IHK-Umfrage

Investitionspläne rückläufig

1. November 2019 – Die heimischen Unternehmen reduzieren infolge der seit dem Frühjahr weiter eingetrübten Geschäftsaussichten ihre Investitionspläne für die kommenden zwölf Monate. Das zeigt die Herbstumfrage der IHK Limburg.
Die verschlechterten Geschäftserwartungen der deutschen Wirtschaft wirken sich auch auf die Investitionsbudgets der heimischen Unternehmen aus: 24 Prozent der Betriebe wollen in den nächsten Monaten mehr, 25 Prozent jedoch weniger investieren. 55 Prozent wollen etwa gleich viel investieren. Nachdem sich schon in der Umfrage des letzten Frühjahrs ein Rückgang der Investitionsabsichten abzeichnete, sind diese jetzt unter den langjährigen Durchschnitt gesunken. So ist der Investitionssaldo innerhalb eines Jahres von plus 21 Punkten auf nun minus 1,8 Punkte gefallen.
Besonders die exportorientierten Industrieunternehmen fahren ihre Investitionsplanungen zurück und hier vor allem die Investitionsgüterproduzenten. Mehr aufwenden wollen per Saldo unternehmensbezogene Dienstleister sowie die Unternehmen des Gast- und des Baugewerbes.
Gebremst werden die Investitionsabsichten der Unternehmen durch die schwierigen außenwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, wie z. B. die Handelskonflikte oder den Brexit, aber auch durch Unsicherheiten bezüglich der Entwicklung der Inlandsnachfrage.
Der Großteil der Investitionsausgaben der Unternehmen kommt weiterhin dem Ersatz von Maschinen und Anlagen sowie dem Bestand von Gebäuden zugute. 59 Prozent der Unternehmen geben Ersatzbedarf als ein Hauptmotiv für ihre geplanten Investitionen an (Mehrfachantworten waren möglich). Eine Kapazitätserweiterung spielte bei 29 Prozent der Investitionen eine Rolle. Treiber für Investitionen sind auch Rationalisierungsbestrebungen (28 Prozent) oder Investitionen in eine Produktinnovation (25 Prozent). Jedes vierte heimische Unternehmen nennt die Erforschung und Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen als Investitionsmotiv. Der Umweltschutz setzt seinen Bedeutungsgewinn fort: 17 Prozent der Unternehmen planen Investitionen aus Umweltschutzgründen. Das sind sieben Punkte mehr als im langjährigen Durchschnitt.
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) fordert angesichts der schwachen Investitionsgüternachfrage die Politik auf, die Rahmenbedingungen für unternehmerische Investitionen zu verbessern. Damit Deutschland ein attraktiver Standort für die Unternehmen bleibe, brauchten die Betriebe bezahlbare Energie, schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren, einen schnelleren, auch digitalen Infrastrukturausbau und ein wettbewerbsfähiges Steuersystem. Zu einer Unternehmenssteuerreform gehörten schnellere Abschreibungen, eine Reduzierung der Steuerlast für reinvestierte Gewinne, weniger Substanzelemente in der Gewerbesteuer sowie die schrittweise Senkung von Steuersätzen.