IHK-Umfrage

Unternehmen investieren zurückhaltender

7. Juni 2019 – Die heimische Wirtschaft will weiter investieren, jedoch planen die Unternehmen aufgrund eingetrübter Geschäftsaussichten geringere Investitionen als zuletzt. Das zeigt die Frühjahrsumfrage der IHK Limburg.
Die verschlechterten Geschäftsaussichten der deutschen Wirtschaft wirken sich auch auf die Investitionsbudgets der heimischen Unternehmen aus: 24 Prozent der Betriebe wollen in 2019 mehr, 20 Prozent weniger, 55 Prozent etwa gleich viel investieren. Noch liegt die Investitionsneigung über ihrem langjährigen Durchschnitt, der Investitionssaldo ist jedoch innerhalb eines Jahres von plus 12,6 auf plus 3,9 gefallen.
Besonders die exportorientierten Industrieunternehmen fahren ihre Investitionsplanungen zurück. Weniger investieren als im Vorjahr wollen die Vorleistungs- und Investitionsgüterproduzenten, aber auch der Großhandel und der Bau. Zugleich ist man im Gastgewerbe und Transportbereich vorsichtiger geworden. Mehr investieren wollen per Saldo noch die Ge- und Verbrauchsgüterproduzenten und die unternehmensbezogenen Dienstleister.
Der Großteil der Investitionsausgaben der Unternehmen kommt weiterhin dem Ersatz von Maschinen und Anlagen sowie dem Bestand von Gebäuden zugute. 62 Prozent der Unternehmen geben Ersatzbedarf als ein Hauptmotiv für ihre geplanten Investitionen an. Eine Kapazitätserweiterung steht bei 27 Prozent der Investitionen im Vordergrund. Treiber für Investitionen können auch Rationalisierungsbestrebungen (23 Prozent) oder Investitionen in eine Produktinnovation (20 Prozent) sein. Jedes fünfte heimische Unternehmen sieht danach die Erforschung und Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen derzeit als zentrales Investitionsmotiv. Der Umweltschutz setzt seinen allmählichen Bedeutungsgewinn fort: 13 Prozent der Unternehmen planen Investitionen vor allem aus Umweltschutzgründen. Das sind drei Punkte mehr als im langjährigen Durchschnitt.
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) fordert gerade angesichts einer schwächelnden Konjunktur die Politik noch einmal auf, die Rahmenbedingungen für unternehmerische Investitionen zu verbessern. Dazu zählen eine gut ausgebaute und verlässliche Infrastruktur, spürbare Entlastungen bei Bürokratie und Steuern sowie die zügige Umsetzung der geplanten steuerlichen Forschungsförderung und verbesserte Abschreibungsbedingungen für Investitionen.