein Stein Lahnphosphorit. Bevor das Albert-Werk dann in Fürfurt errichtet wurde, gab es natürlich erst einmal die entsprechenden Untersuchungen, ob sich unternehmerischer Einsatz überhaupt lohnt.
Was dann an der Lahn entstand, war außergewöhnlich. In dem Werk und den dazugehörenden Gruben waren bis zu 400 Arbeiter beschäftigt. Das Werk, das sich entlang der Lahn erstreckte, hatte einen eigenen Bahnanschluss. In der Mitte des Geländes erhob sich ein hoher Schornstein. Die Ansiedlung des Werks hatte den Bau eines Bahnhofs zur Folge, es entstanden Wohnhäuser für die Mitarbeiter und mehr.
Tour mit Friedrich
Von dem Werk ist heute nichts mehr vorhanden. Wie es einmal ausgesehen hat, was dort produziert wurde und vieles mehr wird den Teilnehmern der Sommertour am Donnerstag, 13. August, Herbert Friedrich erläutern. Der Wirbelauer kennt das Werk noch aus Überlieferungen in der Familie, sein Großvater hat dort gearbeitet. Wer mit Herbert Friedrich auf Tour geht, sollte mit entsprechendem Schuhwerk ausgestattet sein.
Die Gebäude wurden in den Jahren 1936/37 abgerissen, die Produktion war 1929 eingestellt worden. Mit der Herstellung von weißer Farbe (Lithopon/Zinkweiß) war der Standort von 1900 an aufrecht erhalten worden. Die Phosphoritvorkommen waren schon nach einigen Jahren abgebaut, bis 1900 lief die Produktion aus. Mit dem durch das Lahnwasser erzeugten Strom wurde dort die leistungsfähigste Phosphoritmühle entlang der ganzen Lahn angetrieben. Strom wird mit Hilfe des Wassers aus dem Fluss immer noch erzeugt. Die Turbinen sind etwas moderner geworden.
Text: Johannes Laubach, Nassauische Neue Presse