USA Delegationsreise
Washington / New York / Limburg – Die wirtschaftspolitischen Beziehungen zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten standen in den vergangenen Monaten unter spürbarer Spannung: ungelöste Handelskonflikte, drohende Zölle und ein unsicheres geopolitisches Umfeld stellen Unternehmen beiderseits des Atlantiks vor Herausforderungen. Inmitten dieser Lage setzte eine hochrangige Delegation der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) unter Vorsitz der Hauptgeschäftsführerin Dr. Helena Melnikov, gemeinsam mit regionalen IHK-Spitzenvertreterinnen und -vertretern ein deutliches Zeichen: für Dialog, Verlässlichkeit und wirtschaftliche Partnerschaft auf Augenhöhe.
Mit dabei: Monika Sommer, Hauptgeschäftsführerin der IHK Limburg, die die Interessen der regionalen Wirtschaft in Washington und New York mit Nachdruck vertrat. „Die Vereinigten Staaten sind für viele Unternehmen in unserer Region ein zentraler Absatz- und Investitionsmarkt. Gerade jetzt, in einer Zeit politischer Unsicherheiten, ist der direkte Dialog wichtiger denn je“, so Sommer. „Unser Ziel war es, Brücken zu bauen, Vertrauen zu schaffen und die Voraussetzungen für nachhaltige wirtschaftliche Kooperationen zu verbessern.“
Intensive Gespräche auf höchster Ebene
Die Delegationsreise führte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in zahlreiche politische Institutionen, Think Tanks und Wirtschaftsverbände – darunter das US-Handelsministerium, die U.S. Chamber of Commerce, Vertreter des Außenministeriums, aber auch Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Wissenschaft. Im Mittelpunkt der Gespräche standen:
- die künftige Zoll- und Handelspolitik,
- die Rolle Europas im Kontext der US-amerikanischen Standortstrategie,
- das Potenzial bilateraler Innovationspartnerschaften – etwa in den Bereichen Künstliche Intelligenz, Energieversorgung und Fachkräftesicherung.
Die Gesprächspartner – darunter u. a. Charles Cogar, Ellen House, Jovita Neliupšienė und Walter Lohman – gewährten der Delegation tiefgreifende Einblicke in die politischen Entscheidungsprozesse und wirtschaftlichen Perspektiven der USA.
Klarer Auftrag: Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit
Für Monika Sommer war insbesondere der Austausch zu Fragen der Investitionsbedingungen, der Digitalisierung und der Beruflichen Bildung von Bedeutung. „Viele deutsche Unternehmen versuchen, unser Erfolgsmodell der dualen Ausbildung in den USA zu etablieren – als Reaktion auf den dortigen Fachkräftemangel. Das zeigt, wie stark unsere Werte und unser Know-how international gefragt sind“, betont sie.
Gleichzeitig verdeutlichte die Reise auch die Herausforderungen:
- Unternehmen beklagten die volatilen wirtschaftspolitischen Signale aus Washington,
- sie forderten klare Rahmenbedingungen für Investitionen,
- und betonten die Notwendigkeit von verlässlichen transatlantischen Handelsstrukturen.
Konkrete Zahlen unterstreichen Relevanz
Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und den USA sind beeindruckend:
- Rund 1 Million Arbeitsplätze in beiden Ländern hängen von der bilateralen Partnerschaft ab.
- Über 7.400 Unternehmen agieren dies- und jenseits des Atlantiks.
- Das Handelsvolumen liegt bei über 250 Mrd. Euro jährlich, mit weiteren 500 Mrd. Euro an Investitionen deutscher Unternehmen in den USA.
Für die Unternehmen im Kammerbezirk Limburg ergibt sich daraus ein klarer Handlungsauftrag: den Zugang zum US-Markt aktiv gestalten, Netzwerke pflegen und sich strategisch aufstellen.
Stimme aus der Region, Wirkung im Netzwerk
Die Teilnahme Monika Sommers an der Delegation verdeutlicht die zentrale Rolle, die regionale IHKs im internationalen wirtschaftspolitischen Dialog einnehmen. Als Vertreterin der IHK Limburg brachte sie die Perspektiven des mittelhessischen Mittelstands in die Diskussionen ein – vom international aktiven Industrieunternehmen bis hin zum exportorientierten Familienbetrieb.
„Unsere Region steht für Innovationskraft, Qualität und Verlässlichkeit. Genau das sind auch die Werte, die wir international vertreten. Die USA sind ein Schlüsselmarkt – für heute und für morgen. Diese Reise war der Auftakt, die transatlantische Partnerschaft mit neuem Leben zu füllen“, so Sommer abschließend.
Die IHK Limburg möchte die Eindrücke und Impulse der Delegationsreise künftig in ihre Arbeit einfließen lassen. Denkbar sind z. B. Informationsangebote rund um den US-Markt, Gespräche mit transatlantischen Netzwerkpartnern oder neue Formate für den Austausch mit Unternehmen aus der Region, die in den USA aktiv sind oder es werden möchten. Ziel ist es, das Potenzial dieser wichtigen Wirtschaftsbeziehung für heimische Betriebe greifbar zu machen – Schritt für Schritt und im Dialog mit den Mitgliedsunternehmen.