Konjunktur im verarbeitenden Gewerbe

Heimische Industrie mit Umsatzrückgang

18. September 2019 – Die Umsätze der Betriebe des verarbeitenden Gewerbes im Landkreis Limburg-Weilburg sind in den ersten sechs Monaten des Jahres 2019 gegenüber dem Ergebnis des Vorjahreszeitraums deutlich gesunken. Rund 10 Prozent weniger erzielten die Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten, wie eine Auswertung aktueller Daten aus dem Statistischen Landesamt für den Bezirk der IHK Limburg ergibt.
Von den heimischen Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe einschließlich Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden wurde von Januar bis Juni 2019 ein Gesamtumsatz von rund 798 Mio. Euro erzielt. Der Umsatzrückgang gegenüber dem besonders guten Jahr 2018 mit einem Umsatz von rund 889 Mio. Euro im ersten Halbjahr zeigt eine abgekühlte konjunkturelle Lage. Blickt man weiter zurück auf die Zahlen aus den Vorjahren 2017 und 2016, dann zeigen die Zahlen aus 2019 eine „Normalisierung“ an, von einer Krise kann nicht gesprochen werden.
Die Umsätze des ersten Halbjahres 2019 wurden in Summe von den 52 größeren heimischen Industrieunternehmen (mit jeweils mehr als 50 Beschäftigten) gemeldet, erwirtschaftet von 7.300 Beschäftigten.
Interessant ist, dass die Auslandsumsätze der heimischen Industrieunternehmen auch 2019 weiter gestiegen sind, und zwar um 17 Prozent. Eine Exportquote von 28 Prozent zeigt, dass die Branche mehr als andere vom Auslandsgeschäft abhängig ist. Fast ein Drittel ihrer Produkte wird ins Ausland verkauft, davon ein großer Teil in die Länder des Euroraumes, mehr noch in Länder außerhalb des Euroraums. Die Lieferungen in die Euro-Länder konnten um 11 Prozent gesteigert werden, die Lieferungen in Länder mit fremder Währung sogar um 21 Prozent.
Die positive Entwicklung der Auslandsumsätze konnte jedoch den Rückgang bei den Inlandsumsätzen nicht ausgleichen. Da mehr als zwei Drittel der Lieferungen an inländische Abnehmer gehen und hier für das 1. Halbjahr 2019 gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang von 17 Prozent verzeichnet wurde, ergab sich beim Gesamtumsatz ein Rückgang.
Die Entwicklung der Umsätze im weiteren Jahresverlauf bleibt abzuwarten. In der letzten IHK-Konjunkturumfrage im Frühjahr 2019 hatten noch 10 Prozent der Industrieunternehmen insgesamt gemeldet, dass man von einer weiteren Verbesserung in diesem Jahr ausgeht, 8 Prozent rechneten mit einer ungünstigen Entwicklung, der Rest (82 Prozent) ging von einer stabilen Entwicklung aus.