FOC Montabaur

Arbeitsgruppe will Möglichkeiten gegen Erweiterung ausloten

15. Januar 2020 – Die geplante Erweiterung des FOC (Factory Outlet Center) Montabaur wird von Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung der Region Limburg-Weilburg kritisch beurteilt. Bei einem Treffen am 18. Dezember 2019 in der IHK Limburg haben sie Informationen und Meinungen ausgetauscht sowie das weitere Vorgehen abgestimmt. Unter der Leitung der IHK soll eine Arbeitsgruppe weitere Schritte für ein gemeinsames Vorgehen vorbereiten.

Auf Einladung der IHK Limburg trafen sich Bürgermeister, Gewerbevereine und Händler der betroffenen Gemeinden mit Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich, Landrat Michael Köberle sowie den regionalen Mitgliedern des Hessischen Landtags kurz vor Weihnachten, um sich zur geplanten Erweiterung des Fashion-Outlet-Centers am Montabaurer ICE-Bahnhof auszutauschen.

 
Bekannt ist bisher, dass die Verkaufsfläche des FOC von 10.000 Quadratmetern auf 21.800 Quadratmeter und die Anzahl der Geschäfte von 60 auf 120 verdoppelt werden soll. Der IHK-Handelsausschuss, der CityRing Limburg und der Handelsverband Hessen haben bereits ihre Ablehnung gegen das Vorhaben geäußert. Sie befürchten erhebliche Umsatzabflüsse mit gravierenden Auswirkungen auf die umliegenden Ober- und Mittelzentren, wie zum Beispiel Limburg. Schon mit der Eröffnung des FOC waren deutliche Umsatzeinbußen in einzelnen Segmenten des regionalen Handels spürbar geworden. Mit einer Verdopplung der Einkauffläche sieht der Handel das Maß des Zumutbaren überschritten, da in der Folge weitere Einzelhandelsgeschäfte in den Innenstädten schließen könnten.
Die Konkurrenz durch den Onlinehandel fordere den stationären Handel zunehmend, betonen die Mitglieder des IHK-Handelsausschusses. Hinzu käme durch die geplante Erweiterung nicht nur Konkurrenz durch die im FOC neu vertretenen Sortimente, sondern der Abfluss von ganzen Besucherströmen, der sich auf die gesamten Innenstädte, also beispielsweise auch auf Gastronomie und Dienstleitungen auswirke.
Wichtig war den Vertretern der heimischen Region, die an dem Abstimmungsgespräch teilnahmen, frühzeitig den Widerstand gegen die Erweiterungspläne zu organisieren. Verabredet wurde daher die Bildung einer Arbeitsgruppe unter Leitung der IHK Limburg. Sie soll weitere Informationen sammeln und die nächsten Schritte vorbereiten. Gemeinsames Ziel ist es, den Handel in den Innenstädten der Umlandgemeinden lebendig zu halten und damit die Attraktivität der Städte und Gemeinden zu stärken.