IHK-Umfrage

Heimische Wirtschaft hält sich bei Investitionen zurück

11. Februar 2020 – Die gewerblichen Unternehmen der Region Limburg-Weilburg reduzieren infolge eingetrübter Geschäftsaussichten ihre Investitionspläne im Inland. Das zeigt die jüngste Umfrage der IHK Limburg.
Die verschlechterten Geschäftserwartungen der deutschen Wirtschaft wirken sich auch auf die Investitionsbudgets der heimischen Unternehmen aus. Vor einem Jahr waren die Investitionspläne noch deutlich offensiver ausgerichtet als zum Jahresanfang 2020: Aktuell geben 24 Prozent der Betriebe an, mehr zu investieren, 22 Prozent wollen jedoch weniger investieren als im Vorjahr, der Rest will etwa gleich viel investieren. Der Saldo liegt damit bei einem relativ geringen Wert von plus 2 Prozentpunkten. Anfang 2019 betrug der Saldo noch plus 6 Prozentpunkte, was auch dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre entspricht.
Die Investitionspläne wurden in fast allen Branchen im Vergleich zum Vorjahr zurückgefahren, besonders deutlich im Bereich Großhandel. Anfang 2019 wollten noch 47 Prozent der Großhändler mehr und 10 Prozent weniger investieren (positiver Saldo plus 37 Punkte). Anfang 2020 ist der positive Saldo auf 4 Punkte gesunken (23 der Großhändler wollen mehr, 19 Prozent aber weniger investieren als zuvor).
Der Großteil der Investitionsausgaben der regionalen Unternehmen kommt in 2020 dem Ersatz von Maschinen und Anlagen sowie dem Bestand von Gebäuden zugute. 60 Prozent der Unternehmen geben Ersatzbedarf als ein Hauptmotiv für ihre geplanten Investitionen an (Mehrfachantworten bei den Motiven waren möglich). Eine Kapazitätserweiterung spielte bei 28 Prozent der Investitionen eine Rolle. Treiber für Investitionen sind auch Rationalisierungsbestrebungen (25 Prozent) oder Investitionen in eine Produktinnovation (25 Prozent). Jedes vierte heimische Unternehmen nennt damit die Erforschung und Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen als Investitionsmotiv. Der Umweltschutz hat an Bedeutung gewonnen: 15 Prozent der Unternehmen planen Investitionen aus Umweltschutzgründen. Das sind fünf Punkte mehr als im langjährigen Durchschnitt.
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) fordert angesichts der schwächeren Investitionstätigkeit, die Rahmenbedingungen für unternehmerische Investitionen zu verbessern. Dazu gehören u.a. schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren. Eine Unternehmenssteuerreform mit verbesserten Abschreibungsmöglichkeiten würde das Investitionsverhalten ebenfalls fördern.