Südumgehung Limburg als verkehrspolitische Priorität

Die Verkehrssituation in Limburg hat sich in den letzten Jahren zunehmend verschärft. In der Stadt treffen vier Bundesstraßen – B54, B8, B42 und B417 – aufeinander und führen über die sanierungsbedürftige Lichfieldbrücke, deren Abriss und Neubau für das Jahr 2032 vorgesehen sind. Häufige Sperrungen und Unfälle auf der A3 verstärken die Verkehrsprobleme in der Innenstadt zusätzlich. Vor diesem Hintergrund wird die Notwendigkeit einer Südumgehung immer dringlicher.
Bereits seit den 1960er-Jahren wird über eine Umgehung diskutiert, um die Ortsdurchfahrten zu entlasten. Ein Grüngürtel für die sogenannte Alttrasse wurde bereits 1967 freigehalten. Um das Thema nun endlich voranzutreiben, hat die Industrie- und Handelskammer (IHK) Limburg zuletzt mit Vertretern der CDU und FDP gesprochen. Dabei wurde deutlich, dass die Südumgehung eine zentrale Maßnahme zur Verbesserung der Verkehrssituation darstellt.
Egon Bürger, stellvertretender Vorsitzender des Verkehrsausschusses der IHK Limburg, sowie Dr. Rainer Jüngst, Vertreter der Bürgerinitiative „Südstadttunnel – unter der Alttrasse e.V.“, unterstrichen die Dringlichkeit der Situation.

Einigkeit über die Dringlichkeit der Südumgehung

IHK-Präsidentin Julia Häuser betont die Herausforderungen, mit denen Limburg konfrontiert ist: „Limburg steht vor einer einzigartigen verkehrlichen Herausforderung. Die Stadt leidet unter einem enormen Verkehrsaufkommen, das die Lebensqualität der Bürger beeinträchtigt. Die geplante Südumgehung könnte eine maßgebliche Entlastung bringen.“

Die FDP-Landtagsabgeordnete Marion Schardt-Sauer hebt die Notwendigkeit einer Zusammenarbeit hervor: „Wir müssen gemeinsam an einem Strang ziehen, um eine nachhaltige Lösung für die Limburger Verkehrsproblematik zu finden.“

Christian Wendel, ebenfalls Mitglied des Hessischen Landtags, betont die zentrale Lage Limburgs: „Unsere Kreisstadt Limburg ist das Zentrum unserer Region und mit der A3, dem ICE-Bahnhof und den verschiedenen Bundesstraßen ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Die sehr gute Anbindung ist für die Menschen sowie für die Unternehmen von großem Vorteil. Allerdings ist die Verkehrsbelastung mit all ihren Folgen - insbesondere in der Limburger Innenstadt - deutlich zu hoch. Mir ist keine mit Limburg vergleichbare Stadt bekannt, in der im Zentrum gleich vier Bundesstraßen aufeinandertreffen. Eine Umgehungslösung, für die es einen breiten parteiübergreifenden und gesellschaftlichen Konsens in der Region Limburg gibt, muss daher weiter mit höchster Priorität verfolgt werden. Gemeinsam mit meinem Landtagskollegen Andreas Hofmeister setze ich mich auch in Wiesbaden mit Nachdruck dafür ein, dass wir hier mit konkreten Schritten vorankommen.“
Hofmeister ergänzt: „Die christlich-soziale Koalition auf Landesebene hat im Koalitionsvertrag die Schaffung von zusätzlichen Ortsumgehungen als grundsätzliches Ziel vereinbart. Zudem wurde zwischen CDU und SPD verabredet, bestimmte Projektvorhaben als Modellregionen gesondert und zügig voranzutreiben. Dafür ist die Situation in Limburg aufgrund ihrer Dringlichkeit und einer großen Einigkeit der politischen Gremien vor Ort sowie weiterer Institutionen wie geschaffen. Gemeinsam mit meinem Landtagskollegen Christian Wendel bleibe ich an dem Thema dran und werbe in Wiesbaden dafür, dass wir im Sinne der Kreisstadt und der gesamten Region vorankommen.“
Die Ausrichtung ist klar – Eine konsequente Planung und Umsetzung erforderlich
Die verkehrliche Situation in Limburg ist in ihrer Art einzigartig und erfordert besondere Aufmerksamkeit. Diese Einzigartigkeit ist entscheidend, um die Dringlichkeit des Projekts richtig einzuordnen. Die Richtung ist klar: Eine konsequente Planung und Umsetzung sind unerlässlich.

Monika Sommer, die Hauptgeschäftsführerin der IHK Limburg, betont: „Es ist dringend notwendig, dass die Südumgehung Limburg zur Priorität für die Planung und den Bau wird, um die Verkehrsinfrastruktur der Region zukunftsfähig zu gestalten.“ Nach einer gemeinsamen Begehung waren sich alle Beteiligten einig: Limburg sieht sich einer einmaligen und gleichzeitig äußerst herausfordernden verkehrlichen Lage gegenüber. Um der kontinuierlich steigenden Verkehrslast gerecht zu werden, ist der Bau einer Umgehungsstraße unverzichtbar.
Die verschiedenen Gespräche mit politischen Vertretern haben deutlich gemacht, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, die Südumgehung Limburg als vordringliches Projekt voranzutreiben und die außergewöhnliche sowie prekäre Verkehrssituation nachhaltig zu verbessern. Die IHK Limburg wird sich auch weiterhin vehement für die Realisierung dieser wichtigen Infrastrukturmaßnahme einsetzen und in enger Kooperation mit politischen Entscheidungsträgern auf allen Ebenen die Grundlagen für eine nachhaltige Entlastung der Stadt Limburg schaffen.