Fachtagung für Ausbilderinnen und Ausbilder

Der Start ins Berufsleben markiert für junge Menschen einen neuen Lebensabschnitt. Während manche daran wachsen und die Herausforderung gut meistern, kommen andere an ihre Grenzen. Am 17.03.2025 fand in der IHK Limburg die erste Fachtagung zum Thema: „Aufgeben gilt nicht“ – Ausbildungsabbrüche vermeiden – (angehende) Fachkräfte halten, statt.
Die Ausbildung abbrechen, ist keine Seltenheit: Zwischen 25-30 Prozent der Ausbildungen werden jedes Jahr vorzeitig beendet. Meist erfolgt die Kündigung durch den Azubi, bei rund 30 Prozent kündigt der Ausbildungsbetrieb. Ein Ausbildungsabbruch ist nie schön – weder für den Betrieb noch für den oder die Auszubildende. Im Zweifelsfall haben beide Seiten viel Energie und Zeit investiert, um die Situation noch zu retten und stehen am Ende doch mit leeren Händen da.
Über- und Unterforderung, Probleme in der Berufsschule, fehlende Motivation, wiederholtes Zuspätkommen, häufige Fehlzeiten, Ärger mit dem Ausbilder und den Kollegen. Die Liste möglicher Probleme im beruflichen Alltag ist lang, Konflikte mit und zwischen Auszubildenden sind allgegenwärtig. Im schlimmsten Fall droht ein Ausbildungsabbruch.
In Zeiten, in denen Fachkräfteengpässe zunehmend die Diskussion auf dem Arbeitsmarkt bestimmen, sollte dieser finale Schritt mit allen Mitteln verhindert werden. Der Start ins Berufsleben markiert für junge Menschen einen neuen Lebensabschnitt. Während manche daran wachsen und die Herausforderung gut meistern, kommen andere an ihre Grenzen.
Ziel der Fachtagung war es, die verschiedenen Aspekte des Ausbildungsabbruchs zu beleuchten und praxisnahe Lösungsansätze zu diskutieren. Die Veranstaltung fand in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit Limburg-Wetzlar, der Kreishandwerkerschaft Limburg-Weilburg und der GAB Limburg statt.
Die Vizepräsidentin der IHK Limburg, Andrea Benker-Ritter eröffnete die Tagung und begrüßte Teilnehmende aus über 35 Ausbildungsunternehmen. „Der Ausbildungsabbruch ist ein komplexes Phänomen, das sowohl individuelle als auch strukturelle Ursachen hat. Unsere Fachtagung bietet eine Plattform, um diese Herausforderungen gemeinsam anzugehen und nachhaltige Lösungen zu entwickeln“, erklärte Benker-Ritter.
Armin Güth, Vorsitzender des Berufsbildungsausschuss der IHK Limburg und DEHOGA-Vorsitzender, berichtete zudem von den Erfahrungen aus der Schlichtung und der besonderen Herausforderung in der Ausbildung der Gastronomieberufe. Letztlich hat ein Ausbildungsabbruch nicht nur für Azubis negative Folgen, sondern auch für die Betriebe. In Sachen Personalmangel fühlen die sich ohnehin schon gebeutelt, schließlich blieben zu Beginn des aktuellen Ausbildungsjahres rund 131.000 Azubi-Stellen unbesetzt – die hohe Abbruchquote verschärft den Fachkräftemangel also zusätzlich.
Einen interessanten zahlenbasierten Einstieg in das Thema gab Frau Dr. Carola Burkert von der IAB - Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung. Sie verdeutlichte, dass zwischen den Jahren 2005 und 2020 die Zahl der Ausbildungsabbrüche im dualen Ausbildungssystem kontinuierlich gestiegen ist.
IHK-Hauptgeschäftsführerin Monika Sommer begrüßte die Teilnehmerschaft als Gastgeberin und verwies auf den besonderen Stellenwert dieses Themas in der heutigen Zeit. „Der IHK Limburg liegt am Herzen, dass die Berufsausbildung wieder eine höhere gesellschaftliche Wertschätzung erfährt.“
Im Anschluss erarbeitenden die Teilnehmenden in einem Workshop mit Andreas Eiling, Geschäftsführer der Ausbilder Akademie GmbH, unterschiedliche Möglichkeiten dem Thema entgegenzuwirken. Eine Messe der unterstützenden Institutionen schloss den Nachmittag ab.
Weitere Informationen unter www.ihk-limburg.de/veranstaltungen sowie bei Jutta Golinski, Tel.: 06431 210-150, E-Mail: j.golinski@limburg.ihk.de.