IHK-Umfrage

Unternehmen wollen weiter im Ausland investieren

30. Januar 2020 – Die heimischen Unternehmen, insbesondere aus der Industrie, wollen im Jahr 2020 ihre Investitionen im Ausland insgesamt weiter steigern. Zugleich erwarten sie, dass die Exporte etwas abnehmen. Die wichtigsten Märkte sind die Länder der Eurozone. Dort wollen die Betriebe vor allem in den Ausbau von Vertrieb und Kundendienst investieren. Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle Umfrage der IHK Limburg zum Auslandsgeschäft der regionalen Unternehmen.
Die Umfrage bestätigt, dass vor allem die heimischen Industriebetriebe Geschäftsbeziehungen ins Ausland pflegen. Sechs von zehn Unternehmen der Branche machen mit ihren Waren bzw. Diensten Geschäfte mit ausländischen Kunden. In diese Geschäftsbeziehungen wollen die Industrieunternehmen und auch Unternehmen aus den Bereichen Handel und Dienstleistungen in 2020 weiter investieren, auch direkt im Ausland.
Auslandsinvestitionen nehmen zu
Die Unternehmen investieren auch 2020 per Saldo verstärkt im Ausland: Im Vergleich zum Vorjahr wollen 10 Prozent mehr und 3 Prozent weniger aufwenden (der Rest gleich viel). Mit den Investitionen wollen die Betriebe vor allem den Vertrieb und den Kundendienst auf den Auslandsmärkten ausbauen (Motiv für zwei von drei Investitionen). Den Aufbau der Produktion im Ausland hat jede dritte Investition der Unternehmen zum Ziel. Wenn heimische Unternehmen in die Produktion im Ausland investieren, geschieht dies zum Teil wegen günstigerer Kostenstrukturen oder es wird damit die Voraussetzung dafür geschaffen, eigene Produkte auf dem dortigen Markt besser vertreiben zu können.
Auftragseingänge sind zurückgegangen
Die Unternehmen setzen weiterhin auf die Auslandsmärkte, auch wenn die Auftragseingänge der Industrieunternehmen aus dem Ausland in den letzten vier Monaten des vergangenen Jahres per saldo gesunken sind. Fallende Auftragseingänge verzeichneten 28 Prozent der Unternehmen, gestiegen sind sie bei 11 Prozent der Unternehmen (beim Rest gleichgeblieben). Mit neuem konjunkturellem Aufwind aus dem Ausland wird in den kommenden Monaten noch nicht gerechnet. Für 2020 rechnen die Unternehmen eher mit einem sinkenden Exportvolumen: 19 der Unternehmen erwarten steigende Exporte, 23 Prozent weniger Exporte (der Rest erwartet eher keine Veränderung).
Zielländer
Befragt nach der Zielregion der Auslandsinvestitionen, nennen die Unternehmen an erster Stelle die Länder der Eurozone (87 Prozent). Diese Auslandsmärkte sind nah, die Mentalität ist vertraut und außerdem gibt es innerhalb der Euro-Zone kein Wechselkursrisiko. Die sonstigen EU-Länder sowie Großbritannien, Schweiz und Norwegen geben 9 Prozent der Unternehmen als Zielländer an. Ebenso viele Unternehmen benennen China und Nordamerika als Zielregionen für Auslandsinvestitionen. Nur vereinzelt genannt werden die Räume Russland-Türkei-Südosteuropa, Afrika-Nah-/Mittelost, Asien/Pazifik (ohne China) und Süd-Mittelamerika.