Verkehrsproblem Limburg-Diez

IHKs Limburg und Koblenz fordern länderübergreifendes Verkehrskonzept

29. August 2019 – Zwar bedeutet der kürzlich erfolgte Tunneldurchbruch in Diez einen Schritt zur Entlastung der Straßen im Raum Limburg-Diez – aber der Tunnel bildet nur ein kleines Puzzlestück in einem seit Jahren überlasteten Verkehrsraum. Insgesamt ist der Verkehrsträger Straße nicht mit der positiven Entwicklung der Nachbarstädte mitgewachsen und so zu einem belastenden Engpass geworden. Die Industrie- und Handelskammern (IHKs) Limburg und Koblenz fordern deshalb ein länderübergreifendes Verkehrskonzept für die Region.
Zur Verkehrssituation im Raum Diez-Limburg tauschten sich am Donnerstag, 29. August 2019, Susanne Szczesny-Oßing, Präsidentin der IHK Koblenz, und Ulrich Heep, Präsident der IHK Limburg, mit Vertretern aus Politik und Verwaltung beim Diezer Unternehmen EMW filtertechnik aus, das zu den von den Verkehrsproblemen betroffenen Betrieben zählt. Zu den Behördenleitern, die die Verkehrssituation vor Ort einschätzten, gehörten Dr. Christoph Ullrich, Regierungspräsident des Regierungsbezirks Gießen, Frank Puchtler und Michael Köberle, Landräte des Rhein-Lahn-Kreises und des Landkreises Limburg-Weilburg sowie Annette Wick und Dr. Marius Hahn, Bürgermeister der Städte Diez und Limburg.
„Aufgrund des stetig zunehmenden Verkehrsaufkommens auf der Straße und der anhaltenden Zurückhaltung auf Seiten der Politik ist die Verkehrssituation im Raum Limburg-Diez äußerst angespannt. Darunter leiden Anwohner, Pendler und Unternehmen. Nur wenn mit einem gemeinsamen Verkehrskonzept endlich ein Schritt nach vorne gemacht wird, kann eine positive und nachhaltige Entwicklung der beiden Nachbarstädte Diez und Limburg gewährleistet werden“, betont Susanne Szczesny-Oßing, Präsidentin der IHK Koblenz.
Diese Forderung unterstreicht auch Ulrich Heep, Präsident der IHK Limburg. „Das Bewusstsein für die Notwendigkeit eines gemeinsamen Verkehrskonzepts der beiden Städte ist dank der jahrzehntelangen Planungen für Umgehungen von Diez und Limburg schon lange vorhanden“, sagt er. „Doch der entscheidende Schub fehlte bisher. Mit Blick auf drohende Fahrverbote und die durch Schadstoffe stark belastete Luft in Limburg drängt die Zeit jetzt besonders.“
Vor diesem Hintergrund fordern die beiden IHKs:
  1. Verkehrsräume Diez und Südbereich von Limburg infrastrukturell besser an den überörtlichen Verkehr – vor allem an A3 und B49 – anbinden!
  2. Bessere infrastrukturelle Verflechtung der beiden Landkreise in Bezug auf Straße, Radwege und ÖPNV im Sinne der vorhandenen Pendlerbeziehungen von Arbeitnehmern, Schülern sowie der Einkaufs- und Lieferbeziehungen von Unternehmen vorantreiben!
  3. Entlastung der Limburger Innenstadt durch Entflechtung des Verkehrsknotens Limburg sicherstellen – ohne dafür andere Wohngegenden unverhältnismäßig mehr zu belasten!

Die IHKs Limburg und Koblenz vertreten das Gesamtinteresse von insgesamt mehr als 105.000 Unternehmen. Unter der angespannten Verkehrssituation leidet das Alltagsgeschäft der Betriebe enorm: „Die ständigen Staus kosten uns Unternehmer viel Zeit und Geld. Für uns ist es von größter Bedeutung, dass wir unsere Kunden pünktlich beliefern können und dass Mitarbeiter und Zulieferer uns problemlos erreichen“, erklärt beispielsweise Kevin Drache, Geschäftsführer der EMW filtertechnik GmbH.
Die Untersuchungen des Landes Hessen im Rahmen der Fortschreibung des Luftreinhalteplans für Limburg haben unter anderem deutlich gemacht, dass Gewerbetreibende beiderseits der Grenze von Diez und Limburg in puncto Anbindung zur A3 und B 49 keine Alternative zur Diezer Straße haben, die mitten durch Limburg verläuft. Diezer Straße und Schiedekreuzung in Limburg sind durch den Durchgangsverkehr vollkommen überlastet. „Es darf nicht länger akzeptabel sein, dass die Verantwortung für die eigenen Verkehrsprobleme und den mangelnden Fortschritt zu deren Behebung immer jenseits der Stadt- beziehungsweise Landesgrenze verortet werden“, kommentiert Heep. „Ein gemeinsames Verkehrskonzept der beiden Städte ist grundlegend für eine gesunde Weiterentwicklung des Wirtschaftsraums.“