IHK-Jahresbericht

Jahresbericht 2010

Rückblick und Ausblick

Nach der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise ist Deutschland zu Beginn des Jahres 2010 in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Die meisten Unternehmen konnten rasch wieder durchstarten, weil Konjunkturprogramme, Kurzarbeitergeld und das eigene verantwortungsvolle Handeln dafür gesorgt haben, dass gerade in den mittelständischen Betrieben die Belegschaften gehalten werden konnten. Im IHK-Bezirk Limburg weist das Konjunkturbarometer nach oben. Wenn die Wirtschaft wieder wächst, hat unsere Region als Brückenkopf zwischen Rhein-Main und Rhein-Ruhr hervorragende Ausgangsbedingungen. 
Eine positive Entwicklung braucht allerdings auch Rahmenbedingungen, die den Standort voranbringen. Im neuerlichen Aufschwung ist es besonders wichtig, dass die richtigen Entscheidungen getroffen werden. Neben dem Ausbau der Infrastruktur ist die Sicherung des Fachkräftebedarfs ein zentrales Thema. Deshalb dreht sich 2011 in der IHK Limburg alles um das Jahresthema: „Gemeinsam für Fachkräfte“.
Nur wenn die Belegschaften – und auch die Unternehmerschaft – weiblicher, internationaler, älter und vor allem qualifizierter werden, können wir uns erfolgreich im Wettbewerb behaupten.
Die IHK Limburg wird auch weiterhin im Interesse der Mitglieder arbeiten.

Standortpolitik

Regionale Konjunktur mit stabilem Aufwärtstrend
Die Konjunkturerholung der Unternehmen im Bezirk der IHK Limburg hat sich weiter gefestigt. Der Gesamtklimaindex ist von 95 Punkten zu Beginn 2010 auf 118 Punkte zum Ende 2010 gestiegen. Der IHK-Konjunkturklimaindex steht damit so hoch wie zuletzt vor 4 Jahren. Deutschland hat sich insgesamt mit großen Schritten aus der Krise befreit und die wirtschaftliche Entwicklung in 2010 ist auch für die heimischen Unternehmen gut verlaufen, viel besser als sie es noch zum Jahresanfang 2010 erwartet hatten. Die wirtschaftliche Erholung wird nicht nur mehr vom Außenhandel angetrieben. Die Industrie, bei der es nach dem Krisentiefpunkt aufgrund von Auslandsaufträgen nach oben ging, wurde in 2010 auch von gestiegenen Inlandsaufträgen befeuert. Für 2011 rechnen die heimischen Unternehmen insgesamt mit einer Fortsetzung der guten Entwicklung. Unsicherheiten bezüglich der weiteren konjunkturellen Entwicklung in den nächsten 12 Monaten empfinden die Unternehmen vor allem im Blick auf die steigenden Energie- und Rohstoffpreise und die Inlandsnachfrage. Es wird befürchtet, dass die Rohstoffpreise aufgrund der höheren Nachfrage im Zuge der wirtschaftlichen Erholung weiter nach oben gehen. Bezüglich der Inlandsnachfrage hofft man, dass die Konsumfreude angesichts der guten Beschäftigtenzahlen und der stabilen allgemeinen Aufwärtsentwicklung zunimmt; so könnte der Binnenkonsum bei nachlassender Exportdynamik die konjunkturelle Erholung stützen. Als Unsicherheitsfaktor werden auch die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen genannt, wobei vor allem das hohe Staatsdefizit und die Entwicklung des Euro beunruhigen.
Schnelle Internetanschlüsse sind wichtiger Standortfaktor
Mit einem Positionspapier zum Breitbandausbau bezog die IHK Limburg Stellung zur wirtschaftlichen Bedeutung schneller Internetanschlüsse und betonte, dass leistungsfähige Breitbandanschlüsse zu einem wesentlichen Standortkriterium für Unternehmen geworden sind: Eine unzureichende Infrastruktur erschwert es der Wirtschaft, an modernen Informations- und Kommunikationstechniken teilzuhaben. Damit sind Produktivitätsverluste und Wettbewerbsnachteile – nicht nur für einzelne Firmen sondern auch für die Region verbunden. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass das Engagement der regionalen Akteure entscheidend dafür ist, ländliche Regionen beim Breitbandausbau voranzubringen. Erfreulicherweise wird an Hand zahlreicher Beispiele auch im Landkreis Limburg-Weilburg deutlich, dass Kommunen ihre Rolle im Breitbandausbau angenommen haben und entsprechend handeln. Die wesentlichen Voraussetzungen für den flächendeckenden Breitbandausbau wurden in dem IHK-Positionspapier zusammengetragen, welches die IHK Limburg den Verantwortlichen der Region bereits als Anregung für ihr Engagement zur Verfügung gestellt hat.
Fachkräfte werden knapp
Die IHK Limburg hat die heimischen Unternehmen in 2010 nach ihrer Beschäftigungspolitik befragt und mit welchen Folgen der demographischen Entwicklung die Unternehmen rechnen. Rund drei Viertel der Unternehmen rechnet mit deutlichen Auswirkungen der demographischen Entwicklung auf die Beschäftigung, vor allem ein Fachkräftemangel und ein Mangel an Auszubildenden wird befürchtet. Die Unternehmen stellen sich auf eine starke Alterung der Belegschaft und auch in diesem Zusammenhang auf einen steigenden Weiterbildungsbedarf ein. Für eine stärkere Einstellung älterer Arbeitnehmer förderlich wäre ein flexiblerer Kündigungsschutz und auch eine Lockerung der Befristungsregeln würde sich nach Einschätzung der heimischen Unternehmen positiv auswirken.
Tourismus und demografischer Wandel
Wie können ältere Gäste und Touristen als Kunden von morgen gewonnen werden? Ist deren Betreuung künftig überhaupt gewährleistet? Reicht die tourismusrelevante Infrastruktur aus? Diese und viele Fragen mehr wirft der demografische Wandel auf, die es in nächster Zukunft zu beantworten gilt. Die IHK Limburg ist dem in 2010 nachgegangen und hat in einem Schwerpunktthema Tourismusverantwortliche und Leistungsanbieter des Tourismus im Landkreis befragt und deren Einschätzungen und Lösungsansätze beispielhaft dargestellt. Dabei zeigte sich, zum einen muss man sich auf im Durchschnitt ältere Kunden einstellen, zum anderen bringt der demografische Wandel ein knapper werdendes Fachkräftereservoir.
1100 Jahre Limburg und sein Verkehr
Anlässlich auch der 1100-Jahr–Feier von Limburg war Bürgermeister Martin Richard zu Gast im IHK-Verkehrsausschuss. „In Limburg hat sich in den letzten Jahren viel getan, aber es muss auch noch einiges getan werden“, wurde dem Limburger Bürgermeister Martin bestätigt. Mit ihm wurden bei den anstehenden auch die geplante Südumgehung besprochen, bei der zunächst das Ergebnis hydrogeologischer Gutachten abzuwarten sei. Auch die B-8-Umgehung für Elz wurde diskutiert. Hier werde noch eine Verträglichkeitsprüfung für ein FFH-Gebiet durchgeführt. Danach könnte für das Projekt erneut diskutiert werden, welche der Trassen die günstigste sei. Aus dem Ausschuss wurde darauf hingewiesen, dass der Standort Elz nicht von Limburg blockiert werden dürfe.
LKW-Sperrungen würden Limburger Wirtschaft treffen
Die Stadt Limburg hat in 2010 Überlegungen bekannt gemacht, wie man hohe Schadstoffwerte in der Innenstadt von Limburg durch verkehrliche Maßnahmen reduzieren könne, u.a. ist von drohenden Fahrverboten für LKW die Rede. In einem Schreiben an die Stadt Limburg, einer Sitzung des IHK-Verkehrsausschuss mit dem Verkehrsplaner der Stadt Limburg und in einer Pressemeldung hat die IHK darauf hingewiesen, dass Sperrungen für den LKW-Verkehr einen erheblichen Eingriff in den Wirtschaftsverkehr bedeuten würden und gebeten vor allem die betroffenen Wirtschaftskreise in die Überlegungen der Stadt mit einzubeziehen.
Lärmaktionsplan für Mittelhessen
Der IHK-Verbund Mittelhessen hat in einer Stellungnahme zum Lärmaktionsplan Mittelhessen die Maßnahmen zur Lärmminderungsplanung aus Sicht der Wirtschaft bewertet. Aus Sicht der IHKs müssen dabei Maßnahmen Vorrang haben, die an der Quelle ansetzen mit dem Ziel, Lärm erst gar nicht oder nur begrenzt entstehen zu lassen. Zugleich müssen aber die Belange des Wirtschaftsverkehrs so berücksichtigt werden, dass Standorte nicht an Attraktivität verlieren oder aufgegeben werden müssen und im Ansiedlungswettbewerb ihre Chancen behalten. Für Straßenabschnitte in Limburg (Schiede, Frankfurter Straße, Diezer Straße) wurden Temporeduzierungen für die Nachtzeit vorgeschlagen. Diese sind nach einer ersten Einschätzung der IHK Limburg keine unzumutbare Beeinträchtigung des Wirtschaftsverkehrs, allerdings ist noch zu untersuchen, ob damit eine relevante Lärmminderung erreicht werden kann.
Ausblick
Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist Standortfaktor
Im Zusammenhang mit dem IHK-Jahresthema „Gemeinsam für Fachkräfte“ sind für 2011 besondere Projekte geplant.
Vorgesehen ist eine Auszeichnung familienfreundlicher Unternehmen, welche die besonderen Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf in den heimischen Unternehmen würdigen. Damit wird der Wettbewerb mit dem Titel: „Erfolgsfaktor Familie!“ zum Abschluss gebracht, den das Bündnis für Familien im Landkreis Limburg- Weilburg mit Unterstützung der IHK initiiert hat, um den Stellenwert und die Bedeutung familienfreundlicher Maßnahmen in Unternehmen, Institutionen und Behörden hervorzuheben. Für 2011 ist auch eine Umfrage zu den Betreuungsmöglichkeiten der Grundschulen im Landkreis geplant. Denn ob Mitarbeiter ihre Familie und Arbeit gut miteinander vereinbaren können, hängt oft ganz entscheidend von der vorhandenen Betreuung, auch am Nachmittag ab. Die IHK wird über die Ergebnisse berichten und die beste Betreuung herausstellen.
Im Rahmen des Jahresthemas wird einer Veranstaltung in der IHK in Zusammenarbeit mit Fachleuten von außen und heimischen Unternehmensvertretern beleuchtet werden, welche Formen der Arbeitszeitregelungen dazu beitragen können, die Erfordernisse der Betriebsabläufe und die Gegebenheiten der Familiensituation besser in Einklang zu bringen.
Verkehrsinfrastruktur weiterentwickeln
In 2011 sollen zusammen mit dem Ehrenamt neue Anstöße für wichtige Verkehrsprojekte gegeben werden, denn die Verkehrsinfrastruktur ist einer der wichtigsten Standortfaktoren für die heimischen Unternehmen. U.a. soll dafür eine flächendeckende Verkehrsbefragung bei den Unternehmen durchgeführt werden.
IHK-Zeitschrift optimieren
Die Mitgliederzeitschrift der IHK Limburg „Wirtschaftin Mittelnassau“ wird in einer Auflage von 12000 Exemplaren gedruckt. In 2011 soll die Zeitschrift auf Basis einer bundesweiten Bewertung der IHK-Zeitschriften weiterentwickelt werden und die Anregungen zur sprachlichen, gestalterichen und inhaltlichen Optimierung umgesetzt werden.

 

Starthilfe und Unternehmensförderung

Stark für den Aufschwung
Mit dem IHK-Jahresthema 2010 „Stark für den Aufschwung“ wurde die heimische Wirtschaft in drei Bereichen, nämlich der Finanzierung, der Innovation und neuer Märkte unterstützt. Durch zahlreiche Veranstaltungen, Seminare und Vorträge sowie Beratungen wurde der heimischen Wirtschaft in diesen Bereichen geholfen. 2010 fanden monatlich regionale Unternehmersprechtage zu den Themen Unternehmens-finanzierung, Marketing und Vertrieb, zur Unternehmensnachfolge sowie Unternehmenssicherung statt. Die IHK Limburg war 2010 auch als sog. Regionalpartner der KfW für das Beratungsförderprogramm „Runder Tisch“ tätig. Am 18. Februar 2010 folgten mehr als 40 Teilnehmer der Einladung der IHK Limburg zu einer Veranstaltung mit dem Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Steffen Kampeter. Am 23. Februar 2010 kamen die Firmenkundenbetreuer von Banken und Sparkassen im Raum Limburg-Weilburg zu ihrem jährlichen Erfahrungsaustausch in der IHK zusammen. Dieses Treffen fand bereits zum dritten Mal statt. Im März wurde an einem Vortragsabend unter dem Motto „Technologietrends – Perspektiven für den Mittelstand“ ein Einblick in die technologische Zukunft gegeben. Unter dem Dach des Jahresthemas fand am 6. Mai 2010 ein Aktionstag zur Liquidität statt, an dem die IHK Limburg gemeinsam mit den Wirtschaftsjunioren Limburg-Weilburg-Diez Vorträge angeboten hat. Als Gast durfte die IHK am 22. September 2010 auch den Kreditmediator der Bundesregierung, Hans-Joachim Metternich begrüßen, der die Kreditmediation als eine Möglichkeit der Unterstützung für Unternehmen mit Finanzierungsschwierigkeiten präsentierte. Das erste Produktionsleiter-Treffen von Industriebetrieben aus dem IHK-Bezirk Limburg wurde am 19. Oktober 2010 in der Harmonic Drive AG in Limburg durchgeführt.
Darüber hinaus lieferten zahlreiche Beiträge in der IHK-Zeitschrift „Wirtschaft in Mittelnassau“ den Mitgliedern aktuelle Informationen zum Jahresthema. Viele Unternehmer nutzen die Beratungsangebote der IHK sowie ihrer Kooperationspartner.
Ausschüsse
Die Mitglieder des Handels- bzw. Industrieausschusses trafen sich ein- bzw. zweimal im Jahr. Beide Ausschüsse diskutierten anhand der Prioritätenliste Themen, die man sich für diese Legislaturperiode vorgenommen hatte. Vorsitzende des 20 Mitglieder umfassenden Handelsausschusses ist Vizepräsidentin Petra Häuser (Eisen-Fischer G.m.b.H. & Co.KG, Limburg). Vorsitzender des 22 Mitglieder starken Industrieausschusses ist Klaus Rohletter (Albert Weil AG, Limburg). Die Mitgliederlisten sowie Details zu den Aktivitäten der Ausschüsse sind unter www.ihk-limburg.de abrufbar.
Gründertag
Idee > Planung > Gründung. Auf alle Fragen zum Weg in die Selbstständigkeit gab es beim Gründertag am 28. Oktober in der IHK Antworten. Zahlreiche Aussteller standen den ca. 70 Teilnehmern individuell Rede und Antwort. Der Haupt-Vortrag „Ohne Moos nichts los…“ wurde von Vertretern der Vereinigten Volksbank Limburg eG, der Kreissparkasse Limburg und der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen gehalten. Zudem wurden zwei Workshops angeboten: „Businessplan“ durch das RKW Hessen und „Von Gründern für Gründer: Die 10 Todsünden beim Gründen eines Unternehmens“ durch die Wirtschaftsjunioren Limburg-Weilburg-Diez. Die Agentur für Arbeit Limburg, die IHK Limburg, die Kreishandwerkerschaft Limburg-Weilburg und die Wirtschaftsförderung Limburg-Weilburg-Diez organisierten dieVeranstaltung zum 14. Mal.
IHK-Ehrenurkunden
In 2010 hat die IHK Limburg fast genau soviel Ehrenurkunden ausgestellt wie im Vorjahr. Der Großteil davon, nämlich 107 Stück, betrifft Mitarbeiter, die lange Zeit – also 10 Jahre und mehr (in 5-Jahresschritten) – in Mitgliedsunternehmen der IHK Limburg beschäftigt sind. Die Unternehmen nehmen solche Jubiläen zum Anlass, mit den Urkunden ihre Wertschätzung gegenüber langjährigen Mitarbeiter/-innen zum Ausdruck zu bringen und die täglichen Leistungen zu honorieren.
IHK-Umfragen  „Finanzierungsbedingungen“
Die IHK befragte an drei Umfragenterminen die Unternehmen zur Entwicklung ihrer Finanzierungskonditionen. Detaillierte Ergebnisse sind unter www.ihk-limburg.de > Presse > 2010 > Nr. 71, 40, 9 abrufbar.
Erfahrungsaustausch
Für einen Erfahrungsaustausch hatte die IHK Limburg am 23. Februar 2010 die Firmenkundenbetreuer der im IHK-Bezirk ansässigen Kreditinstitute eingeladen. Die Schwerpunkte der Veranstaltung waren die Spruchpraxis zu Krediten im Bereich der Wirtschaftsförderung sowie die Beratungsförderung in Hessen – insbesondere die Krisen- und Sanierungsberatung für KMU. Dazu referierten als Gäste Matthias Jung von der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen sowie Roland Nestler vom RKW Hessen.
Rückblick in Zahlen
Stellungnahmen +
Erstinformation/Beratung
Anzahl
Gewerbeuntersagungsverfahren
(§ 35 Gewerbeordnung)
46
Fördermöglichkeiten
(Bürgschaften, Zuschüsse zur
Existenzgründung)
15
Selbstständige gewerblicher
Tätigkeit von Ausländern
(§ 21 Aufenthaltsgesetz)
27
Zurückstellung vom
Wehr- oder Zivildienst
9
Existenzgründung –
Erstinformation und Individuelle
Beratung
213

 
Veranstaltung Teilnehmer
Gaststättenunterrichtung
(4x)
69
Regionaler Unternehmersprechtag
(7x)
37
Patent- und Erfi ndersprechtag
(4x)
21
Sprechtag Marketing und
Vertrieb (7x)
29
Sprechtag Unternehmensnachfolge
(4x)
11
Ausblick
Gemeinsam für Fachkräfte
Auch 2011 stellt die IHK-Organisation ihre Arbeit unter ein Motto. Passend zum Jahresthema „Gemeinsam für Fachkräfte“ plant der Geschäftsbereich Starthilfe und Unternehmensförderung eine Veranstaltung zur betrieblichen Gesundheitsförderung. Für ältere Unternehmensgründer bietet die IHK vor dem Hintergrund der Steigerung der Erwerbsbeteiligung Älterer einen „Sprechtag Gründer 50 Plus“ an.
Sprechtage
Die IHK Limburg bietet auch im Jahr 2011 wieder verschiedene, regelmäßig stattfindende Sprechtage für Existenzgründer und Unternehmer an. Der Sprechtag zur Unternehmensnachfolge, der gemeinsam mit den Wirtschaftspaten e.V. durchgeführt wird, informiert Nachfolger, die sich durch Übernahme selbstständig machen möchten und Selbstständige, die ihr Unternehmen inner- oder außerhalb der Familie weitergeben wollen. Auch für Marketing- und Vertriebsfragestellungen steht im Rahmen der Sprechtage ein Berater zur Verfügung. Zusammen mit der WI-Bank, dem RKW Hessen und der Wirtschaftsförderung Limburg-Weilburg-Diez bietet die IHK einen regionalen Unternehmersprechtag an, bei dem Fragen zur Finanzierung und Förderung im Mittelpunkt stehen. Für alle Sprechtage können kostenfreie, individuelle Gesprächstermine vereinbart werden.
Ausschuss-Arbeit
Sowohl Industrie- als auch Handelsausschuss werden sich 2011 intensiv mit Branchenfragen auseinander setzen. Für den Industrieausschuss wird u.a. das Thema Energiemanagement auf der Agenda stehen; in der zweiten Jahreshälfte ist eine Sitzung bei der Feig Electronic GmbH in Weilburg vorgesehen. Der Handelsausschuss behandelt als ein Schwerpunktthema „Technologische Entwicklungen im Handel“.
Gründertag
Gemeinsam mit den weiteren Veranstaltern, der Agentur für Arbeit Limburg, der Kreishandwerkerschaft Limburg-Weilburg sowie der WfG Limburg-Weilburg-Diez GmbH, organisiert die IHK am 27. Oktober den 15. Gründertag – eine kostenfreie Informations- und Beratungsplattform in der IHK für alle Gründungsinteressierten.

Innovation und Umwelt

Beratung
In den Bereichen Umwelt/Energie konnten 65 Nachfragen aus dem IHK-Bezirk Limburg durch Erstinformation oder individuelle Beratung bedient werden. Für die Felder Innovation/Technologie waren es 24. Die kostenfreie Beratung an den vier Patent- und Erfindersprechtagen in der IHK Limburg nutzten 21 Interessenten.
Beratungssprechung Energieeinkauf
In Kooperation mit dem Bundesverband der Energie-Abnehmer e. V. fand am 23. September 2010 im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Energie erfolgreich managen“ ein Unternehmersprechtag unter dem Titel „Energie clever einkaufen“ in der IHK Limburg statt.
Newsletter
Fachinformationen frei Haus bieten die monatlichen Newsletter „Innovationsnachrichten Hessen“ sowie die „ECO-Post – Meldungen aus Umwelt-, Energie- und Verbraucherpolitik“. Beide werden an umfangreiche E-Mail-Verteiler versandt und stehen unter www.ihk-limburg.de kostenfrei zum Download zur Verfügung.
Veranstaltungen Umwelt/Energie
Die Umweltberatung im IHK-Verbund Mittelhessen bot erneut interessante Weiterbildungsmöglichkeiten. So lief zum zweiten Mal der Zertifikatslehrgang „EnergieManager (IHK)“. In 140 Präsenzstunden und 60 Selbstlehrstunden wurden neben Management-Know-how auch praktische technische Grundlagen vermittelt. Außerdem fanden mittelhessenweit vom 26. August bis 6. Oktober Veranstaltungen zum Thema „Energieeinsparen im Unternehmen“ statt. In den Veranstaltungen ging es um die Ermittlung des betrieblichen Energieverbrauchs und Tipps zur energiesparenden Beleuchtung und Computeranlagen.
Veranstaltungen - Innovation
Am 23. März ging ein Vortragsabend „Technologietrends“ auf die Reise in die technologische Zukunft, es gab 42 interessierte Zuhörer. Der Weilburger Trialog stand am 18. Juni unter dem Schwerpunkt „Grüne Innovationen“. Der Arbeitskreis Sensorsysteme Mittelhessen traf sich in einem Limburger Unternehmen, der MOBA Mobile Automation AG. Und schließlich beteiligte sich die IHK Limburg im Rahmen des IHK-Jahresthemas 2010 an einem bundesweiten IHK-Aktionstag „Innovationsförderung“. Landesweit wurden zahlreiche weitere interessante Weiterbildungsmöglichkeiten, z. B. der Zertifikatslehrgang „Innovationsmanager (IHK)“ angeboten.
Gründung der Eco-Academy
Die Kooperationsverträge zwischen dem IHKVerbund Mittelhessen und der Uni Gießen sind unterzeichnet. Für die mittelhessische Wirtschaft wird derzeit ein umfangreiches Weiterbildungskonzept für die Bereiche Umwelt und Energieeffizienz aufgestellt. Grundlage bildet dabei der IHK-Umweltbeauftragte, der die Kompetenz der Abfall-, Gewässerschutz- und Immissionsschutzbeauftragten bündelt. Sowohl für Einsteiger als auch Fortgeschrittene in diesem Bereich werden Workshops angeboten.
Ausblick
Veranstaltungen - Innovation
Weiterhin im Angebot sind die Patent- und Erfindersprechtage. Der 27. Weilburger Trialog steht am 27. Mai 2011 unter dem Schwerpunkt „Abschlussprojekte der Technikakademie Weilburg: kreativ, innovativ, professionell“. Ebenso treffen sich in 2011 die Arbeitskreise Elektromobilität und Sensorsysteme. Gemeinsam mit der FH Gießen fi ndet eine Automotive-Veranstaltung statt. Im Oktober ist eine Veranstaltung zum Thema „Technologieorientierte Gründungen“ geplant. Um den „Einsatz von innovativen Mikrosystemen im Maschinenbau“ geht es bei einer Veranstaltung im November. Landesweit werden zahlreiche weitere interessante Weiterbildungs-möglichkeiten wie die Zertifikatslehrgänge „Innovationsmanager (IHK)“ oder „Methodenpass (IHK)“ angeboten.
Veranstaltungen – Umwelt/Energie
Die Umweltberatung im IHK-Verbund Mittelhessen bietet über die neu gegründete Eco-Academy interessante Weiterbildungsmöglichkeiten an. Die Eco-Academy ist eine Weiterbildungskooperation des IHK-Verbundes Mittelhessen und der Professur für Abfall- und Ressourcenmanagement der Justus-Liebig-Universität Gießen. So sind 2011 Seminare zu den Themen Abfallmanagement, Immissions- sowie Gewässerschutz geplant; zum Beispiel für den 12. Mai „Immissionsschutzseminar für (Quer)-Einsteiger“. Weiterhin bietet der IHK-Verbund den Zertifikatslehrgang „EnergieManager (IHK)“ an.

International

Dienstleistungen für den Export
Im Geschäftsbereich International finden die Mitgliedsunternehmen in der IHK Limburg einen Ansprechpartner für alle Fragen der Außenwirtschaft. Ob es um das richtige Formular für ein Zollverfahren, die Förderung einer Auslandsmesse, einen empfehlenswerten Ansprechpartner in Rumänien geht, die IHK hilft weiter. 721 Beratungsgespräche fanden in 2010 statt. Darüber hinaus bot die IHK spezielle Seminare an zu Themen wie Neuerungen im Zollrecht, Einsteigerseminar Zollabwicklung, Fachseminar Warenursprung- und Präferenzrecht, Exportabwicklung für Fortgeschrittene, Umsatzsteuerrecht bei der Ausfuhr, Erfolgsfaktoren für die Erschließung von Auslandsmärkten, Umsatzsteuer bei internationalen Geschäftsvorfällen und Zahlungsabsicherung im Auslandsgeschäft. Monatlich versendet die IHK-Limburg einen kostenlosen Außenwirtschafts-Informationsdienst.
Notwendige Exportdokumente
Als besonderer Service sind im Service-Center der IHK alle gängigen Zollformulare kurzfristig erhältlich. Doch die IHK verkauft nicht nur jedes Jahr ca. 4.700 Zollformulare, sondern die Exportunternehmen können sich bei der IHK bestimmte vor allem für den Import in anderen Länder vorgeschriebene Dokumente ausstellen lassen. Daneben gibt die IHK immer wieder knapp gefasste Merkblätter zu häufig angesprochenen Themen im Bereich Außenwirtschaft heraus. Hinzu kommen Fachbroschüren für die praktische Arbeit die im Service-Center der IHK Limburg erhältlich sind. Viele weitere Informationen und Info-Quellen finden sich auch auf der Homepage der IHK-Limburg unter der Rubrik Internationales.
Zahlen aus 2010
Außenwirtschaftsformulare
verkauft
4 690
Ursprungszeugnisse ausgestellt 1 772
Außenwirtschaftspapiere
ausgestellt
224
Carnets A.T.A. ausgestellt 26
Seminare Außenwirtschaft 10
Länderinformationstage
In Limburg wurde 2010 ein Länder-Sprechtag USA angeboten und im Rahmen der deutschlandweiten AHK-Aktionstage fand in der IHK Limburg auch der Wirtschaftstag Indien statt, bei dem in Zusammenarbeit mit der Deutsch-Indischen Handelskammer der Auslandsmarkt Indien mit seinen Chancen und Risiken umfassend beleuchtet wurde. Die diesjährige Aussenwirtschaftswoche der hessischen IHKs bot Beratungen rund um die Themen Finanzierung, Marktzugang und interkulturelle Training.
Authorized Economic Operator
Die Einführung des „Zugelassenen Wirtschaftsbeteiligten“ (Authorized Economic Operator - AEO) war in 2010 eine der meist diskutierten Neuerungen des Zollrechts. Grundlage ist die sogenannte Sicherheitsreform des europäischen Zollrechts. Die IHK hat den betroffenen Unternehmen in 2010 frühzeitig verschiedene Hilfen angeboten und u.a. zusammen mit dem Hauptzollamt Informationsveranstaltungen durchgeführt.
Partner im Auslandsgeschäft
Der Marktzugang in anderen Ländern ist komplex. Die AHKs (Auslandshandelskammern) kennen sich mit diesen Herausforderungen aus. Die IHK Limburg hat in 2010 besonders intensiv die Dienstleistungen der AHKs für die exportorientierten heimischen Unternehmen dargestellt und auch auf die Fördermöglichkeiten einer Beratung durch die AHKs hingewiesen.
Ausblick
Zu den für einige Mitgliedsunternehmen noch „neuen“ Märkten Russland und Niederlande sind in Limburg für die Unternehmen in Mittelhessen zusammen mit den betreffenden Auslandshandelskammern Sprechtage geplant. bei denen sich interessierte Exportunternehmen individuell über den die Chancen dieser Auslandsmärkte und den Marktzugang informieren können. Große Wachstumsmärkte wie China, Indien oder Brasilien bieten immense Geschäftschancen, erfordern aber andererseits eine gründliche Vorbereitung. Die hessischen IHKs bieten dazu in 2011 mit dem 1. Hessische Außenwirtschaftstag erstmals eine landesweite Plattform. Einzelne Auslandsmärkte werden vorgestellt und hessische Unternehmen werden von ihren Erfahrungen berichten. Bis spätestens Ende 2011 müssen im Exportbereich Inhaber vereinfachter Verfahren (insbesondere Zugelassene Ausführer) die Voraussetzungen des AEO (Authorized Economic Operator) erfüllen. Die IHK Limburg wird deshalb zusammen mit dem IHK-Verbund Mittelhessen weitere AEO-Informationsveranstaltungen anbieten, um noch bestehende Unsicherheiten bei den heimischen Exportunternehmen abzubauen.

Aus- und Weiterbildung

AUSBILDUNG
Analog zur positiven Entwicklung der Konjunktur konnten in 2010 auch verstärkt neue Ausbildungsverhältnissen eingetragen werden. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 2010 2,6 % mehr Ausbildungsverhältnisse abgeschlossen, d.h., dass 556 Jugendliche eine Duale Ausbildung begonnen haben. Die Duale Ausbildung ist ein Stück Zukunftssicherung für uns alle, denn durch sie gewinnen wir den handlungsorientiert ausgebildeten Fachkräftenachwuchs, den auch unsere heimische Wirtschaft benötigt, um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben.
Insgesamt betreute die IHK 1390 Ausbildungsverhältnisse.
Um Unternehmen für die Fachkräftesicherung auch über die Duale Ausbildung hinaus Perspektiven zu bieten, soll ein Standort der Fachhochschule Gießen-Friedberg, mit dem Dualen Studium „Betriebswirtschaft, Schwerpunkt Mittelstandsmanagement“ in Limburg etabliert werden. Die IHK unterstützt diese Initiative tatkräftig. Es gibt bereits zahlreiche Unternehmen, die ihren Führungsnachwuchs aus den eigenen Reihen heranbilden und junge Leute dual studieren lassen.
Ausbildungschampions
18 Auszubildende, die ihre Abschlussprüfung mit der Note „Sehr gut“ bestanden hatten und ihre Ausbildungsunternehmen wurden 2010 im Rahmen des IHK-Jahresempfangs als „Ausbildungschampions“ geehrt. Auch dies wieder ein Beweis für die die hohe Qualität in der Ausbildung vor Ort.
Ausbildung 2010 / Zahlen der IHK Limburg
Ausbildungsverhältnisse insgesamt 1 390
davon: kaufmännische 943
davon: gewerblich-technische 447
Neu eingetragene
Ausbildungsverhältnisse
556
davon: kaufmännische 406
davon: gewerblich-technische 150
Bestehende
Umschulungsverhältnisse
107
Ausbildende Betriebe 466
in kaufmännischen Berufen 366
in gewerblich-technischen Berufen 58
in kaufmännischen und
gewerblichen Berufen
42
Ausbildungsberufe 82
davon: kaufmännische 39
davon: gewerblich-technische 43
Prüfungsteilnehmer
Abschlussprüfungen 680
Zwischenprüfungen 507
Prüfungsausschüsse
für kaufmännische
Ausbildungsberufe
28
für gewerblich-technische
Ausbildungsberufe
10
Ehrenamtliche
Prüfungsausschussmitglieder
274
Der tägliche Kontakt zu Unternehmen, Ausbildern, Eltern, Auszubildenden und Prüflingen nimmt einen überaus hohen Stellenwert in der Arbeit der hauptamtlichen Mitarbeiter der IHK ein.
WEITERBILDUNG
Ausbildereignungslehrgänge
Die drei angebotenen Lehrgänge und deren unterschiedlichen Zeitmodelle waren in 2010 ausgebucht. Die Anzahl der Prüfungen stieg weit über die Teilnehmerzahl der Lehrgänge hinaus. Grund hierfür waren die Prüflinge aus Unternehmen, die unternehmensintern auf die Prüfung vorbereitet wurden.
Bilanzbuchhalterlehrgang
Im Herbst 2010 absolvierten 24 Teilnehmer des Lehrgangs 2008 – 2011 ihre letzte schriftliche Prüfung. Die 22 Teilnehmer des Lehrgangs, der Frühjahr 2010 begonnen hatte, legten ihre erste schriftliche Prüfung im September ab.
„Geprüfter Industriemeister Metall und Elektro“
Die 26 Teilnehmer des im März 2009 gestarteten Lehrgangs legten im Mai 2010 die erste Prüfung, die sogenannte Basisqualifikation ab.
IHK-Zertifikatslehrgang
Die Teilnehmer des IHK-Zertifikatslehrgangs „Internationale Rechnungslegung“ konnten im Oktober 2010 ihre Zertifikate entgegennehmen.
Weiterbildung 2010
Teilnehmer der Lehrgänge
kaufmännische 44
gewerblich-technische 23
Teilnehmer an
Ausbildereignungs-Lehrgängen
65
Teilnehmer an Vorbereitungslehrgängen
zu Berufsabschlussprüfungen
122
Teilnehmer an
Fortbildungsprüfungen
397
Prüfungsausschüsse 5
Ehrenamtliche
Prüfungsausschussmitglieder
71
Weitere Zahlen 2010
Beratungen
Ausbildungsberatung
der Ausbildungsberaterin
439
Weiterbildungsberatung 664
Schlichtungsverfahren
Berufsausbildung 3
Sitzungen mit Beteiligung
des Ehrenamtes
Prüfungsausschüsse 26
Schlichtungsausschuss 3
Berufsbildungsausschuss 2
Kein Rückgang der Eintragungen
Prognosen, dass mit einem weiteren Rückgang an Eintragungen in 2010 zu rechnen sei, bestätigten sich nicht. Noch Ende 2009 ging man, aufgrund der Krise davon aus, dass weit weniger Ausbildungsverhältnisse eingetragen würden. Die positive Entwicklung der Wirtschaft und damit die verbesserten Geschäftserwartungen zu Beginn 2010 wirkten sich auch auf die Ausbildung aus, viele Unternehmen weiteten ihr Angebot an Ausbildungsplätzen aus.
Anzahl der Schulabgänger noch stabil
Im Hinblick auf den demografischen Wandel stellte sich im Landkreis Limburg-Weilburg die Situation auch 2010 noch etwas anders dar, als z. B. in den Ballungszentren. Die Anzahl der Schulabgänger ist noch verhältnismäßig stabil. 2010 wurden die Vereinbarungen zum Hessischen und nationalen Pakt für Ausbildung zum zweiten Mal verlängert. Die IHK Limburg wird gemeinsam mit den Paktpartnern einzelne, für die Region interessante Schwerpunkte aus den beiden Paktvereinbarungen aufgreifen und umsetzen.
Beachtenswert in der Weiterbildung waren die ausgebuchten „Championstrainings“ für die Auszubildenden im Herbst.
Bei den allgemeinen Seminaren wurden verstärkt die sachbezogenen Angebote nachgefragt, die das berufliche Know-How vertieften.
Prüfungswesen
Die gezielte persönliche Beratung – auch in Verbindung mit einem Qualifizierungs-scheck – wurde häufiger als bisher in Anspruch genommen. Einen noch größeren Raum nahm das Prüfungswesen im Bereich der Fort- und Weiterbildung ein. So konnten wir insgesamt 397 Absolventen von Lehrgängen prüfen. Die gestiegene Anzahl an Prüfungen machte es nötig, Prüfungsausschüsse einzusetzen und Prüfer zu berufen. Nur aufgrund des ehrenamtlichen Engagements und der sachlichen und fachlichen Kenntnisse der Prüfer kann dem hoheitlichen Auftrag, öffentlich-rechtliche Prüfungen durchzuführen, Rechnung getragen werden.
Ausblick
Das IHK-Jahresthema 2011 lautet „Gemeinsam für Fachkräfte – bilden, beschäftigen und integrieren“. Mit diesem IHK-Jahresthema soll das Bewusstsein für die Notwendigkeit verstärkter Bildungsanstrengungen erhöht, Strategien für die Fachkräftesicherung entwickelt und anhand von Praxisbeispielen gezeigt werden, wie die Herausforderung zurückgehender Erwerbspersonenzahlen gemeistert werden können. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK)und die IHKs vor Ort werden Veranstaltungen, Aktionen und Projekte rund um das Thema „Fachkräftesicherung“ durchführen, um das Thema gegenüber der Öffentlichkeit und der Politik zu positionieren. Auch die IHK Limburg wird im Laufe des Jahres zahlreiche Veranstaltungen anbieten, die spezielle Aspekte des IHK-Jahresthemas 2011 aufgreifen.

Recht und Fair Play

Gut beraten
Auch im Jahr 2010 gab es wieder zahlreiche Anfragen in Rechtsangelegenheiten. Die Beratungsschwerpunkte lagen dabei im Allgemeinen Zivilrecht, Arbeitsrecht und Internetrecht.
Beratungen 2010:
Rechtsauskünfte 550
Wettbewerbsrecht 4
Einigungsstellenverfahren 1
Neu erstellte Merkblätter
zu Rechtsthemen
2
Stellungnahmen 2010:
Registereintragungen
und Firmenrecht
187
Erlaubnispfl ichtige Gewerbe 53
Festsetzung von Messen, Märkten und
Ausstellungen und Zulässigkeit von
Wanderlagern und Versteigerungen
50
Neben der Beratung führte die IHK Limburg für ihre Mitglieder zudem eine gut besuchte Informationsveranstaltung mit Informationen zur „Haftung für fehlerhafte Produkte“ durch. Darin wurden als Teilthemen die „Sachmängel-, Produkt- und Produzentenhaftung“ sowie „die Garantie des Unternehmers“ behandelt.
Sachverständige sichern die Standortqualität
Die IHK Limburg hat die Aufgabe, Sachverständige öffentlich zu bestellen, zu vereidigen und zu benennen. Die IHK Limburg betreut derzeit über 21 Sachverständige aus mehr als 16 Sachgebieten.
Benennungen von Sachverständigen 2010:
gegenüber Gerichten 16
gegenüber Unternehmen
und Privatpersonen
125
Für die Sachverständigen organisierte die IHK Limburg zudem wieder eine Fortbildungsveranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Institut für Sachverständigenwesen (IfS), an der neben den von ihr bestellten Sachverständigen auch zahlreiche Sachverständige aus anderen Regionen Deutschlands teilnahmen.
Betreuung der Versicherungsvermittler
Auch im Jahr 2010 erteilte die IHK Limburg wieder zahlreiche Gewerbeerlaubnisse und nahm in etwa ebenso viele Registereinträge von Vermittlern vor. Von der IHK Limburg werden mittlerweile mehr als 1000 ungebundene Versicherungsvermittler aus der Region Mittelhessen betreut. Darüber hinaus hat die IHK noch 3 Sachkundeprüfungen bestehend aus einem schriftlichen und mündlichen Prüfungsteil für angehende Versicherungsvermittler abgenommen. Die erfolgreich abgelegte Prüfung führt zur Bezeichnung „Versicherungsfachmann/Versicherungsfachfrau IHK“.
Versicherungsvermittler
Neu erteilte Erlaubnisse 2010 112
Teilnehmer Sachkundeprüfungen 42
Schuldnerverzeichnis
Als besonderen Service bietet die IHK das Abonnement von Schuldnerlisten an, die ein wirksames Instrument zur Überprüfung der Zahlungsunfähigkeit von möglichen Vertragspartnern darstellen. Aufgeführt sind eidesstattliche Versicherungen in Bezug auf Vermögensverhältnisse, Haftbefehle zur Erzwingung solcher eidesstattlicher Versicherungen und Insolvenzanträge, die mangels Masse abgelehnt wurden. Im Jahr 2010 abonnierten monatlich 340 Unternehmen die von der IHK Limburg herausgegebenen Schuldnerlisten.
Ausblick 2011
Das Thema Datenschutz gewinnt immer mehr an Bedeutung und rückt zunehmend in das Auge der Öffentlichkeit. Für das Jahr 2011 ist daher u.a. die Durchführung einer Informationsveranstaltung zum Thema Datenschutz vorgesehen, um interessierten Teilnehmern die Möglichkeit zu geben, sich über die vielfältigen Änderungen der letzten Zeit und den aktuellen Stand datenschutzrechtlicher Anforderungen zu informieren.
Das automatisierte Verfahren der Handelsregisterführung geht mit der noch für Ende dieses Jahres geplanten Einführung der automatisierten Handelsregisterübertragung in die nächste Runde. Die IHK Limburg wird die entsprechende Umsetzung begleiten.

Finanzen und Organisation

Jahresabschluss für 2009
Der Abschluss für das Jahr 2009 mit Bilanz, Anhang und Lagebericht wurde von der unabhängigen Rechnungsprüfungsstelle der IHK’s geprüft. Als Ergebnis der Prüfung wurde der IHK Limburg ein uneingeschränktes Testat erteilt. Die Vollversammlung der IHK Limburg hat in ihrer letzten Sitzung im Jahr 2010 den Jahresabschluss 2009 festgestellt und Präsidium sowie die Geschäftsführung für das Wirtschaftsjahr 2009 entlastet.
Die positive Entwicklung der Erträge im Jahr 2009 sowie eine unverändert sparsame Wirtschaftsführung und die Optimierung von Arbeitsprozessen haben zu einem Jahresergebnis von rd. 234 TDE geführt. Dieses Ergebnis wurde den Rücklagen zugeführt. Das Zahlenwerk des Abschlusses wurde in der Kammerzeitschrift Dezember 2010 / Januar 2011 veröffentlicht.
Wirtschaftsplanung für 2011
Die Vollversammlung der IHK Limburg hat in ihrer Sitzung am 30. November 2010 die Wirtschaftssatzung und den -plan verabschiedet.
Für das Jahr 2011 wurde eine Senkung des Umlagehebesatzes um rd. 10% beschlossen, was ein deutliches Signal an die IHK-Mitglieder darstellt.
Der Erfolgsplan für das Wirtschaftsjahr 2011 hat folgende Struktur:
Erträge aus Beiträgen 1.810.000,00
Erträge aus Gebühren 255.000,00
Erträge aus Entgelten 212.300,00
Sonstige betriebliche Erträge 155.300,00
Betriebserträge 2.432.600,00
Materialaufwand 269.400,00
Personalaufwand 1.274.400,00
Abschreibungen 76.000,00
Sonstige betriebliche
Aufwendungen
612.500,00
Betriebsaufwand 2.232.300,00
Betriebsergebnis 200.300,00
Finanzergebnis - 56.200,00
Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit
144.100,00
Außerordentliches Ergebnis 0,00
Sonstige Steuern - 4.000,00
Jahresergebnis 140.100,00
Ergebnisvortrag aus dem
Vorjahr
0,00
Rücklagenveränderung 140.100,00
Ergebnis 0,00
Weitere Informationen
Rd. 39% der geplanten Betriebserträge sind auf die Umlagezahlungen der IHK-Mitglieder zurück zu führen.
Der Grundbeitrag wird unter Berücksichtigung der Leistungsfähigkeit des Mitgliedsbetriebes nach einer Staffelung erhoben. Die Planung geht davon aus, dass rd. 36% der Betriebserträge hierdurch erzielt werden.
Die weiteren betrieblichen Erträge werden durch Gebühren (rd. 10%, z.B. durch Eintragung von Ausbildungsverhältnissen, Erlaubniserteilung und Registrierung der Versicherungsvermittler, Ausstellung von Ursprungszeugnissen) und durch Entgelte (rd. 9% z.B. für das Schuldnerverzeichnis, Seminare, Adressauskünfte) erwirtschaftet, sowie aus Sonstigen betrieblichen Erträgen (rd. 6%).
Auf der Aufwandsseite des Erfolgsplanes entfällt der größte Anteil auf die Personalaufwendungen (rd. 57%), wie es bei personalintensiven Dienstleistungseinrichtungen nachvollziehbar ist. Der Materialaufwand umfasst rd. 12%, die Abschreibungen rd. 3% und der Sonstige betriebliche Aufwand rd. 28% des geplanten Betriebsaufwands.
Für über 40% der IHK-Mitglieder gilt derzeit die gesetzliche Freistellungsregelung für Kleingewerbetreibende. Selbstverständlich bleibt hiervon die Mitgliedschaft bei der IHK Limburg unberührt, was auch sicherstellt, dass das umfangreiche Leistungsangebot der IHK Limburg überwiegend ohne Berechnung in Anspruch genommen werden kann.
Die finanzielle und wirtschaftliche Situation der IHK Limburg ist entscheidend von der konjunkturellen Lage im IHK-Bezirk abhängig, da das Beitragsaufkommen unmittelbar von der Ertragslage der Mitgliedsunternehmen beeinflusst wird. Durch die entsprechende Wirtschaftslage werden auch weitere Einkunftsarten beeinflusst.
Risiken, die den Bestand der IHK Limburg gefährden oder die Entwicklung wesentlich beeinträchtigen können, werden aus heutiger Sicht nicht gesehen. Für die derzeit erkennbaren Risiken wurde, soweit die Voraussetzungen für eine bilanzielle Berücksichtigung gegeben waren, entsprechend Vorsorge getroffen.
Mitglieder der IHK Limburg
Im Jahr 2010 konnte die Zahl von 12.000 bei den Mitgliedern übersprungen werden. Im Bereich der Stammdatenbearbeitung wurden von Handelsregister- Betrieben (HR) 182 Neueintragungen, 400 Veränderungen und 143 Löschungen vorgenommen. Im Bereich der Kleingewerbetreibenden(KGT) wurden 2.309 Gewerbean-, 685 Gewerbeum- und 2.110 Gewerbeabmeldungen bearbeitet.Der Mitgliederbestand gliedert sich zum Stichtag 31. Dezember 2010 wie folgt:
Bereich HR KGT
Industrie 634 1 404
Einzelhandel 641 2 187
Großhandel 336 234
Kredit- und
Versicherungsgewerbe
23 0
Hotel- und
Gaststättengewerbe
56 606
Verkehrsgewerbe 145 269
Handelsvertreter und Makler 109 980
Sonstige 953 3 432
Gesamt 2897 9 112
Steuern
Die IHK verfolgt die Entwicklung der Steuergesetzgebung/Steuersätze und bspw. die der regionalen Realsteuersätze. Auch werden monatliche Steuerinformationen vorgehalten sowie Seminare angeboten. Entsprechende Informationen sind im Internetauftritt eingestellt.
Unsere Arbeit in weiteren Zahlen
Auskünfte aus der IHK Mitgliederdatenbank/
Vermittlung von Geschäftsverbindungen/
Adressanschriften
241
Industrielisten 2
Neu erstellte Merkblätter 25
Beratung im Bereich Steuern und
„Neue Medien“
66
Ausstellung von Ehrenurkunden
insgesamt
110
davon: für Firmenjubiläen 3
davon: für Betriebsangehörige 107
Ausblick
Finanz- und Infrastruktur
Die Handlungsfähigkeit der IHK Limburg ist unter Finanz- und Personalaspekten zu gewährleisten. Hier sind die bestehenden, gewählten Gremien, wie der Finanzausschuss, das Präsidium und die Vollversammlung, die das Etatrecht ausübt, statutengerecht einzubinden. Nach den Statuten ist ein Jahresabschluss zu erstellen.
Um die Arbeitsprozesse in der IHK Limburg weiterhin zweckmäßig zu unterstützen, ist die im Einsatz befindliche Hard- und Software auf ihre Leistungsfähigkeit hin, kontinuierlich, unter Kosten-/Nutzenaspekten, zu aktualisieren. In diesem Zusammenhang wird ein Redesign der Software für die Verwaltungsanwendungen durchgeführt. Der erforderliche und funktionsfähige Zustand des IHK-Gebäudes, einschließlich der technischen Infrastruktur, sowie des Grundstückes ist zu gewährleisten und die für 2011 vorgesehenen Maßnahmen hierfür durchzuführen.
Service / Information
Als zusätzlicher Service sind den IHK-Mitgliedern Beitragssprechtage anzubieten, um die Möglichkeit zu geben, Fragen zu konkreten Fällen im Rahmen einer persönlichen individuellen Beratung Ziel führend abzustimmen.
Der Internetauftritt der IHK Limburg ist weiter zu entwickeln und für die IHK-Mitglieder aktuell zu halten.
Die IHK-Mitgliederdatei ist für die Unterstützung der internen Arbeitsabläufe und für die Informationsweitergabe, nach datenschutzrechtlichen Gesichtspunkten, an die IHK-Mitglieder aktuell zu halten.
Für den Bereich der „Neuen Medien“ wird verstärkt die Entwicklung des elektronischen Geschäftsverkehrs gefördert.
Qualitätsmanagement
Die in der IHK-Organisation bestehenden Standards im Rahmen des Qualitätsmanagementsystems sind den Arbeitsprozessen in der IHK Limburg weiterhin zugrunde zu legen und auf ihre Erfüllung hin weiter zu überprüfen. Darüber hinaus soll ein Sicherheitsaudit durchgeführt werden.