Festveranstaltung zum 150-jährigen Jubiläum der IHK Limburg
Beim Jubiläumsempfang am 2. Dezember 2015 in der Limburger Josef-Kohlmaier-Halle blickte die IHK Limburg in feierlichem Rahmen mit knapp 400 Gästen zurück auf 150 Jahre Engagement für Wirtschaft und Region, aber auch zuversichtlich nach vorne.
„Die IHK will sich nicht selbst feiern, sondern 150 Jahre wirtschaftliches und ehrenamtliches Engagement für unsere Region“, erinnerte IHK-Präsident Ulrich Heep gleich zu Beginn an das Wirken der vielen Unternehmerinnen und Unternehmern, die als ehrbare Kaufleute Verantwortung übernommen haben. Die Selbstverwaltung der heimischen gewerblichen Wirtschaft könne zurecht stolz sein auf das, was sie seit 1865 trotz der vielen Wechselfälle der Geschichte erreicht habe. Zugleich müsse sie sich aber immer auch wieder erneuern und müsse ihr Blick, wie der eines jeden Kaufmanns, nach vorne gerichtet sein. Heute präsentiere sich die IHK Limburg als eine moderne Organisation, die sich für die gemeinsamen Interessen aller Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistung einsetze und dabei ihre Leistungspalette ständig ausbaue.
Welche Entwicklungen die IHK Limburg bereits hinter sich hat, präsentierte beim Jubiläumsempfang Anke Seeling in ihrer kurzweiligen Moderation. Sie führte zwischen den Gängen des Festmenüs durch den Abend und beleuchtete die historischen Phasen und verschiedenen Aufgaben der IHK. Einen Einblick in die Vergangenheit der IHK und der Region boten den Gästen auch zwei Ausstellungen und Präsentationen mit historischen Motiven. Für Unterhaltung zwischen den Vorträgen sorgten zwei Auftritte der Theatergruppe „Pinocchio“, die zu Beginn und am Ende ihrer Musical-Gala auch Lieder zum Jubiläum der IHK Limburg darboten.
Die IHK Limburg bezeichnete Heep als „gemeinsames Unternehmen aller heimischen Unternehmen“. Sie sei eine Selbsthilfeeinrichtung der Wirtschaft, das Prinzip der Selbstverwaltung durchziehe die Geschichte der IHK wie ein roter Faden und sei ein konstituierender Bestandteil der deutschen Wirtschaftsordnung. Möglich werde dies allerdings nur durch die ehrenamtliche Mithilfe von derzeit mehr als 500 Unternehmern und Führungskräften aller Branchen und Betriebsgrößen. „Ihr Sachverstand aus der Praxis ist unverzichtbar“, bedankte sich der IHK-Präsident bei allen im IHK-Ehrenamt ehemals und aktuell Aktiven.
Heep erläuterte die drei Säulen der IHK-Arbeit (Gesamtinteressenvertretung, Dienstleister für die Wirtschaft, Übernahme hoheitlicher Aufgaben) und blickte zuversichtlich nach vorn. „Wir wollen weiter und entschlossen die Rolle des Impulsgebers übernehmen, um die richtigen Rahmenbedingungen für einen auch in Zukunft starken heimischen Wirtschafsstandort zu schaffen. Und wir wollen uns auch zukünftig stark machen für den Erfolg unserer derzeit knapp 13.000 Mitgliedsbetriebe“, versprach der Präsident. So werde es weiterhin eine der wichtigsten Aufgaben der IHK Limburg sein, Entwicklungsperspektiven aufzuzeigen.
Ebenso wie Ulrich Heep dankte auch der aus Berlin angereiste Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) Martin Wansleben allen Beteiligten für das erfolgreiche Wirken der IHK Limburg. „Wofür stehen wir?“, fragte er – und gab gleich die Antwort: „Wir übernehmen gemeinsam Verantwortung und wollen vorne dabei sein, wenn es darum geht, die Dinge nach vorne zu bringen.“ Die IHKs wollten außerdem als engagiert, zukunftsorientiert und leistungsstark wahrgenommen werden.
In seiner Festansprache widmete sich Wansleben vor allem der „größten Flüchtlingskatastrophe der Nachkriegszeit“. Es sei ein Jammer, dass dem „Land der Macher“ in dieser Krise keine Lösungen einfielen. „In Berlin gibt es die Talkshows über die Flüchtlinge, hier gibt es die Unterkünfte“, appellierte er an die Unternehmer, auch in dieser dramatischen Lage die Ärmel hochzukrempeln und die Probleme gemeinsam mit tüchtigen Leuten Schritt für Schritt zu lösen.
Über eine ganz andere Revolution – nämlich die digitale – sprach, passend zum IHK-Schwerpunktthema „Wirtschaft digital. Grenzenlos. Chancenreich.“, Cherno Jobatey, Fernsehmoderator und Herausgeber der Huffington Post. Im Mittelpunkt seines Vortrages stand die veränderte Mediennutzung und die Macht der Bilder. Diese „stille Revolution“ habe mit ihren Netzwerkeffekten auch Auswirkungen auf Unternehmen und die Art, wie sie Erreichbarkeit herstellen können, erklärte Jobatey anhand von Statistiken und Beispielen. Sein Rat: „Seien Sie findbar – lustig, originell, kompetent. Und seien sie teilbar.“