Konjunktur im verarbeitenden Gewerbe

Industrie schon 2019 mit niedrigeren Umsätzen

24. April 2020 – Die Umsätze der Betriebe des verarbeitenden Gewerbes im Landkreis Limburg-Weilburg sind im vergangenen Jahr erstmals seit langem gefallen. Die Unternehmen mit 50 und mehr Beschäftigten konnten in 2019 nur rund 91 Prozent des Vorjahresumsatzes erzielen, wie eine Auswertung aktueller Daten aus dem Statistischen Landesamt für den Bezirk der IHK Limburg ergibt.
Von den heimischen Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe einschließlich Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden wurde von Januar bis Dezember 2019 ein Gesamtumsatz von 1.562 Mio. Euro erzielt – gemeldet von 52 Unternehmen, erwirtschaftet von 7.352 Beschäftigten. In 2018 wurde noch ein Umsatz von 1.727 Mio. Euro erzielt.
Der Umsatzrückgang entspricht der in den IHK-Konjunkturumfragen des vergangenen Jahres sich abzeichnenden Eintrübung der Konjunkturlage für die heimischen Industrieunternehmen; der Konjunkturklimaindex erreichte nicht mehr die sehr guten Werte der Vorjahre. Die Belebung, die sich Ende 2019 Anfang 2020 abzeichnete, wurde mittlerweile von der Corona-Krise ausgebremst. Für 2020 wird mit einem erheblichen Umsatzeinbruch gerechnet.
Der Umsatzrückgang im zurückliegenden Jahr resultierte für die heimischen Industrieunternehmen aus rückläufigen Geschäftszahlen mit Kunden im Inland. Hier ergab sich mit 1.138 Mio. Euro ein Minus von 15 Prozent gegenüber 2018. Demgegenüber waren die Exportumsätze in 2019 noch gewachsen und zwar um rund 8 Prozent, auf 424 Mio. Euro. Der Anteil der Exportumsätze an den Gesamtumsätzen der heimischen Industrie (Exportquote) ist damit in 2019 merklich gestiegen auf 27 Prozent.
In 2019 haben vor allem die Exporte in die Länder der Eurozone zum Exportwachstum beigetragen (plus 10 Prozent), bei den Exporten in die übrigen Länder gab es ein Wachstum von 8 Prozent. Von den 424 Millionen Euro Exportumsatz gingen ca. 44 Prozent in die Länder der Eurozone, 56 Prozent in Länder außerhalb der Eurozone.
Für 2020 erwartet die IHK Limburg einen deutlichen Umsatzrückgang für die heimischen Unternehmen, auch wenn sich in den nächsten Monaten eine Erholung ergeben sollte, weil sich die negativen Auswirkungen der Pandemie auf In- und Auslandsmärkte, die Zulieferketten und die eigene Produktionstätigkeit abschwächen.
Aus den Rückmeldungen der jüngsten IHK-Sonderumfrage zu den Auswirkungen der Pandemie ergibt sich für die Unternehmen der Industrie, dass im Durchschnitt mit einem Umsatzrückgang von ca. 28 Prozent gerechnet wird. 2020 wird ein sehr schweres Jahr für die heimischen Industrieunternehmen, in dem aber auch die Grundlagen für die Zeit nach der Krise neu bestimmt werden.